Postlauf

Postlauf
Briefbeförderung mit der Thurn-und Taxis-Fahrpost 1852

Der Postlauf oder die Laufzeitquote bezeichnet die Zeitdauer, die eine Postsendung von der Aufgabestelle bis zum Empfänger benötigt.

In Deutschland beträgt der theoretisch vorgebene Postlauf für Briefe und Postkarten bei der Deutschen Post AG „E + 1“, das heißt „Einwurftag + 1 Werktag“. Nach einem Werktag Postbeförderung wird demnach Briefpost (Briefe und Postkarten) in Deutschland auf dem Festland befördert. Für Werbepost/Infopost beträgt die Vorgabe bei der Deutschen Post im Inland E+4.[1]

Vor der Etablierung von Postkutschen waren Briefe oftmals mehrere Wochen unterwegs, sofern sie nicht per Estafette auf Postkursen mit Reiter- und Pferdewechsel an Poststationen befördert wurden. Bereits im Postvertrag von 1505 zwischen Philipp dem Schönen und Franz von Taxis gab es festgelegte Beförderungszeiten für den Sommer und Winter, wobei beispielsweise die Beförderungszeit von Brüssel nach Innsbruck im Sommer nicht länger als fünfeinhalb Tage dauern durfte.[2]

Im engeren Sinne ist der Postlauf zudem der Zeitraum, in der innerbetrieblich (nach erfolgter Postsichtung) eine Sendung von einer Poststelle zum Sachbearbeiter benötigt (gezählt ab Posteingang). Letztgenannter Vorgang dauert meist nur einige Stunden oder Minuten, seltener Tage.

Inhaltsverzeichnis

Statistik

Nach Angaben der Deutschen Post AG erreichen über 95 Prozent der Postsendungen am folgenden Werktag den Empfänger. Eine Stichprobe des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium kam im Sommer 2009 jedoch nur auf knapp 90 Prozent. Laut Reaktion der Post könnte es an der unterschiedlichen Datenbasis von 700.000 Briefen (Postmessung) und 128 Briefen der Stichprobe des Ministeriums liegen.[3]

Postlauf in der Philatelie

Die verschiedenen Postunternehmen geben in unregelmäßigen Abständen Briefmarken mit Motiven der Postbeförderung bzw. dem Postlauf aus. Teilweise werden auch auf mehreren Marken einer Motivserie, die Beförderung vom Absender zum Empfänger abgebildet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. www.deutschepost.de Laufzeitschnelligkeit
  2. Genauer Wortlaut des Vertrages von 1505 bei Rübsam: Johann Baptista von Taxis, S. 188−197, siehe auch Dallmeier: Quellen zur Geschichte des europäischen Postwesens Teil II, Urkunden-Regesten, S. 3–4.
  3. Test des Wirtschaftsministeriums: Post kommt später an als Unternehmen angibt in der Rhein Main Presse vom 3. Oktober 2009

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