Daniel Berckringer

Daniel Berckringer
Daniel Berckringer

Daniel Berckringer (* 2. Februar 1598 in Amberg; † 22. Juni 1667 in Utrecht) war ein deutscher Philosoph und Rhetoriker der in den Niederlanden wirkte.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Über Berckringers Elternhaus und ersten Lebenswege liegen keine Informationen vor. Scheinbar hatten ihn seine Wege nach Prag geführt, von wo er sich in den unsicheren Zeiten des Dreißigjährigen Krieges nach Zerbst begeben hatte. Er immatrikulierte sich dort neben einer Vielzahl böhmischer Personen am 13. Oktober 1624 am Gymnasium Illustre[1]. Hier regte ihn das Zerbster Bier dazu an, 1624 ein Lobgedicht und wahrhaftes Bitterbier - Epos Encomiosticon cerevisiae Servestanae (Lobgesang des Zerbster Bieres) zu verfassen [2]. Seine Ausbildung setzte er 1627 an der Universität Groningen fort, wo er sich am 13. Juni immatrikulierte [3]. Hier absolvierte der Pfälzer ein Literaturstudium und erwarb den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie.

1633 lässt er sich auch an der Universität Leiden nachweisen [4]. Dann wurde er Lehrer der Kinder des Königs Friedrich von Böhmen in Den Haag. Nachdem er sich 1638 bereits während der Gründung der Universität Utrecht in die Matrikel eingeschrieben hatte [5], erhielt er 1640 ein Empfehlungsschreiben der Königin Elisabeth von Böhmen und wurde daraufhin Professor der praktischen Philosophie an der Universität Utrecht. 1648 wechselte er auf die Professur der Rhetorik und in dem Jahr 1648 beteiligte er sich als Rektor ein Jahr lang an den organisatorischen Aufgaben der Akademie. Zudem trat er als Dichter in Erscheinung. Jedoch wurde sein Stil beanstandet, weil er zu viele neue Worte nutzte. Dennoch besaß er bei den Studenten ein hohes Ansehen, die in großer Frequenz seine Vorlesungen besuchten.

Er war mit Maria von Drongen († Dezember 1648) verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos.

Werke

  • Institutiones Oeconomicae didactico-problematicae. Utrecht 1642 (Online), 1646 (Online)
  • Oratio in obitum Jacobi Ravensbergii. 1650
  • Oratio in obitum Aemilii. 1660
  • Exercitationes Ethicae, Oeconomicae, Politicae. Utrecht 1662.
  • Dissertatio de Cometis, utrum sint signa, an causae, an utrumque, an neutrum. Utrecht 1665 (Online)
  • Dissertatio de Quaternario Pythagorico. 1667

Literatur

  • Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Darinne die Gelehrten aller Stände sowohl männ- als weiblichen Geschlechts, welche vom Anfange der Welt bis auf die ietzige Zeit gelebt, und sich der gelehrten Welt bekannt gemacht, Nach ihrer Geburt, Leben, merckwürdigen Geschichten, Absterben und Schrifften aus den glaubwürdigsten Scribenten in alphabetischer Ordnung beschrieben werden. Verlag Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig, 1750, Bd. 1, Sp. 948
  • Berckringer (Daniel). In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 03, Leipzig 1733, Spalte 1209.
  • Abraham Jacob van der Aa: Biographisch Woordenboek der Nederlande. Verlag J. J. van Brederode, Haarlem, Bd. 2, S. 359
  • Jodocus Heringa, Johann Heinrich Pareau: Annales Academiae Rheno-Trajectinae. Johann Altheer, Utrecht, 1826, S. 136 (Online)
  • Karl Kehrbach: Monumenta Germaniae Paedagogica. Schulordnungen Schulbücher und pädagogische Miscellaneen aus den Landen deutscher Zunge. Bd. 19 Geschichte er Erziehung der Pfälzischen Wittelsbacher. Verlag A. Hofmann & Comp., Berlin, 1899, S. LIV
  • Alexander Chalmers: The General biographical Dictionary. London, 1812, Bd. 5, S. 31, (Online, englisch)
  • Kasper Burman: Traiectum eruditum, virorum doctrina inlustrium qui in urbe Trajecto, et Regione Trajectensi Nati sunt, sive ibi habitarunt, Vitas, Fata et Scripta exhibens. Verlag Jurianum a Paddenburg, Utrecht, 1738, (Online, Latein)

Weblink

Einzelnachweise

  1. Reinold Specht: Die Matrikel des Gymnasiums Illustre zu Zerbst in Anhalt 1852-1797. Verlag Degener & Co., Leipzig, 1930
  2. Reinhold Specht: Geschichte der Stadt Zerbst. Anhaltische Verlagsgesellschaft, 1998, ISBN 3-910192-66-1, Bd. 2, S. 26
  3. Album studiosorum Academiae groninganae (1614-1914). J. B. Wolters u. m., 1915, Sp. 18
  4. 19. September 1633 in Leiden, Stammbucheintrag bei Balthasar Venator (1594-1664) (Online)
  5. Album Studiosorum Academiae Rheno-Traiectinae, MDCXXXVI-MDCCCLXXXVI. Accedunt nomina Curatorum et Professorum per eadem secula. Verlag J. L. Beijers et J. van Boekhoven, 1886, S. 1 und Sp. XV

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Rektoren der Universität Utrecht — Signet der Universität Utrecht Dies ist eine Liste welche die Rektoren der Universität Utrecht erfasst. Sie ist eine kulturhistorische Zusammenstellung der internationalen Hochschulgeschichte und der Geschichte unterschiedlicher geschichtlicher… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”