- Die Bornholmer Eisenbahnen
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De Bornholmske Jernbaner De Bornholmske Jernbaner A/SStreckenlänge: 91 km Spurweite: 1000 mm (Meterspur) Legende0,0 Rønne H Rønne Havn 1,5 Rønne Nord Abzweig ehem. RNJ 4,5 Blykobbe 7,2 Nyker 9,7 Mæby 12,1 Klemensker 14,3 Splidsgård Spellingmose 19,1 Rø 23,2 Humledal 25,0 Tejn 27,7 Sandkås 28,9 Allinge Korsbjerg 31,2 Sandvig 2,9 Rønne Øst 5,6 Robbedale 8,6 Køllergård 10,2 Nylars 11,6 Lobbæk 13,2 Smørenge 15,0 Tvillinggårde 23,1 Gudhjem 20,5 Stavehøl 17,8 Østerlars 13,7 Østermarie früher Øster-Marie 10,7 Åløse 6,8 Christianshøj früher Kristianshøj 5,0 Almindingen Vallensgård 2,8 Skørrebro Abzweig ehem. AGJ 0,0 17,4 Aakirkeby 21,0 Ugleenge 24,0 Langemyre 26,0 Pedersker 28,7 Pilemølle 30,8 Bodilsker Kannikegård 33,6 Balke Strand 36,6 Nexø Die Bornholmer Eisenbahnen (dän. De Bornholmske Jernbaner, kurz DBJ) waren der Zusammenschluss dreier Eisenbahngesellschaften auf der dänischen Ostseeinsel Bornholm am 1. April 1934. Die Züge liefen auf Meterspur und wurden auf Grund der Insellage nie umgespurt. 1968 wurde die letzte Strecke stillgelegt. Auf allen Strecken fand Personen- und Güterverkehr statt.
Durch die Gesetzesänderung vom 8. Mai 1894, mit der die dänische Regierung ermächtigt wurde, 29 Privatbahnen zu konzessionieren, kam der Bau von Eisenbahnen auch auf Bornholm in Schwung.[1] Der Bau der Strecken trug zur Entwicklung der Insel bei, etwa in Aakirkeby, der einzigen Bornholmer Stadt im Landesinneren.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die älteste der Gesellschaften betrieb die 36,6 Kilometer lange Strecke von der Hauptstadt Rønne zur östlich gelegenen Hafenstadt Nexø (Rønne-Nexö-Bahn, RNJ). Diese wurde am 13. Dezember 1900[3], eine andere Quelle nennt den 12. Dezember 1900,[1] bis zum späteren Abzweigbahnhof Aakirkeby eröffnet und hatte am längsten Bestand. Im Bahnhof Nexø ist das „Bornholm Eisenbahnmuseum“ untergebracht, das den Eindruck dieser Zeit mit der Ausstellung Zug auf Bornholm vermitteln hilft. Unter anderem ist der Postwagen DBJ No. 26 zu sehen. Ferner wurde von Aakirkeby aus eine 5,1 Kilometer lange Stichstrecke zum Steinbruch bei Almindingen gebaut, die ab 31. Mai 1901 im Streckenbestand war.[1]
Die zweite, 31,2 Kilometer lange Strecke ging am 6. Mai 1913 in Betrieb und bediente von Rønne aus den nördlichen Inselteil über Rø nach Allinge und Sandvig. Sie wurde 1908 gegründet und firmierte unter dem Namen Rønne-Allinge Jernbaneselskab A/S. Bei Madseløkke zwischen Allinge und Sandvig zweigte eine Strecke zum Allinger Hafen ab.
Die dritte Strecke wurde von der Gesellschaft Alminding-Gudhjem Jernbaneselskab A/S (AGJ) errichtet. Sie war die Verlängerung der Stichbahn nach Almindingen, hatte eine Länge von 18,1 Kilometern und führte zur Hafenstadt Gudhjem über Østermarie und Østerlars. Sie ging am 27. Juni 1916 in Betrieb.
Vom Bahnhof in Rønne gab es außerdem eine Stichstrecke zum Hafen.
Ende des Bahnbetriebs
Wie bei vielen Privateisenbahnen führte auch bei den DBJ die Konkurrenz des Autoverkehrs dazu, dass die Auslastung der Bahn immer schlechter wurde. Die zuletzt gebaute Strecke nach Gudhjem war die erste, die wieder stillgelegt wurde (18. August 1952). Die Stilllegung der Strecke nach Allinge-Sandvig erfolgte am 15. September 1953.
Der Betrieb auf der Strecke nach Nexø wurde vorerst weitergeführt. Mitte der 1960er Jahre gab es aufgrund des schlechten Zustandes des Fuhrparks erste Überlegungen, auch diese Strecke stillzulegen. Auf einer Generalversammlung im Februar 1968 wurde die Einstellung des planmäßigen Bahnbetriebs für Ende September des selben Jahres beschlossen. Der letzte planmäßige Zug fuhr am 28. September 1968 von Rønne nach Nexø und verkehrte am Folgetag um 0:15 Uhr als Sonderzug zurück nach Rønne.
Bahnhöfe
Ein Teil der Bahnhöfe und Betriebsgebäude ist noch vorhanden. Auch die Bahntrassen sind zum Teil noch sichtbar; teilweise werden sie als Fahrradwege genutzt. Der „Zentral“-Bahnhof in Rønne ist heute Restaurant Perronen, deutsch „Der Bahnsteig“, das Depot in Rønne wird vom Busunternehmen BAT als Wagenhalle genutzt. Ferner stehen noch die Empfangsgebäude von Rønne-Øst, Christianshøj (Almindingen), Østermarie (jeweils in Privatbesitz), Østerlars (Østerlars Friskole) und Gudhjem (Gudhjem Museum).[4] Das Bahnhofsgebäude in Allinge wird vom Katastrophenschutz genutzt; das Gebäude in Sandvig dient als Pension („Pension Langebjerg“). Die Bahnhofsgebäude von der Strecke nach Gudhjem stammen von Kay Fisker (1893–1965).
Wiederinbetriebnahme
Seit dem Kauf einer Diesellokomotive vom Typ der BJ No. 5 im Jahre 1994 gibt es auf der Insel, insbesondere von Seiten der Tourismusverwaltung, Bestrebungen, einen Teil der Strecke wiederherzustellen. Geplant ist, das Teilstück von Klemensker nach Rø wiederaufzubauen. Dieser durch das Klippental von Kleven führende Abschnitt gilt angeblich als schönste Eisenbahnstrecke Dänemarks.[3]
Literatur
- Ann Vibeke Knudsen: DBJ Historien om Jernbanerne på Bornholm (dänisch)
- Ludvig Mahler: De Bornholmske Jernbaner. 1993 (dänisch) ISBN 87-88134-03-2.
- Bornholms Museum: DBJ Historien om Jernbanerne på Bornholm. 2007 (dänisch) ISBN 978-87-88179-74-3.
Weblinks
- Zeitleiste zur Geschichte der DBJ (dän.)
- Ausführliche Geschichte (dän.)
- Privatfilm einer Schienenbusfahrt von Rønne nach Nexø 1966 (MPG-Format, 470 MB)
- Bilder: Kollergarde St., Bahnhof Nexö 1962
Einzelnachweise
- ↑ a b c Freiherr von Röll: Dänische Eisenbahnen in Enzyklopädie des Eisenbahnwesens bei Zeno.org
- ↑ http://www.stadtrang.de/bornholm/Aakirkeby/
- ↑ a b http://www.bornholm.net/index.php?2369_de
- ↑ http://www.bornholmsmuseum.dk/museumsudstil/udstilling4.htm (dän.)
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