- Bernhard von Sanden der Jüngere
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Bernhard von Sanden der Jüngere (* 4. Mai 1666 in Königsberg (Preußen); † 22. Januar 1721 ebenda) war ein deutscher lutherischer Theologe.
Leben
Bernhard von Sanden der Jüngere war der Sohn von Bernhard von Sanden dem Ältere. Er hatte nach anfänglicher Ausbildung durch Privatlehrer und an der Altstädter Schule 1683 ein Studium an der Universität Königsberg aufgenommen. 1686 wechselte er an die Universität Leipzig, wo er am 27. Januar 1687 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie erwarb. Nach Reisen durch Deutschland, Italien, Holland und England begann er an der Universität Königsberg als Privatdozent zu arbeiten. Ihm wurde auch die Möglichkeit eröffnet, an der theologischen Fakultät Vorlesungen zu halten. 1695 wurde er zum außerordentlichen Professor der Theologie berufen und hatte im selben Jahr das Lizentiat der Theologie erworben.
Am 10. Juli 1696 promovierte er zum Doktor der Theologie und wurde 1699 ordentlicher vierter Professor der Theologie in Königsberg. 1703 stieg er in die dritte theologische Professur auf und wurde damit verbunden Pastor an der Löbenichtsche Kirche. Mit der zweiten Professur, die er 1708 erhalten hatte, war eine Predigerstelle am Königsberger Dom verbunden. Als Nachfolger seines Vaters wurde er 1709 zum königlich preußischen Oberhofprediger ernannt, womit die erste theologische Professur an der Königsberger Hochschule verbunden war. Von Sanden hatte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Königsberger Hochschule beteiligt und war in den Wintersemestern 1710/11, 1714/15 sowie 1718/19 Rektor der Alma Mater.
Werke
- Theologiaecontroversae spicilegium 30 disputationibus publicis intra sexennium institutum. Königsberg 1706
- Episcopi instruction ministrorum verbi illustra et aucta. 1707
- Disp. Antipapisticarumsosciculus.
- Auslegung der Sonn- und Festtäglichen Evangelien. 1711
- Prima fundamenta theologiae positivae. 1713
- Oaaestionum biblicarum e Genesi illustrium fasciculi. 1716
- Catecheischer Unterricht vor die Jungen und Einfältigen in der Gemeinde, von den Evangelisch-Lutherischen anderen Kirchen-Jubiläo. 1717
- Abfertigung 24 päbstlicher lügenhafter Lehren. 1718
- Kurtze und deutliche Anweisung, wie der Catechismus Lutheri in seinem rechten Verstande und Inhalt, denen Einfältigen erklärtet und beygebracht werden kann. 1719
- Praejudicia contra bullam Clementis XI papae, unigentitus dictam. 1719
- Episcopi theologia positiva auctior et plenior. 1720
Literatur
- Karl Alfred von Hase: Sanden, Bernhard von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 30, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 343 f.
- Sanden, Bernhard von, ein Sohn des D. Bernhard von Sanden. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 33, Leipzig 1742, Spalte 1954–1957.
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