Bahnhof Förtha

Bahnhof Förtha
Bahnhof Förtha
WAK FOERTHA BHF.jpg
Das Bahnhofsgebäude von Förtha
Daten
Kategorie 6
Betriebsart Durchgangsbahnhof
Trennungsbahnhof (1961–1992)
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung UF[1]
Eröffnung 1. April 1896
Profil auf Bahnhof.de Nr. 1839
Lage
Ort Förtha
Land Thüringen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 56′ 20,1″ N, 10° 15′ 43,7″ O50.93892222222210.262138888889Koordinaten: 50° 56′ 20,1″ N, 10° 15′ 43,7″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Thüringen

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Der Bahnhof Förtha ist ein Bahnhof in der Gemeinde Marksuhl in Thüringen. Er liegt in der Nähe von Eisenach an der Werrabahn. Von 1962 bis 1992 war er Abzweigbahnhof einer Umgehungsstrecke, auf der der grenzüberschreitende Verkehr zum Grenzbahnhof Gerstungen geführt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Bahnhof befindet sich etwa 2 km (Luftlinie) vom Zentrum des Marksuhler Ortsteils Förtha entfernt, die Kleinsiedlung Epichnellen, ein Ortsteil Förthas, erstreckt sich 300 m westlich des Bahnhofes entlang der Elte. Der nördliche Teil des Bahnhofsgeländes befindet sich bereits in der Flur Wolfsburg-Unkeroda, auch reicht die Ortslage von Unkeroda jetzt von Osten bis an den Bahnhof heran.

Geschichte

1856 wurde mit dem Bau der Werrabahn begonnen und zwischen Eisenach und dem Förthaer Ortsteil Epichnellen der Förthaer Tunnel hergestellt. Am 30. Mai 1858 konnte der erste Zug die Strecke befahren, die offizielle Streckeneröffnung war am 1. November 1858. Nahe dem Scheitelpunkt der Bahnstrecke wurde aus betrieblichen Gründen in der Nähe des Dorfes Epichnellen die Signalstation Nr. 8 eingerichtet, die später eine Blockstelle wurde. Am 1. April 1896 folgte die Inbetriebnahme der Haltestelle, die den Namen Eppichnellen (Wilhelmsthal) bekam.

Das den Großherzögen von Sachsen-Weimar-Eisenach als Sommerresidenz dienende Schloss Wilhelmsthal befindet sich 4 km östlich des Bahnhofes. Bei Staatsbesuchen und -jagden wurden die Bahnhöfe von Marksuhl, Eisenach und Förtha für den Empfang der Gäste genutzt. [2] 1908 wurde der zunächst eingleisige Bahnhof im Rahmen des Streckenausbaus auf zwei Gleise erweitert, 1909 war die Inbetriebnahme am Streckenkilometer 7,9. Nach dem Zusammenschluss der Gemeinden Förtha und Epichnellen hieß die Bahnstation ab dem 4. März 1946 Förtha (Kr. Eisenach).

1961 begann der Bau einer zweiten Strecke nach Gerstungen, der Strecke Förtha–Gerstungen, welche als Umgehungsbahn der Thüringer Bahn zwischen Eisenach und Gerstungen diente. Nach der Wende und neuem Aufbau der Thüringer Bahn wurde der Verkehr auf dieser Strecke 1992 eingestellt. 1994 folgte die Stilllegung und später der Streckenabbau.

2001 übernahm die Süd-Thüringen-Bahn (STB) den Personenverkehr von Eisenach über Förtha nach Meiningen. Förtha wird stündlich vom der STB-Linie 1 Eisenach–Meiningen–Eisfeld bedient, hinzu kommen einige Verstärkerzüge zwischen Bad Salzungen und Eisenach. Im Bahnhof sind noch zwei durchgehende Gleise mit je einem Außenbahnsteig sowie ein weiteres mit einer Gleissperre gesichertes Abstellgleis vorhanden.[3]

Bahnhofsgebäude

Signalstation Eppichnellen um 1860

Über das Aussehen des ersten Bahnhofsgebäudes in Förtha informieren mehrere zeitgenössische Albumblätter, welche von der Bahngesellschaft zu Werbezwecken in Auftrag gegeben wurden und auch in Illustrierten Verwendung fanden. Das ursprüngliche Hauptgebäude war ein kleines, einstöckiges Haus mit Pultdach. Daneben befand sich ein zweistöckiger Anbau mit Lagerräumen und Wartesaal. Etwas abseits am Waldrand befand sich noch ein separates Wohnhaus mit Pferdestall und Remise. Aus bildgestalterischen Gründen wurde vom Künstler das in Natura etwa 500 m entfernte südliche Tunnelportal in die Nähe des Bahnhofes versetzt.

Der heutige Bahnhof Förtha besteht aus dem Hauptgebäude mit den Diensträumen des Bahnhofsvorstehers, weiteren Aufenthaltsräumen der Bahnbediensteten und dem Fahrkartenschalter. Im Anbau befindet sich der Wartesaal, Toiletten für die Reisenden und einige Lagerräume. Auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig, zu dem man als Passagier über einen etwa 200 m langen Zugang gelangen kann, befindet sich kleiner Schutz- und Warteraum für etwa zehn Personen. Das denkmalgeschützte[4] Hauptgebäude besteht aus einem einstöckigen, teilunterkellerten Haus in Klinkerbauweise. An das Hauptgebäude setzt südlich der gründerzeitliche Anbau aus Fachwerk an. Der Bahnsteigbereich ist bis unmittelbar an die Bahnsteigkante mit einem Schutzdach überdacht. Dieses Gebäudeensemble bildet den historischen Bahnhof. Unmittelbar hinter dem Hauptgebäude wurde um 1960 ein dreigeschossiges Wohnhaus für Bahnbedienstete errichtet, hier waren zunächst Wohn- und Büroräume der Bauleitung der Umgehungsbahn untergebracht.

Literatur

  • Heinrich Weigel: Die “Werrabahn” in zeitgenössischen Darstellungen. In: Paul-Joseph Raue (Hrsg.): Heimatblätter zur Geschichte, Kultur und Natur. Bd. 3, J.A. Koch, Druckerei und Verlag, Marburg 1993, ISBN 3-924269-95-5, S. 67-70; 124.
  • Gerd Bergmann, Otto Mayer: Die Eisenbahn im Wartburgland.. In: Eisenacher Tourismusinformation (Hrsg.): Eisenacher Schriften zur Heimatkunde. Heft 35, Druck- und Verlagshaus Frisch, Eisenach 1987, S. ca.100.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.bahnstatistik.de/BfVerzU.htm
  2. W. Döpel: Geschichte von Marksuhl, Druck- und Verlag der Hofbuchdruckerei Eisenach H. Kahle, Eisenach 1909 S.51
  3. http://www.deutschebahn.com/site/bahn/de/geschaefte/infrastruktur__schiene/netz/netzzugang/dokumente/Bahnhof/SNB/U/UF__NBS.pdf
  4. Jenner Immobilien, 8. Mai 2009

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