Braunsroda (Heldrungen)

Braunsroda (Heldrungen)
Braunsroda
Koordinaten: 51° 19′ N, 11° 15′ O51.30888888888911.247777777778Koordinaten: 51° 18′ 32″ N, 11° 14′ 52″ O
Einwohner: 94 (31. Juli 2006)
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Postleitzahl: 06577
Vorwahl: 034673

Braunsroda ist ein Ortsteil der Stadt Heldrungen und liegt im Kyffhäuserkreis in Thüringen. Der Ort liegt etwa 1 km nordöstlich von Heldrungen.

Geschichte

Erstmals erwähnt wurde Braunsroda im 12. Jahrhundert im Zusammenhang mit seiner Zugehörigkeit zum Lazarus-Orden. 1231 schenkten die Herren von Heldrungen dem Orden die St. Cyriacikapelle zu Braunsroda. Durch die starke Entwicklung des Ordens in Thüringen kam es im 14. Jahrhundert im Ort zur Gründung einer Comthurei. Im 15. Jahrhundert begann der Orden zu zerfallen. Grund dafür war die Mittelknappheit für die Krankenpflege und Wohltätigkeit. Mit der Auflösung des Ordens verfiel auch die Kapelle im Ort. Erst am 22. November 1736 konnte eine neue Kapelle feierlich geweiht werden. Am 6. Januar 1737 fand zum ersten Mal ein Gottesdienst in der neuen Kapelle statt.

Im Jahre 1722 wurde das barocke Gutshaus gebaut. Dies ist bis heute noch erhalten. Es erhielt Anfang des 20. Jahrhunderts einen Anbau nach vorne und ein großes Eingangstor zum Gutshof. Anfang der 1920er Jahre erfolgte der stilgerechte Neubau von Wirtschaftsgebäuden. In den drei Jahrhunderten seines Bestehens wechselte das Gut nur zwei mal den Besitzer. Im Jahre 1901 wurde es durch Hans von Trebra erworben, nachdem seit dem 17. Jahrhundert die Familie von Trebra bereits die Herren über den Ort waren. Seine Familie, die von Trebra und die von Bismarck – nach der Hochzeit seiner Tochter Adelheid mit Levin Friedrich von Bismarck aus Sollstedt – besaß es bis 1945. Die drei Söhne von Hans von Trebra sind im Zweiten Weltkrieg gefallen. Die Familie musste nach Einmarsch der Roten Armee unter der Drohung der Verhaftung das Gut innerhalb einer Stunde verlassen. Es wurde nach entschädigungsloser Enteignung ein VEG. In den 1950er Jahren wurde die Kapelle in einem Seitenflügel des Gutshauses, die dem Gottesdienst von Guts- und Dorfbewohnern gedient hatte, für profane Zwecke entweiht. Vorher hatten noch Konfirmationen darin stattgefunden. Erst nach der Wende kam das Gut zurück in den Besitz der Familie von Bismarck. Georg von Bismarck, Enkel des ersten privaten Gutsbesitzers Hans von Trebra, pachtete 1992 zuerst das Gut von der Treuhandanstalt, bevor er es 1998 nach langjährigen Bemühungen zurückkaufen durfte und dann aufwendig sanieren ließ. Im Gutshaus befinden sich heute Ferienwohnungen und ein Gutscafé. Vor allem bewirtschaftet die Familie insgesamt rund 230 ha Ackerland rund um Braunsroda im Ökolandbau.

Weblinks


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