Hermann Boventer

Hermann Boventer

Hermann Boventer (* 8. Dezember 1928 in Düsseldorf; † 1. Juni 2001 in den USA) war ein deutscher Journalist, Erwachsenenbildner und Publizist. Er war jahrelang Vorsitzender der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands und machte sich vor allem als Medien- und Sozialethiker einen Namen.

Leben

Hermann Boventer wurde am 8. Dezember 1928 in Düsseldorf geboren. Er studierte ab 1949 Kunstgeschichte, Philosophie und Soziologie an der Universität Bonn. Dank eines Fulbright-Stipendiums konnte er 1951/1952 für ein Studienjahr an die University of Wyoming in die USA gehen. 1954 promovierte er bei Erich Rothacker zum Thema "Die Theorie der Kultur in der amerikanischen Kulturanthropologie".

Ab 1955 arbeitete Boventer als Dozent an einer Universität in New Jersey. Nachdem er in New York geheiratet hatte, kehrten er und seine Frau Dorothy 1957 nach Deutschland zurück. Dort arbeitete Boventer zunächst als Journalist bei der Tageszeitung Rheinische Post und ab 1958 als Leiter der Pressestelle beim Bund der Deutschen Katholischen Jugend in Düsseldorf. Später wurde er Chefredakteur der katholischen Jugend-Zeitschrift kontraste in Freiburg.

1968 wechselte Hermann Boventer in die Erwachsenenbildung und wurde Direktor der katholischen Thomas-Morus-Akademie in Bensberg (bis 1981). Dort übernahm er 1972 auch den Vorsitz der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands (ebenfalls bis 1981). Außerdem arbeitete Boventer seit 1976 als Lehrbeauftragter für Medienethik und Kommunikationstheorie an der Universität Bonn und an der Universität München.

Nach einem Konflikt mit seinem Arbeitgeber, dem Erzbistum Köln, über die künftige Entwicklung der Thomas-Morus-Akademie verlor Hermann Boventer seine Anstellung. Deshalb arbeitete er ab 1981, neben seinen Lehrtätigkeiten an den Universitäten in Bonn und München, als freier Publizist. Seither beschäftigte er sich in seinen zahlreichen Veröffentlichungen vor allem mit dem Spannungsfeld von Medienethik und Pressefreiheit.

Hermann Boventer starb am 1. Juni 2001 auf einer USA-Reise im Alter von 72 Jahren.

Werk (Auswahl)

  • Effizienz und Zukunft der Erwachsenenbildung. Bensberg 1969
  • Der Christ und die Gesellschaft. Bensberg 1975
  • Ethik des Journalismus. Zur Philosophie der Medienkultur. Konstanz 1984
  • Medien und Moral. Konstanz 1988
  • Pressefreiheit ist nicht grenzenlos: Einführung in die Medienethik. Bonn 1989
  • Medien-Spektakel: wozu Journalismus? USA und Deutschland. Frankfurt am Main 1994
  • Europa: Wiege des Humanismus und der Reformation. Frankfurt am Main 1997

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Journalismustheorie — Mit der Verberuflichung des Journalismus im 19. Jahrhundert begann die theoretische Beschreibung des Phänomens. Schon 1910 erschien Max Webers Vorbericht über eine vorgeschlagene Erhebung über die Soziologie des Zeitungswesens, der eine theorie… …   Deutsch Wikipedia

  • Leo Karrer — (* 10. April 1937 in der Schweiz) ist ein katholischer Theologe und emeritierter Professor für Pastoraltheologie der Universität Freiburg (Schweiz). Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Tätigkeiten 3 Leistungen …   Deutsch Wikipedia

  • Pastoralreferent — bzw. Pastoralreferentin ist die Bezeichnung für einen Beruf in der katholischen Kirche. Er wird von Frauen und Männern ausgeübt, die normalerweise über einen theologischen Hochschulabschluss (in der Regel ein Diplom) und eine kirchliche, meist… …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Scharp — (* 29. April 1925 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Grafiker. Leben Scharp studierte zwischen 1949 und 1952 an der Werkkunstschule (heute Hochschule für Gestaltung) in Offenbach am Main. Danach war er in der Werbeabteilung der Farbwerke… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Gruber (Theologe) — Gerhard Gruber (* 1. Juli 1928 in Prien am Chiemsee) ist ein römisch katholischer Theologe, Apostolischer Protonotar und war mit fast 22 Jahren Amtszeit der längst amtierende Generalvikar im Erzbistum München und Freising.[1] Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Burtscheid — Stadt Aachen Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”