- Benjamin Auerbach
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Der Geheime Sanitätsrat Benjamin Auerbach (* 24. September 1855 in Wald (Solingen); † 18. November 1940 in New York) war von 1885 bis 1935 leitender Arzt des Israelitischen Asyls für Kranke und Altersschwache in Köln.
Leben
Auerbach studierte in Würzburg, München und Bonn. Dort promovierte er im Jahre 1877. Er eröffnete im Jahr darauf in der Mohrenstraße, Altstadt-Nord, eine Praxis für Allgemeinmedizin und Geburtshilfe.[1] 1885 wurde er zum leitenden Arzt des 1869 eingeweihten Jüdischen Asyls für Kranke und Altersschwache.
Das zunächst in der Silvanstraße angesiedelte Krankenhaus wurde unter seiner Leitung vergrößert und 1908 schließlich in Neuehrenfeld neu gebaut. Auerbach führte es als hochmodernes Hospital mit hervorragendem medizinischen und pflegerischen Ruf.[1]
Er gründete ein israelitisches Lehrlingsheim, den Kölner Zentralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens sowie den Verein für jüdische Krankenschwestern zu Köln, dessen Vorsitzender er auch wurde. Mit der beginnenden Judenverfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus legte er, 80-jährig, im Jahre 1935 sein Amt nieder. 1939 emigrierte er zunächst nach Großbritannien. 1940 zog er mit seiner Frau Ida nach New York, wo seine Tochter als Ärztin praktizierte. Dort starb er wenige Monate nach seiner Ankunft.
Ruf
Auerbach, obwohl ursprünglich aus dem Bergischen Land stammend, wird gerne mit einem Kölschen Original verglichen. So soll „der Auerbach“ nicht nur durch sein charakteristisches Aussehen aufgefallen sein – dunkel gekleidet, bärtig, stets Schlapphut tragend und mit einem silbernen Kneifer auf der Nase duzte er jedermann und redete Jung und Alt mit „leeve Jung“ (Kölsches Kosewort: „Lieber Junge“) an. Da er kein Auto besaß, ging er meist zu Fuß durch Köln, nahm nur manchmal Straßenbahn oder Droschke. Er wird als übermäßig pflichtbewusst und anspruchslos beschrieben, soll über der Arbeit die Mahlzeiten regelmäßig vergessen und neue Anzüge nur nach langem Insistieren seiner Frau angeschafft haben.[1]
Der Auerbachplatz in Köln-Sülz ist nach ihm benannt.
Quelle, Einzelnachweise
- Ulrich S. Soénius: Kölner Personen-Lexikon. Greven-Verlag, Köln 2008, ISBN 9783774304000, S. 35-36
- ↑ a b c Monika Grübel und Georg Mölich: "Jüdisches Leben im Rheinland. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart", ISBN 3-412-11205-4, S. 99-100
Kategorien:- Mann
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