- Bahnstrecke Giubiasco–Locarno
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Giubiasco–Locarno Streckenlänge: 17.90 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV 16.7 Hz ~ Maximale Neigung: 13 ‰ LegendeSBB-Strecke von Bellinzona 154.04 Giubiasco 230 m ü. M. SBB-Strecke nach Lugano A2 Giubiasco 60 m NEAT zum Ceneri-Basistunnel (ab 2019) 156.80 S. Antonino 212 m ü. M. 159.48 Cadenazzo 208 m ü. M. 161.04 Cadenazzo Ovest 203 m ü. M. SBB-Strecke nach Luino Ticino Riazzino 256 m 163.94 Riazzino-Cugnasco 201 m ü. M. 164.84 Riazzino 202 m ü. M. 166.57 Gordola 203 m ü. M. Verzasca 101 m 167.83 Tenero 203 m ü. M. Mappo 67 m Rocca Bella 764 m 171.94 Locarno 205 m ü. M. Anschluss FART nach Domodossola Die Bahnstrecke Giubiasco–Locarno wurde von der Gotthardbahn-Gesellschaft (GB) erbaut und am 20. Dezember 1874 als Teil der «Tessiner Talbahnen» eröffnet. Mit Verstaatlichung der Gotthardbahn wechselte die Strecke per 1. Mai 1909 ins Eigentum der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nach Gründung der Gotthardbahn-Gesellschaft im Dezember 1871, konnte 1872 mit dem Bau der Gotthardbahnstrecken begonnen werden. Im Gegensatz zur aufwändigen Hauptstrecke im Alpenraum, kam man in den Talböden im Kanton Tessin mit dem Bau deutlich schneller voran. Im Sopraceneri umfasste die Konzession der Gotthardbahn unter anderem eine Stichstrecke durch die Magadinoebene nach Locarno, die nach kurzer Bauzeit bereits Ende 1874 fertig gestellt war.
Am 6. Dezember 1874 wurde der Abschnitt Biasca–Bellinzona eröffnet, wenige Tage später, am 20. Dezember folgte der Abschnitt Bellinzona–Giubiasco–Cadenazzo–Locarno in der Magadinoebene. Diese Strecke blieb über sieben Jahre lang ein Inselbetrieb ohne Anschluss zu einer anderen Normalspurstrecke. Der Anschluss zur Talbahn im Sottoceneri (Lugano–Chiasso), über den Monte Ceneri, wurde erst am 10. April 1882 eröffnet, als Teil der Hauptstrecke Immensee–Chiasso der Gotthardbahn, auf der am 1. Juni 1882 der Vollbetrieb aufgenommen wurde.
Der Talbahnabschnitt Biasca–Bellinzona–Giubiasco wird seither der GB-Hauptstrecke zugerechnet, während der Abschnitt Giubiasco–Locarno als GB-Nebenstrecke aufgefasst wird. Letzterer setzt die Kilometrierung ab Immensee fort – dem «Kilometer Null» der Gotthardbahn. Eine zweite grenzüberschreitende Strecke zwischen dem Gotthard und Italien wurde am 4. Dezember 1882 eröffnet; sie zweigt bei Cadenazzo von der Strecke Giubiasco–Locarno ab und führt von dort ins knapp 30 Kilometer entfernte Luino.
Die Gotthardbahn-Gesellschaft wurde per 1. Mai 1909 verstaatlicht, womit auch das gesamte GB-Streckennetz ins Eigentum der Bundesbahnen wechselte. Unter den SBB erfolgte die Elektrifikation der Strecke mit Einphasen-Wechselstrom (15 Kilovolt, 16⅔ Hertz); der elektrische Betrieb wurde am 15. Mai 1936 aufgenommen. Der Abschnitt Giubiasco–Cadenazzo, der sowohl von Zügen nach Locarno, wie auch von jenen nach Luino befahren wird, wurde auf Doppelspur ausgebaut, das zweite Gleis wurde am 17. Mai 1953 in Betrieb genommen.
Am 23. März 1980 wurde die Streckenverlegung zwischen den Stationen Tenero-Gordola und Locarno in Betrieb genommen. Die ursprüngliche Streckenführung wurde dabei bergwärts verlegt, wodurch die Strecke um rund 600 Meter verlängert wurde. Mit dem Streckenneubau für die Verlegung entstanden auch die beiden zugehörigen Kunstbauten, die Mappobrücke und der Rocca-Bella-Tunnel.
2009 wurde der bisherige Bahnhof Riazzino-Cugnasco durch einen Haltepunkt Riazzino rund 900 Meter westlich ersetzt[1].
Betrieb
Die Bahnstrecke nach Locarno wird traditionell auch von Gotthardschnellzügen bedient. Während die schnellen InterCity-Verbindungen (IC/ICN) respektive die grenzüberschreitenden EuroCity-Züge (EC/CIS) – der sogenannte «hochwertige» Personenverkehr – der Hauptstrecke nach Lugano–Chiasso vorbehalten sind, verkehren nach Locarno stündlich InterRegio (IR) mit Zwischenhalt in Cadenazzo. Dabei handelt es sich um die beiden zweistündlich verkehrende IR-Zugslinien Basel–Luzern–Locarno und Zürich–Zug–Locarno, die sich auf dem Gotthardbahn-Abschnitt Arth-Goldau–Bellinzona–Locarno überlagern und dort einen Stundentakt ergeben.
Der Regionalverkehr wird seit 2004 als Teil der S-Bahn Tessin vermarktet und wird vom SBB-Tochterunternehmen TILO geführt. Die halbstündlich verkehrende S20 (Bellinzona–Locarno) bedient dabei die gesamte Strecke mit allen regulären Haltepunkten. Die grenzüberschreitende S30 (Cadenazzo–Luino) befährt den Abschnitt Giubiasco–Cadenazzo bei gewissen Zugsverlängerungen von/nach Bellinzona.
Literatur
- Hans G. Wägli: Schienennetz Schweiz. AS Verlag, Zürich 1998, ISBN 3-905111-21-7.
- Hans G. Wägli: Bahnprofil Schweiz 2005. Diplory Verlag, Grafenried 2004.
Einzelnachweise
- ↑ http://mct.sbb.ch/mct/it/konzern_dienstleistungen/konzern_medien/konzern_medienmitteilungen.htm?cmd=E2B9CC475D6FBB377666813BB2326CFF&book=1&page=9
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