Georg Braulik

Georg Braulik

Georg Braulik OSB (* 20. Juni 1941 in Wien, geboren als Peter Braulik, Ordensname Georg) ist ein österreichischer römisch-katholischer Theologe und emeritierter Universitätsprofessor für Alttestamentliche Bibelwissenschaft.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Besuch des Wiener Schottengymnasiums trat Braulik 1959 in die Schottenabtei ein. Von 1960 bis 1965 studierte er an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien und wurde 1965 zum Priester geweiht. 1966 promovierte er in Wien mit einer Dissertation in neuer Kirchengeschichte, bevor er von 1966 bis 1969 sein Studium am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom fortsetzte und dort 1973 mit einer alttestamentlichen Dissertation zum Dr. in re biblica promovierte. Ab 1969 war er Assistent und Lehrbeauftragter am Institut für die Alttestamentliche Bibelwissenschaft der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, wo er sich 1975 auch habilitierte. 1976 wurde er Außerordentlicher Universitätsprofessor und Leiter der neuerrichteten Abteilung für Biblische Theologie. Von 1977 bis 1980 arbeitete er als Sekretär des Kongresses der International Organization for the Study of the Old Testament, der 1980 in Wien stattfand. Von 1989 bis 2004 war er Ordentlicher Universitätsprofessor, seit 1999 ist er korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 2006 erhielt er das Ehrendoktorat der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main.

Zudem ist Georg Braulik wissenschaftlicher Berater und Verfasser von Textbüchern mehrerer Fernsehsendungen des Österreichischen Rundfunks und Autor zahlreicher Hörfunksendungen. Er war mehrfach Gastprofessor an verschiedenen Theologischen Fakultäten innerhalb und außerhalb Europas. Von 1978 bis 1998 leitete er viele „Wissenschaftliche Exkursionen“ in die Länder des Nahen Ostens. Bisher veröffentlichte Braulik über 20 Monographien und rund 170 vorwiegend bibelwissenschaftliche Artikel in Fachzeitschriften, von denen ein Teil in zehn Weltsprachen übersetzt worden ist. Er ist Herausgeber der Österreichischen Biblischen Studien. Gemeinsam mit Norbert Lohfink hat er die Online-Datenbank Analytische Bibliografie zum Deuteronomium erstellt.

Werke

  • Cölestin Wolfsgruber OSB – Hofprediger und Professor für Kirchengeschichte (1848–1924) (= Wiener Beiträge zur Theologie 19). Herder, Wien 1968.
  • Psalm 40 und der Gottesknecht (= Forschung zur Bibel 18). Echter, Würzburg 1975.
  • Die Mittel deuteronomischer Rhetorik erhoben aus Deuteronomium 4,1–40 (= Analecta Biblica 68). Biblical Institut Press, Rom 1978.
  • Studien zur Theologie des Deuteronomiums (= Stuttgarter biblische Aufsatzbände 2). Kath. Bibelwerk, Stuttgart 1988, ISBN 978-3-460-06021-0.
  • Die deuteronomischen Gesetze und der Dekalog: Studien zum Aufbau von Deuteronomium 12–26 (= Stuttgarter Bibelstudien 145). Kath. Bibelwerk, Stuttgart 1991, ISBN 978-3-460-04451-7.
  • Deuteronomium 16,18–34,12 (= Die Neue Echter Bibel. Kommentar zum Alten Testament mit der Einheitsübersetzung 28). Echter, Würzburg 1992, ISBN 978-3-429-01442-1.
  • The Theology of Deuteronomy: Collected Essays of Georg Braulik, OSB (= Collected Essays 2). Bibal, N. Richland Hills / Tx 1994, ISBN 978-0-941-03730-3.
  • Studien zum Buch Deuteronomium (= Stuttgarter biblische Aufsatzbände 24). Kath. Bibelwerk, Stuttgart 1997, ISBN 978-3-460-06241-2.
  • Zivilisation der Liebe. Biblische Betrachtungen (= Münsterschwarzacher Kleinschriften 110). Vier Türme, Münsterschwarzach 1998, ISBN 978-3-878-68610-1.
  • Deuteronomium 1–16,17 (= Die Neue Echter Bibel. Kommentar zum Alten Testament mit der Einheitsübersetzung 15). Echter, Würzburg 2000 (2. Aufl.), ISBN 978-3-429-00997-7.
  • Studien zum Deuteronomium und seiner Nachgeschichte (= Stuttgarter biblische Aufsatzbände 33). Kath. Bibelwerk, Stuttgart 2001, ISBN 978-3-460-06331-0.
  • Gemeinsam mit Norbert Lohfink: Osternacht und Altes Testament. Studien und Vorschläge. Mit einer Exsultetvertonung von Erwin Bücken (= Österreichische Biblische Studien 22). Lang, Frankfurt a. M. 2003, ISBN 978-3-631-51819-9.
  • Gemeinsam mit Norbert Lohfink: Liturgie und Bibel. Gesammelte Aufsätze (= Österreichische Biblische Studien 28). Lang, Frankfurt a. M. 2005, ISBN 978-3-631-54513-3.
  • Studien zu den Methoden der Deuteronomiumsexegese (= Stuttgarter biblische Aufsatzbände 42). Kath. Bibelwerk, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-460-06421-8.
  • Gemeinsam mit Norbert Lohfink: Osternacht und Altes Testament – Ergänzungsband. Vertonung des Vigilvorschlags durch Godehard Joppich (= Österreichische Biblische Studien 33). Lang, Frankfurt a. M. 2008, ISBN 978-3-631-56994-8.
  • Psalmen beten mit dem Benediktinischen Antiphonale (= Österreichische Biblische Studien 40). Lang, Frankfurt a. M. 2011, ISBN 978-3-631-63056-3.

Literatur

  • Ernst Chr. Suttner (Hrsg.): Die Kath.-Theologische Fakultät der Universität Wien 1884–1984. Festschrift zum 600-Jahr-Jubiläum. Duncker & Humblot, Berlin 1984, ISBN 978-3-428-05577-7, S. 85 und 377 f.
  • Ehrenpromotion und Laudatio. In: Mitteilungen 27 – Akademisches Jahr 2005/2006 der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen. Frankfurt a. M. 2006, S. 66–71 (online).
  • Johann Reikerstorfer, Martin Jäggle (Hrsg.): Vorwärtserinnerungen. 625 Jahre Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien. Vienna University Press, V&R unipress Göttingen 2009, ISBN 978-3-89971-736-5, S. 19–25.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Book of Deuteronomy — Hebrew Bible Tanakh …   Wikipedia

  • Zehn Gebote — Dekalog Pergament von Jekuthiel Sofer, 1768 (heute in der Bibliotheca Rosenthaliana, Amsterdam) Die Zehn Gebote, auch Zehn Worte (hebr. aseret ha dibberot) oder Dekalog (altgr. deka logos) genannt, sind eine Reihe von Geboten und Verboten des… …   Deutsch Wikipedia

  • Cölestin Wolfsgruber — OSB (* 14. Mai 1848 in Großalm, Gemeinde Altmünster, Oberösterreich; † 26. November 1924 in Wien; eigentlich Johann Nepomuk Wolfsgruber) war ein österreichischer römisch katholischer Kirchenhistoriker und Hofprediger. Inhaltsverzeichnis 1 Leben …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Theologen — Chronologische Liste deutschsprachiger Theologen siehe auch: Liste von Theologen (alphabetisch) Inhaltsverzeichnis 1 Mittelalter 2 Zeit der Reformation 3 Pietismus und Rationalismus 4 19. Jahrhundert 5 20. Jahrhu …   Deutsch Wikipedia

  • Deutscher Theologe — Chronologische Liste deutschsprachiger Theologen siehe auch: Liste von Theologen (alphabetisch) Inhaltsverzeichnis 1 Mittelalter 2 Zeit der Reformation 3 Pietismus und Rationalismus 4 19. Jahrhundert 5 20. Jahrhu …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutscher Theologen — Chronologische Liste deutschsprachiger Theologen siehe auch: Liste von Theologen (alphabetisch) Inhaltsverzeichnis 1 Mittelalter 2 Zeit der Reformation 3 Pietismus und Rationalismus 4 19. Jahrhundert 5 20. Jahrhu …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutschsprachiger Theologen — Chronologische Liste deutschsprachiger Theologen siehe auch: Liste von Theologen (alphabetisch) Inhaltsverzeichnis 1 Mittelalter 2 Zeit der Reformation 3 Pietismus und Rationalismus 4 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Schottengymnasium — Schulform Allgemeinbildende höhere Schule (Gymnasium) Gründung 1807 Ort Wien …   Deutsch Wikipedia

  • Bibelbücher — In dieser Liste biblischer Bücher sind die einzelnen Bücher der Bibel von Judentum und Christentum aufgelistet[1]. Die Anordnung differiert sowohl zwischen diesen beiden Religionen als auch zwischen den verschiedenen christlichen Konfessionen.… …   Deutsch Wikipedia

  • Bücher der Bibel — In dieser Liste biblischer Bücher sind die einzelnen Bücher der Bibel von Judentum und Christentum aufgelistet[1]. Die Anordnung differiert sowohl zwischen diesen beiden Religionen als auch zwischen den verschiedenen christlichen Konfessionen.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”