- Bahnstrecke Born–Vielsalm
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Vielsalm–Born Streckennummer: 47a Streckenlänge: 23,0 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Legendevon Ulflingen 0,0 Vielsalm von Rivage Abzw Vielsalm 0,9 Abzw Sous Bois 1,5 Vielsalm-Sous-Bois Viadukt von Hermanmont (260 m) 8,4 Burtonville ehemalige belgisch-deutsche Grenze 16,8 Recht 19,2 Ligneuville Freiherr von Korff-Brücke (285 m) von Aachen-Rothe Erde und Stolberg (abgebaut) 23,0 Born nach Sankt Vith (abgebaut) Die Bahnstrecke Born–Vielsalm war eine Eisenbahnstrecke im ehemaligen deutsch-belgischen Grenzbereich. Sie verband die Vennbahn bei Born mit der Eisenbahnstrecke von Rivage nach Gouvy bei Vielsalm. Im belgischen Streckennetz hatte sie die Nummer 47A. Die Strecke ist stillgelegt und mittlerweile komplett abgebaut.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erste Bestrebungen für den Bau einer Bahnstrecke von Born nach Vielsalm gab es 1893. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges kam es dann im Jahr 1916 zum Bau der Ergänzungsstrecke zum Transport von militärischen Gütern und Truppen in Richtung Lüttich und Flandern.[1]
Dementsprechend wurde die Strecke zweigleisig, mit festen Kunstbauten für die spätere friedenmäßige Nutzung, weitgehend ohne niveaugleiche Kreuzungen und, damit die zu erwarten schweren Lasten problemlos befördert werden konnten, mit nur geringen Steigungen errichtet. Auf zivile Transportbedürfnisse wurde bei der Streckenführung kaum Rücksicht genommen. Zwischenhalte waren auf der Strecke zunächst nicht vorgesehen. Obwohl nominell grenzüberschreitend, gestaltete sich der Bau dennoch als unkompliziert, weil seinerzeit der belgische Teil unter Militärischer Besatzung durch das Deutsche Reich stand.
Die rund 22 Kilometer lange Strecke wurde von deutschen Bauunternehmen errichtet. Bis zu 4000 Arbeiter, 54 Feldbahnlokomotiven und 15 Bagger wurden eingesetzt. Am 10. Januar 1917 wurde der Bahnbetrieb aufgenommen.[1]
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam auch der Ostteil der Strecke infolge der Abtretungen aufgrund des Versailler Vertrages an Belgien. Die belgische Eisenbahn übernahm den Betrieb und führte die Strecke als Linie 47A. 1921 wurden die Bahnhöfe Recht und Vielsalm-Suos-Bois sowie die Haltepunkte Ligneuville und Burtonville eingerichtet. 1931 wurde das zweite Gleis abgebaut. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen nach Belgien im Zweiten Weltkrieg sprengte Belgisches Militär am 10. Mai 1940 den Viadukt von Hermanmont und unterbrach damit die Strecke. Auf dem östlichen Reststück führte die Deutsche Reichsbahn den Betrieb zwischen Recht und Born fort. Infolge der Zerstörungen während der Ardennenoffensive mußte dieser 1944 eingestellt werden.
Nach Beendigung des zweiten Weltkrieges blieb die Strecke aufgrund der Unterbrechung am gesprengten Viadukt dauerhaft stillgelegt. Die Gleise östlich davon wurden 1952 entfernt. Lediglich im äußersten Westen wurde zwischen Vielsalm und Vielsalm-Sous-Bois unter der Liniennummer 220 noch bis 1972 Güterverkehr betrieben. 1973 wurde auch dieses Reststück abgebaut. Die Einrichtung eines Radweges auf dem Planum ist im Gespräch.
Streckenbeschreibung
Die Strecke begann am Bahnhof Born im Kreis Malmedy auf der Ostseite der Vennbahn. Dies hätte es ermöglicht, direkte Züge von Osten über die projektierte Ourtalbahn heranzuführen, ohne die Vennbahn kreuzen zu müssen. Der Bau der Ourtalbahn wurde aber kurz nach Beginn aufgrund des Kriegsendes Ende 1918 wieder eingestellt. Zunächst nach Norden führend überwand die Strecke jetzt mit einem Überwerfungsbauwerk, der Freiherr-von-Korff-Brücke, die Vennbahn, um jetzt in westlicher Richtung weiterzuführen. Beim Ort Recht knickte die Strecke in südwestlicher Richtung ab, um kurz danach die damalige deutsch-belgische Grenze zu überqueren. Der Abstieg in das Tal der Salm erfolgte mittels zweier Kehren. Im Tal angekommen verzweigte sich die Strecke, um eine direkte Verbindung sowohl nach Norden in Richtung Rivage als auch nach Süden in Richtung Vielsalm zu ermöglichen.
Bauwerke
Entlang der Strecke befinden sich zwei bemerkenswerte Bauwerke.
Der Viadukt von Hermanmont lag oberhalb von Vielsalm in der südlichen der beiden Kehren. Er war 260 Meter lang und 33 Meter hoch. Nach der Sprengung 1940 wurde er nicht wieder aufgebaut. Heute ist noch ein Pfeiler vorhanden.
Nördlich von Born befindet sich die Freiherr-von-Korff-Brücke. Dieser Viadukt ist 285 Meter lang und 18 Meter hoch. Erbaut wurde sie zwischen dem 13. März und dem 21. November 1916. Zu ihrer Errichtung wurden 19.000 Kubikmeter Beton benötigt. Diese Brücke war ebenfalls mit Sprengkammern versehen, die im Mai 1940 vorgesehene Sprengung unterblieb aber aus unbekannten Gründen. Benannt ist die Brücke nach dem ehemaligen Landrat des Kreises Malmedy, Friedrich Freiherr von Korff.
Weblinks
- Ausführliche Dokumentation mit vielen Photos zum Zustand von 2006
- Der Viadukt von Hermanmont
- Kenndaten der Strecke
- Die Eisenbahn in Born
Einzelnachweise
- ↑ a b Hans Schweers, Henning Wall: Eisenbahnen rund um Aachen: 150 Jahre internationale Strecke Köln - Aachen - Antwerpen. Verlag Schweers + Wall, Aachen 1993, ISBN 3-921679-91-5, S. 1178
Kategorien:- Spurweite 1435 mm
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