- Bom Jesus (Schiff)
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Die Bom Jesus war ein 1533 vor der Küste des heutigen Namibia auf dem Seeweg nach Indien versunkenes portugiesisches Handelsschiff. Es handelt sich um das älteste südlich der Sahara gefundene Schiffswrack und das zweite Schiff dieses Typs, das archäologisch untersucht werden konnte.
Es handelte sich bei der Bom Jesus um eine Nao. Das neugebaute Schiff verließ am Freitag, dem 7. März 1533, als Teil der portugiesischen Indienflotte Lissabon. Die Flotte sollte das Kap der guten Hoffnung umfahren, um dann Richtung Indien zu segeln. In Goa, Cochin, Sofala, Mombasa, Sansibar oder Ternate sollten dann Gewürze angekauft und zurück nach Portugal gebracht werden. Der Handel mit Pfeffer, Muskat, Ingwer oder Zimt erbrachte zu der Zeit Gewinnspannen, die den Einsatz vertausendfachen konnten.[1] Das Schiff stand unter dem Kommando von Dom Francisco de Noronha, an Bord waren etwa 250 Personen, mehrere Tonnen Kupfer als Handelsgut und eine große Zahl an Münzen. Vor der südafrikanischen Küste geriet die Nao in ein Unwetter und ging vor dem späteren Diamantensperrgebiet unter. Von Überlebenden des Unglücks ist nichts bekannt.
Robert Burrell, dem Chefgeologen der NAMDEB, fiel am 1. April 2008 ein runder Stein auf, der sich als eine sogenannte Halbgossenkugel aus Kupfer herausstellte. Sie war gekennzeichnet mit dem Dreizack-Signet der Fugger. Weiter fand er Röhren aus Kupfer oder Bronze und nahm Kontakt mit dem Minenarchäologen der NAMDEB auf. Dieser identifizierte die Röhren als Berços genannte Hinterladerkanonen aus der Zeit um 1535. Bei den folgenden archäologischen Ausgrabungen wurden das Wrack der Bom Jesus und mehrere tausend Artefakte ausgegraben. Es handelte sich um Kanonen und Schwerter, Elfenbein, Blei, Holzteile, Seilreste, Astrolabien, Musketen oder Küchenpfannen, zwanzig Tonnen Kupfer und 2159 Münzen. Die meisten Münzen waren spanische Excelentes mit der Darstellung von Isabella I. von Kastillien und ihrem Ehemann Ferdinand II. von Aragón, aber auch portugiesische Portuguez-Münzen mit dem Wappen Johanns III. von Portugal. Daneben fanden sich noch Münzen aus venezianischen, maurischen und französischen Münzstätten.
Weblinks
- Roff Smith, Der Schatz der „Bom Jesus“, National Geographic
- Glücksfund in Namibia: Geheimnis der Schatzküste, Spiegel Online vom 20. Februar 2010
Einzelnachweise
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