- Bernhard Ruberg
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Bernhard Ruberg (* 12. August 1897 in Wiesbaden; † 12. April 1945 in Hemer) war ein deutscher Politiker (NSDAP) und SS-Führer.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Nach dem Besuch des Realgymnasiums legte Bernhard Ruberg das Kriegsabitur ab. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges trat er als Kriegsfreiwilliger in das Pionier-Regiment 20 ein, mit dem er bis zum Kriegsende an der Westfront kämpfte. Nach dem Krieg, in dem er mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse und dem Ritterkreuz des Hohenzollerschen Hausordens ausgezeichnet wurde, kämpfte er 1919/1920 mit der Eisernen Division im Baltikum. Anschließend ließ er sich als kaufmännischer Angestellter in Hamburg nieder. Von Ende 1921 bis 1933 arbeitete er in kaufmännischen Stellungen in Westafrika und Mittelamerika.
Von Mitte 1933 bis Anfang 1934 war Ruberg Abteilungsleiter im Außenpolitischen Amt der NSDAP. 1934 erfolgte seine Ernennung zum Stabsamtsleiter der Auslandsorganisation der NSDAP. Im Oktober 1935 wurde er in Personalunion zum kommissarischen Gauwalter der Deutschen Arbeitsfront ernannt. Hinzu kam die Amtsleitung des dem AO unterstellten Verbandes Deutscher Vereine im Ausland (VDVA), welcher in Konkurrenz zum bereits existierenden Verein für das Deutschtum im Ausland (DVA) trat.[1] In der SS erreichte er den Rang eines Brigadeführers.
Von März 1936 bis zum Ende der NS-Herrschaft im Frühjahr 1945 saß Rubert, der auch Mitglied der Reichsarbeitskammer war, für den Wahlkreis 31 (Württemberg) im nationalsozialistischen Reichstag.
Als Stabsleiter der Auslandsorganisation der NSDAP war Ruberg ab den 1940er Jahren wesentlich an der Kolonialpolitik der Nationalsozialisten beteiligt. Ihm oblag die Planung der Verwaltungübernahme der früheren Deutschen Kolonie Kamerun. Ruberg war als künftiger Gouverneur der Kolonie vorgesehen.[2]
1944 wurde Ruberg zum Zivilkommissar der besetzten Gebiete Belgiens und Nordfrankreichs ernannt.[3]
Literatur
- Joachim Lilla (Bearbeiter): Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933-1945. Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.
- Klaus D. Patzwall: Das Goldene Parteiabzeichen und seine Verleihungen ehrenhalber 1934–1944. Patzwall, Norderstedt 2004, ISBN 3-931533-50-6.
Einzelnachweise
- ↑ Tammo Luther: Volkstumspolitik des Deutschen Reiches 1933-1938. Franz Steiner Verlag, 2004, S. 108
- ↑ Karsten Linne: Deutschland jenseits des Äquators?: Die ns-kolonialplanungen für Afrika. Ch. Links Verlag, 2008, S. 145
- ↑ Bundesarchiv R 43-II/678
Weblinks
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