Bahnstrecke Cadenazzo–Luino

Bahnstrecke Cadenazzo–Luino
Cadenazzo–Luino
Strecke der Bahnstrecke Cadenazzo–Luino
Fahrplanfeld: 633
Streckenlänge: inkl. Bellinzona–Cadenazzo: 40 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 15 kV, 16.7 Hz ~
Legende
Strecke – geradeaus
SBB-Strecke aus Bellinzona–Giubiasco S 20
Bahnhof, Station
159.48 Cadenazzo Endpunkt S 30
Bahnhof ohne Personenverkehr
Cadenazzo Ovest
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
SBB-Strecke nach Locarno S 20
Haltepunkt, Haltestelle
163.96 Quartino
Bahnhof, Station
166.96 Magadino-Vira
Haltepunkt, Haltestelle
170.54 San Nazzaro
Haltepunkt, Haltestelle
172.83 Gerra
Haltepunkt, Haltestelle
173.69 Ranzo-Sant’Abbondio
Grenze
175.87
65.57
Staatsgrenze SchweizItalien
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Pino (359m)
Bahnhof, Station
63.70 Pino-Tronzano
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Ronco Scigolino (411m)
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Ronco Valgrande (23m)
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Maccagno superiore (711m)
Bahnhof, Station
56.70 Maccagno
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Maccagno inferiore (646m)
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Rio Rizzolo (132m)
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Colmagna (412m)
Haltepunkt, Haltestelle
Colmegna
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Sabbioncella (507m)
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Asino (88m)
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Luino (686m)
Bahnhof, Station
50.72 Luino Endpunkt S 30
Strecke – geradeaus
FS-Strecke nach Novara

Die Bahnstrecke Cadenazzo–Luino ist eine einspurige Eisenbahnstrecke in der Schweiz und Italien. Sie ist eine der drei südlichen Zubringerstrecken der Gotthardbahn, und zweigt von der älteren, als Tessiner Talbahn bekannt gewordenen Bahnstrecke Giubiasco–Locarno ab.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Strecke wurde am 4. Dezember 1882 von der Gotthardbahn eröffnet. Sie war anfangs dazu gedacht, den Gotthardbahn-Verkehr nach Genua aufzunehmen, während der GB-Verkehr nach Mailand via Chiasso fliessen sollte. Am 11. Juni 1960 wurde sie durchgehend mit dem SBB-Einphasenwechselstrom 15 kV 16.67 Hz elektrifiziert.[1]

Am 5. November 2008 ging auf Bahnhofsgebiet von San Nazzaro ein Erdrutsch auf die Geleise nieder. Daraufhin fuhr ein DB-Güterzug, unterwegs in Richtung Cadenazzo, auf den Erdrutsch und entgleiste teilweise. Nebst der Bahninfrastruktur und die führende Lokomotive wurde auch das Bahnhofsgebäude durch den Erdrutsch in Mitleidenschaft gezogen.[2]

Zukunft

Die Strecke spielt in den NEAT-Planungen eine grosse Rolle. Der italienische Staat will den gesamten Güterverkehr aus dem Piemont und grossen Teilen der Lombardei vorzugsweise via Luino führen. Dies gab im Schweizer Parlament Anlass zu Diskussionen über die Notwendigkeit des Ceneri-Basistunnels.[3]. Der Bundesrat jedoch erklärte, dass der Ceneri-Tunnel notwendig sei, um den Personenfernverkehr und der Güterverkehr Nordostitaliens via Chiasso zu führen. Mittelfristig soll im Gebiet Contone/Quartino eine Doppelspurinsel entstehen, um die Zugfolgezeiten zu verkürzen.[4]. Bisher befinden sich auf schweizerischen Gebiet nur im Bahnhof Magadino-Vira Kreuzungs- und Überholgleise. Eine Bau solcher Doppelspurinseln ist auf der italienischen Seite auch aus geologischen Gründen viel schwieriger, dort bestehen zur Zeit in den Bahnhöfen Pino-Tronzano und Maccagno Kreuzungs- und Überholmöglichkeiten.

Streckenverlauf

Die Strecke beginnt im Bahnhof Cadenazzo, und verläuft von da bis zur Dienststation Cadenazzo Ovest parallel zur Strecke nach Locarno. Die beiden Strecken wurden ursprünglich als zwei Einspurabschnitte betrieben, bilden heute aber einen rund 1 Kilometer langen Doppelspurbaschnitt, in dem zwei Spurwechsel – je einer pro Richtungswechsel – eingebaut wurden. Während die Strecke nach Locarno nach rechts in die Magadinoebene abbiegt, folgt die Strecke nach Luino weiterhin den Ausläufern des Ceneri. Ab der Station Magadino-Vira führt die Strecke dem Ufer des Lago Maggiore entlang. Bei Ranzo-Sant’Abbondio wird die Grenze zwischen der Schweiz und Italien überschritten. Auf der Staatsgrenze ändert sich die Zuständigkeit für die Gleisanlagen, welche auch an der Kilometrierung der Strecke ersichtlich ist (Der schweizer Abschnitt ist von Immensee, der italienische Teil von Mailand her kilometriert). Der Fahrbetrieb der Strecke obliegt bis Luino aber weiterhin den SBB. Die Infrastruktur aber gehört ab hier nicht mehr der SBB, sondern der italienischen Infrastrukturgesellschaft RFI, welche auch die Bahnhöfe Pino-Tronzano, Maccagno und Luino betreibt. Der Bahnhof Luino ist der Bahnhof, in dem das Stromsystem und die Zuständigkeit für die Traktion wechselt. Auf der Strecke Grenze–Luino gelten die schweizerischen Fahrdienstvorschriften, und bis zur Einfahrweiche in Luino ist auch nur eine schweizerische Zulassung der Triebfahrzeuge erforderlich (Der Status der notwendigen Zulassungen im Bahnhof Luino ist umstritten). Der Verkehr auf der Strecke Grenze–Luino wird in einem Staatsvertrag geregelt.

Betrieb

Die Linie wird vorwiegend als eine Güterlinie betrieben. Sie ist eine der letzten SBB-Strecken, bei der es im Personeverkehr kein Taktfahrplan mit stündlichen Zügen gibt; die Regionalzüge verkehren nur alle zwei Stunden. Bei Bauarbeiten usw. haben die Güterzüge Vorrang, weshalb der Personenverkehr bei solchen Arbeiten oft auf der Strasse abgewickelt wird.

Güterverkehr

Die meisten Gotthard-Güterzüge verkehren via Luino, um einerseits den Grossraum Mailand zu umfahren und andererseits, um den Anschluss an die Güterterminals in Busto Arsizio, Novara oder Gallarate sowie des Genueser Hafens zu gewährleisten. Nach der Öffnung des Güterverkehrsmarktes am Gotthard verkehren nebst SBB Cargo noch andere Gesellschaften auf der Linie, wie Hupac, RAIpin, TX Logistik, DB Schenker/NordCargo, BLS Cargo oder die Crossrail AG.

Personenverkehr

Der Personenverkehr geniesst nur eine geringe Bedeutung. Die S 30 der TILO verkehrt im Zweistundentakt zwischen Cadenazzo und Luino und bedient alle Stationen. In Cadenazzo existiert Anschluss an den InterRegio von/nach Bellinzona-Arth-Goldau – alternierend Basel SBB oder Zürich HB. An Randstunden, wenn besagte InterRegios nicht verkehren, und als Verstärkung zu Spitzenzeiten verkehrt die S 30 bis Bellinzona. Zudem wird werktags je ein Zugpaar pro Tag nach Gallarate verlängert bzw. ab Bellinzona zur S 10 nach Airolo durchgebunden.

Um den Stundentakt für die Dörfer der Gemeinde Gambarogno zu ermöglichen, verkehren zwischendurch Postauto-Kurse zwischen Dirinella und Sant’Antonino.

Weblinks

 Commons: Bellinzona–Luino railway – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.schienenverkehr-schweiz.ch/Weiteres/Bahnstrecken/Bahnstrecke_Bellinzona_-_Luino.BaB
  2. http://www.bahnonline.ch/wp/4658/sbb-strecke-bellinzona-luino-wegen-erdrutsch-und-mgb-strecke-bitsch-morel-wegen-steinschlag-gesperrt.htm
  3. http://www.parlament.ch/D/Suche/Seiten/geschaefte.aspx?gesch_id=20073305
  4. http://indemini.tierschutznews.ch/2010/01/12/milliarden-fur-zukunft-einer-bahn/

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