- Pawel Michailowitsch Bermondt-Awaloff
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Pawel Michailowitsch Bermondt-Awaloff (russisch Павел Михайлович Бермондт-Авалов; * 4. März 1877 [1] in Tiflis im Russischen Reich; † 27. Januar 1974 in New York City, USA) war ein russischer Offizier, zuletzt Generalmajor im Ersten Weltkrieg und Befehlshaber der Westrussischen Befreiungsarmee im Russischen Bürgerkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bermondt-Awaloffs Herkunft, sein Adelstitel sowie sein militärischer Rang als Oberst wurden wiederholt angezweifelt. Laut eigener Aussage war er der Sohn von Fürst Michail Antonowitsch Awaloff. Der Name Bermondt stamme vom 2. Ehemann seiner Mutter. Auf Fürsprache seines Vaters habe er den Namen Awaloff 1919 wieder angenommen.
In der Armee des russischen Kaiserreiches nahm Bermondt am Russisch-Japanischen Krieg teil. Im 1. Weltkrieg hatte wurde er nach eigenen Aussagen zum Oberst befördert. 1918 stellte er in der Ukraine weisse Truppen auf. Nach dem Untergang des Hetman-Staates kam er nach Deutschland und schloss sich den dort tätigen russisch-monarchistischen Gruppen an. [2] Er führte das sogenannte "Korps Graf Keller" nachdem Graf Keller ermordet wurde. Anfang Juni 1919 verlegte die Einheit nach Kurland.
Mit deutscher Unterstützung und durch die Wahl im Rat für Westrussland wurde Bermondt-Awaloff mit der Führung der freiwilligen Westrussischen Befreiungsarmee beauftragt. Seine Truppen wurde unter anderem auch vom Johanniterorden und J.P. Morgan jun. finanziell unterstützt.[3] Er ließ sich nun Fürst Bermondt-Awaloff nennen und residierte in Jelgava. Seine Streitmacht bestand hauptsächlich aus russischen ehemaligen Kriegsgefangenen und deutschen Freikorps. Entgegen den Anordnungen der Entente Cordial unterstellte er sich nicht der Armee von Judenitsch, sondern errichtete eine eigene Verwaltung in Kurland. Zur Finanzierung wurde in Deutschland illegal das sogenannte Bermondt-Geld gedruckt. Als Deckung dienten die ehemaligen Staatswälder Kurlands. Bei Kämpfen im November 1919 wurden seine Truppen von der Armee Lettlands geschlagen.
Nach dem Rückzug seiner Truppen aus dem Baltikum beförderte sich Bermondt selbst zum General und lebte in Deutschland. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er aus dem Deutschen Reich ausgewiesen. Er siedelte erst nach Belgrad um, ging dann aber später in die Vereinigten Staaten.
Sonstiges
- 1919 stiftete Awaloff-Bermondt eine Erinnerungsmedaille für die Kämpfer der Westrussischen Befreiungsarmee. Die Medaille bestand aus Bronze und wurde zwischen 1919 und 1921 verliehen.[4]
Auszeichnungen
- Russischer Orden des Heiligen Georg, zweimal[5]
- Orden des Heiligen Wladimir mit Schwertern
Werke
- Im Kampf gegen den Bolschewismus, 1925
Weblinks
- Pawel Michailowitsch Bermondt-Awaloff in der Online-Version der Edition Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik
Literatur
- Kurt von Braatz: "Fürst Anatol Pawlowitsch Lieven", Stuttgart 1926
- Pawel Bermondt-Awaloff: Im Kampf gegen den Bolschevismus. Erinnerungen. Berlin 1925.
- Darstellungen aus den Nachkriegskämpfen deutscher Truppen und Freikorps. Bd 3: Die Kämpfe im Baltikum nach der zweiten Einnahme von Riga. Juni bis Dezember 1919, Berlin 1938.
- Paluszyński Tomasz, Walka o niepodległość Łotwy 1914—1921, Warszawa 1999.
- Paluszyński Tomasz, Walka o niepodległość Estonii 1914—1920, Poznań 2007.
Einzelnachweise
- ↑ nach eigener Angabe in seinem Buch "Im Kampf gegen den Bolschewismus" 1884
- ↑ "Die Kämpfe im Baltikum nach der zweiten Einnahme von Riga" (1938)
- ↑ The baltic campaign of the Knights of Malta (englisch)
- ↑ Erinnerungsmedaille der Freiwilligen russischen Westarmee mit Bild
- ↑ http://www.hermann-historica.de/auktion/hhm48.pl?f=NR&c=33416&t=temartic_2_D&db=kat48_2.txt
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