- Bahnstrecke Åmål–Årjäng
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Åmål–Årjäng[1] Streckennummer: ÅmÅJ Streckenlänge: 72,42 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 16,67 ‰ Minimaler Radius: 300 m Höchstgeschwindigkeit: Hallanda–Kättilsbyn
- bei Achsdruck 5,1 t 50 km/h;
- bei Achsdruck 6,3 t 20 km/h;
Hafenbahn
- zum Hafen 10 km/h;
- vom Hafen 30 km/h;
sonst 60 km/hLegendeBahnstrecke Mellerud–Arvika nach Beted 69,9 Årjäng (früher Bhf.) Bahnstrecke Mellerud–Arvika nach Mellerud 67,2 Strandbacken 65,8 Kasa (ab 1. Mai 1938) 64,8 Sillegårdsed (ab 1. Mai 1938) 63,9 Leverhögen 62,6 Rävkullen (ab 1. Mai 1938) 59,4 Åsebyfors 56,0 Sandaholmen 53,4 Snarkil 50,8 Sillerud 49,9 Utängen (ab 1. Mai 1938) 48,6 Trubbyn (ab 1. Mai 1938) 47,0 Fältakan 44,2 Jämnenon 41,9 Norrane 40,8 Noraneby (ab 1. Mai 1938) ursprünglich geplante Strecke 36,9 Humletorp 34,9 Kyrkudden 32,4 Värmlands Ödebyn 31,2 Lillängen (ab 1. Mai 1938) 30,1 Harne (ab 1. Mai 1938) 4,0 Kättilsbyn 0,0 24,9 Hallanda 24,9 Svanskog 22,1 Källtegen Bollsbytunneln (263 m) 20,7 Bollbyn (ab 1. Mai 1938) 19,7 Ömmeln 17,6 Kroppan 15,1 Bårnäs (ab 1. Mai 1938) 10,6 Finntorp (früher Bhf.) 6,5 Jakobsbyn Jakobstorp (neu nur Museumsbahn)[2] 4,6 Slommerud (ab 1. Mai 1938) Vänernbanan von Göteborg Djuphamntunneln (249 m) 0,0 Åmål 0,0 0,0 Åmål Östra -0,8 Åmåls djuphamn (Örnas) Vänernbanan nach Kil Die Bahnstrecke Åmål–Årjäng ist eine Bahnstrecke in Schweden. Sie wurde von der Åmål–Årjängs Järnvägsaktiebolag (ÅmÅJ) geplant und gebaut.
Die ersten Gespräche über Planung und Bau wurden Ende der 1880er Jahre geführt. Es dauerte vom Baubeginn am 1. Februar 1916 über elf Jahre bis zum 11. Juli 1927, bis auf dem 20 Kilometer langen, für den provisorischen Güterverkehr eröffneten Streckenabschnitt zwischen Hallanda und Sillerud der erste Zug fuhr. Infolge des mehrmaligen Besitzerwechsel gab es im Laufe der Jahre starke Schwankungen bei der der Bedienung der einzelnen Streckenabschnitte.
Inhaltsverzeichnis
Baugeschichte
Zudem wurden mehrmals die Pläne der Streckenführung geändert. Während die Strecke zuerst von Norrane über Kättilsbyn nach Svanskog führen sollte, erschloss man Kättilsbyn letztendlich durch eine vier Kilometer lange Stichstrecke. Diese Änderungen und weitere Fehlplanungen führten dazu, dass die mit 4,365 Millionen Kronen geplanten Kosten nach elf Jahren Bauzeit mit den ausgegebenen 7.693.296 Kronen und 69 Öre deutlich überschritten worden waren. Man hatte zuerst angenommen, dass sich die Bergslagernas Järnvägar (BJ) an den Baukosten eines Gemeinschaftsbahnhofes in Åmål beteiligen würde. Diese hatte aber kein Interesse daran und so musste für diese Strecke ein eigener Bahnhof - Åmål Östra - geplant und gebaut werden. Ferner waren ein Lokschuppen, eine Drehscheibe und ein Wasserturm notwendig, da sich auch die Annahme, die BJ würde mit ihren Fahrzeugen die neu errichtete Strecke bedienen, als falsch erwies.
Eröffnung der einzelnen Streckenabschnitte (GV = Güterverkehr, PV = Personenverkehr) Streckenabschnitt Eröffnung prov. GV Eröffnung Gesamtverkehr Einstellung PV Wiedereröffnung PV Åmål Östra–Hallanda 22. November 1927 2. Dezember 1928 20. April 1933 1. November 1936 Hallanda–Sillerud 11. Juli 1927 2. Dezember 1928 20. April 1933 1. November 1936 Hallanda–Kättilsbyn 24. Januar 1928 2. Dezember 1928 5. September 1932 – Sillerud–Årjäng – 2. Dezember 1928 20. April 1933 1. November 1936 Åmål Östra–Åmål djuphavn – 22. Dezember 1930
(nur Güter)– – Insolvenz der ersten Betreibergesellschaft
So war die Insolvenz der betreibenden Åmål–Årjängs Järnvägsaktiebolag unvermeidlich, am 1. Juli 1932 musste die Gesellschaft ihre Zahlungsunfähigkeit anmelden. Im Mai 1932 waren schon die ersten Gespräche mit den SJ hinsichtlich einer Übernahme geführt worden. Die Versteigerungsverhandlung wurde für den 23. Januar 1933 angesetzt. In der Zwischenzeit wurde der Personenverkehr auf dem Abschnitt Hallanda–Kättilsbyn am 5. September 1932 eingestellt. Im November 1932 teilten die SJ mit, dass sie die ÅmÅJ nicht übernehmen werden. Danach wurde mit Bergslagernas Järnvägar (BJ) verhandelt, um eine Übernahme zu erreichen. Man schloss einen Dreijahresvertrag mit der BJ ab, in dessen Folge diese den Güterverkehr übernahm. Obwohl die Anliegergemeinden große Anstrengungen machten, dass die BJ auch den Personenverkehr übernimmt, gelang dies nicht. Ab dem 20. April 1933 betrieb BJ auf der Strecke der ÅmÅJ den Güterverkehr. Bis zum 1. November 1936 gab es keinen Personenverkehr auf der Schiene.
Im Sommer 1933 untersuchten die Präsidenten des Schwedischen Eisenbahnerverbandes und des Schwedischen Lokführerverbandes Carl August Ehrlin und Carl Viksten die Voraussetzungen, die Wiederaufnahme des Gesamtverkehrs zu erreichen. Am 22. Oktober 1933 präsentierten sie den Bericht über den möglichen Verkehr auf der Strecke Åmål–Årjäng, der auf der Gründung einer neuen Gesellschaft beruhte.[3]
Zu diesem Zeitpunkt besaß die Bahn zwei im Jahre 1890 von A.-B. Atlas in Stockholm hergestellte Schlepptenderdampflokomotiven (Nr. 14 und Nr. 15) der Achsfolge 1'C1' mit einem dreiachsigen Schlepptender. Diese waren 1917 mit einem Dampfüberhitzer ausgerüstet worden. Ferner waren zwei 1904 und 1906 hergestellte Personenwagen der Klasse F (Nr. 51 und Nr. 52), 13 gedeckte Güterwagen der Klasse Gmh (Nr. 101 bis 113) sowie 20 offene Güterwagen der Klasse N3 mit den Nummern 201 bis 218, 220 und 225 vorhanden. Zudem waren bei der Bahn 21 offene Güterwagen der Klasse N eingestellt, die der Vagnuthyrningsbolaget in Stockholm gehörten. Dazu kamen noch neun Bauwagen, die als Arbeitswagen verwendet wurden.[4]
Noch während des laufenden Dreijahreszeitraumes verhandelte das Amt für Staatsverschuldung erneut mit der BJ. Diese Gespräche endeten mit dem Ergebnis, dass die BJ die ÅmÅJ zum 1. Januar 1937 für den Preis von 438.000 Kronen übernahm. BJ nahm den Gesamtverkehr aber bereits am 1. November 1936 wieder auf. Dafür wurden von Nydqvist och Holm in Trollhättan die beiden Dieseltriebwagen BJ 52 und BJ 53 beschafft.
Die ÅmÅJ sowie die Dal–Västra Värmlands Järnvägsaktiebolag (DVVJ) wurden mit Wirkung vom 1. September 1937 in eine neue Tochtergesellschaft der BJ, in die Järnvägsaktiebolaget Dal–Västra Värmland (DVVJ), überführte. Damit wurde der Betrieb auf der Strecke von der Järnvägsaktiebolaget Dal–Västra Värmland weitergeführt.
Verstaatlichung
Im Jahre 1939 fasste der schwedische Reichstag im Hinblick auf die immer größer werdende Konkurrenz von Lastkraftwagen und Omnibussen einen grundsätzlichen Beschluss über die Verstaatlichung von Eisenbahnen. Dabei wurden nicht nur schwache wirtschaftliche Gesellschaften, sondern auch solche mit Gewinn in die Betrachtung einbezogen. Auf Grund dieses Beschlusses wurde 1945 die Übernahme der im Bereich der Trafikförvaltningen Göteborg–Dalarne–Gävle (TGDG) vorbereitet. Davon waren die Bergslagernas Järnväg (BJ), Lödöse–Lilla Edets Järnväg (LLEJ), Kil–Fryksdalens Järnväg (KFJ), Gävle–Dala Järnvägar (GDJ), Södra Dalarnas Järnväg (SDJ) und die ehemalige Åmål–Årjängs Järnväg, die bereits in der neuen DVVJ enthalten war, sowie auch diese neue DVVJ betroffen. Alle diese Bahnen wurden am 1. Juli 1947 in die nun gemeinsame staatliche Aktiengesellschaft Järnvägsaktiebolaget Dal–Västra Värmland überführt. Am 1. Juli 1948 wurde diese wiederum den SJ übertragen und die deren Organisation integriert. Die staatliche DVVJ endete formell am 2. September 1949.
Auch auf der Strecke Åmål–Årjäng machte sich die Verkehrsverlagerung auf die Straße bemerkbar. Deshalb wurden nach und nach verschiedene Streckenabschnitte nicht mehr regelmäßig oder überhaupt nicht mehr bedient.
Schließung der einzelnen Streckenabschnitte (PV = Personenverkehr, GV = Gesamtverkehr, MV = Personenverkehr der Museumsstrecke) Streckenabschnitt Einstellung PV Letzter Güterzug Einstellung GV Eröffnung MV Einstellung MV Hallanda–Kättilsbyn – 1. Juni 1940 10. Juni 1954 – – Åmål Östra–Svanskog 26. September 1966
(seit 26. Mai 1963
eingeschränkter Betrieb)19. Dezember 1991 1. Januar 1992 24. Dezember 1993 7. November 2009
(vorläufig)Svanskog–Årjäng 10. Juni 1954 10. Juni 1950,
danach nur bei Bedarf1. Januar 1956 – – Åmål Östra–Åmål djuphavn – – – 24. Dezember 1993 7. November 2009
(vorläufig)Unabhängig vom Stilllegungsdatum des Streckenabschnittes Svanskog–Årjäng wurde das Gleis bereits 1955 abgebaut.[5]
Museumsbahn
Bereits 1976 hatte sich die Järnvägssällskapet Åmål–Årjäng (JÅÅJ) gebildet, um die Historie der schwedischen Eisenbahnen zu erhalten. Bereits im gleichen Jahr kaufte der Verein eine Dampflok, die SJ S5 1895 (früher BJ Y3 106), zwei gedeckte Güterwagen der Bauart Gsh und einen offenen Güterwagen. 1977 kam ein ehemaliger Holzspeisewagen der BJ hinzu, im folgenden Jahr folgen zwei Personenwagen vom Typ B6. Ab 1979 konnte man den Lokschuppen der ehemaligen ÅmÅJ nutzen und erwarb zudem die SJ E2 935. In diesem Schuppen ist heute das Eisenbahnmuseum des Vereins untergebracht. Weitere Fahrzeuge folgten 1981 mit der Dampflok SJ A7 1804 (DJ H3 10) und dem Personenwagen SJ A4 4112 (BJ ABo1 13). In den nächsten Jahren kamen noch Triebwagen vom Typ SJ Y7, Beiwagen und Rangierdieselloks dazu.
Den letzte planmäßige Zug auf der Strecke Åmål Östra–Svanskog fuhr der Museumsbahnverein am 28. Dezember 1991 mit seinem eigenen Triebwagen, dem ehemaligen SJ Y7 1223. 1992 wurde ein Nutzungsvertrag für Museumfahrten auf diesem Streckenabschnitt mit den SJ abgeschlossen und 1993 fuhr erstmals der Museumszug an Weihnachten von Åmål Östra nach Svanskog.[6]Ab diesem Zeitpunkt wurden im Sommer Dampfzüge und im Winter Dieselzüge zwischen Åmål djuphavn und Svanskog als Sonderfahrten geführt.
Durch starken Regen wurde der Bahndamm zwischen Åmål und Svanskog am 7. November 2009 stark unterspült. Dies hatte die sofortige Betriebseinstellung zur Folge. Seither versucht der Museumsbahnverein, die Strecke wieder in Stand zu setzen.[7]
Einzelnachweise
- ↑ Stationen nach Dr. Koch 1938 und Åmål-Årjängs Järnväg Stationer och Hållplatser
- ↑ Haltepunkt Jakobstorp wurde neu von der Museumsbahn angelegt
- ↑ Bericht des Svenska Järnvägsmannaförbundet und Sveriges Lokomotivmannaförbund
- ↑ Bestandsliste aus dem Bericht des Jahres 1933
- ↑ Stillegungstermine
- ↑ Historische Daten der Museumsbahn
- ↑ vorläufige Betriebseinstellung
Weblinks
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