Bethal

Bethal
Bethal
Bethal (Mpumalanga)
Bethal
Bethal
Basisdaten
Staat Südafrika
Provinz Mpumalanga
Distrikt Gert Sibande
Gemeinde Govan Mbeki
Einwohner 140.077 (2010)
Gründung 1880
ISO 3166-2 ZA-MP
-26.45906783333329.468893833333

Bethal ist eine Stadt in der südafrikanischen Provinz Mpumalanga, die aus einer Farmsiedlung hervorging und heute zum Gemeindeverband Govan Mbeki Municipality gehört. Sie erlangte 1959 durch den so genannten Kartoffelboykott überregionale Bekanntheit. Nach Hochrechnungen von 2010 hat Bethal 140.077 Einwohner.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt liegt an der Nationalstraße N17. Es existiert ein Eisenbahnanschluss.

Südlich des Zentrums liegen zwei kleine Townships mit den Namen Bethal und eMzinoni.

Die Landschaft in der Umgebung der Kleinstadt ist hügelig und durch Farmland geprägt. Die Region gehört zum Highveld. Hier gibt es ausgedehnte Kohlevorräte in permischen Ablagerungen der Karoo-Supergruppe.[2]

Geschichte

Die Siedlung Bethal wurde 1880 als Teil der größeren Farm Blesbokspruit gegründet. Der Name ist eine Wortkomposition, die von den Gründern und Eigentümern erschaffen wurde, in dem sie Teile der Vornamen ihrer Ehefrauen, die Schwestern waren, miteinander verbanden. Der Ortsname setzt sich demzufolge aus Elizabeth du Plooy und Alida Naude zusammen.[3] Die landwirtschaftlich geprägte Farmansiedlung ist ein traditionelles Zentrum des Kartoffelanbaus.

Im Jahr 1910 errichtete man ein kleines Rathaus (Old Magistrate’s Office). Dieses heute noch erhaltene historische Gebäude beherbergt nun ein Museum, das Nomoya Masilela Museum.

Überregionale Bekanntheit erlangte der Ort durch den Kartoffelboykott (Bethal Potato Boycott) ab dem Jahr 1959. Die Situation der überwiegend schwarzen Farmarbeiter führten zu einer ausgedehnten gewerkschaftlichen Aktivität, um die unzumutbaren Arbeitsbedingungen auf den Farmen zu thematisieren. Erwachsene und Kinder mussten bei allen Witterungsbedingungen mit bloßen Händen die Feldarbeiten verrichten. Die Art und Weise des Umgangs mit den Arbeitern führte zu mehreren Todesfällen. Die bis dahin wenig beachteten Verhältnisse auf den Farmen wurden durch die intensive Berichterstattung seit 1947 in der Johannesburger Zeitung The Guardian (später The Age) und dem Magazin Drum überregional bekannt. Deren Redakteure referierten in zahlreichen Artikeln die sklavenartige Lage der dort beschäftigten Kartoffelfarmarbeiter. Der Drum-Journalist Henry Nxumalo arbeitete dafür 1954 als verdeckter Ermittler. Der South African Congress of Trade Unions rief zum Boykott auf. Auf der Anti-Pass Conference von 1959 in Johannesburg entschlossen sich der ANC und andere Organisationen, den landesweiten Boykott ab dem 31. Mai zu unterstützen. Der Boykottverlauf erzeugte eine beträchtliche Wirkung.[4][5][6][7][8]

Wirtschaft

Der Erwerbsschwerpunkt liegt traditionell im Bereich der Landwirtschaft. Es werden Kartoffeln, Mais und Sonnenblumen angepflanzt. In Bethal befindet sich der Sitz der Eastern Transvaal Agricultural Co-op (auch bekannt als Transvaal Potato Co-op). Hier existieren große Silos für Mais und Sonnenblumenkerne mit einer Gesamtkapazität von 142.308 Tonnen[9] und ein Maismühlenbetrieb. Der wichtigste Arbeitgeber ist die Oostelike Transvaalse Landbou Koöperatiewe Vereniging (OTK) of Bethal, deren Geschichte bis in das Jahr 1923 zurückgeht.[10]

Im Umfeld des Ortes befinden sich ausgedehnte Steinkohlelagerstätten, das Highveld-Kohlenfeld (Highveld Coalfield). Sie sind bisher nur gering in Anspruch genommen worden, weil verschiedene natürliche Bedingungen, beispielsweise streichende Doleritgänge, den Abbau schwierig gestalten. Nur ein Flöz wurde als abbauwürdig eingeschätzt.[11][12]

Sehenswürdigkeiten

  • Das 1988 zum Nationaldenkmal erklärte Nomoya Masilela Museum (das ehemalige Bethal Museum) mit Sammlungsobjekten zur Regionalgeschichte, der Kork Pharmacy (1890) und zur Geschichte des Bethal Commando während des Burenkrieges (1899-1902).[13]
  • Im Frühjahr wird das jährliche National Potato Festival ausgerichtet.
  • Am Memorial-Square ein Denkmal für Burensoldaten, die bei ein Gefecht unweit der Siedlung ums Leben kamen.
  • die Rusticana Holstein Dairy Farm
  • der Bau der Dutch Reformed Church in der Vermooten-Straße[14]

Söhne und Töchter der Stadt

  • Gert Sibande, Journalist und Antiapartheidskämpfer
  • Josia Thugwane (* 1971), gewann als erster schwarzer Südafrikaner eine olympische Goldmedaille
  • Llewellyn Herbert (* 1977), Hürdenläufer

Einzelnachweise

  1. World Gazetteer: Republik Südafrika - die wichtigsten Städte. World Gazetteer, abgerufen am 6. April 2010.
  2. Universität Johannesburg: Geologische Beschreibung des Highveld Coalfield
  3. Kurzbeschreibung des Ortes. auf www.sa-venues.com
  4. Kurznotiz zum Kartoffelboykott. auf www.sahistory.org.za
  5. Biographie von Ebrahim Ismail Ebrahim. auf www.sahistory.org.za
  6. 50th Anniversary of the Potato Boycott. auf www.satyagraha.org.za
  7. Office of the Premier, Mpumalanga Provincial Government: Mpumalanga Premier Thabang Makwetla welcomes court ruling. 12. März 2009
  8. Biographische Angaben zu Gert Sibande. auf www.sahistory.org.za
  9. Landwirtschafts- und Ressourcenbericht der Provinz Mpumalanga, Resource Management and Land Use Planning, Dokumentenseite 8
  10. Masetopa Mateme: Ready to plant new furrows in technology. auf www.financialmail.co.za.
  11. Kurznotiz zu den Kohlevorkommen bei Bethal. auf www.miningmx.com
  12. Kurznotiz zur Lagerstätte Highveld Coalfield. auf www.keatonenergy.co.za
  13. Kurznotiz auf www.sahistory.org.za
  14. Heritage Sites and Register Sites auf www.sahra.org.za

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