- Calocedrus decurrens
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Weihrauchzeder Systematik Klasse: Pinopsida Ordnung: Kiefernartige (Pinales) Familie: Zypressengewächse (Cupressaceae) Unterfamilie: Cupressoideae Gattung: Weihrauchzedern (Calocedrus) Art: Weihrauchzeder Wissenschaftlicher Name Calocedrus decurrens (Torr.) Florin Die Weihrauchzeder oder Kalifornische Flusszeder (Calocedrus decurrens) ist ein immergrüner Baum und bildet eine der drei Arten der Gattung der Weihrauchzedern (Calocedrus). Kennzeichen dieser Art sind die aus sechs Schuppen aufgebauten, länglichen, einjährigen Zapfen, die Thujen-ähnlichen Zweige und die orangefarbene, längsrissige Borke älterer Bäume. Sie fällt durch mächtige, säulenartige Stämme und im Freistand schmale bis zum Boden reichende, dichte Kronen auf.[1] Die Weihrauchzeder ist in den Vereinigten Staaten Hauptlieferant für das Holz zur Produktion von Bleistiften.[2]
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Erscheinungsform
Die Weihrauchzeder erreicht Wuchshöhen von 40 und mehr Metern, als Maximum wurden 69 Meter gemessen. In großen Höhenlagen bleibt diese Art klein oder strauchartig. Es werden Stammdurchmesser von 2 Metern und mehr erreicht, der größte gemessene Stammdurchmesser beträgt 375 Zentimeter. Die Stammbasis ist häufig durch Wurzelansätze verbreitert, oft wachsen bei alten Bäumen dicke Äste parallel zum Stamm. Junge Weihrauchzedern haben einen breit dreieckigen Umriss und ähneln damit jungen Exemplaren des Riesenmammutbaums (Sequoiadendron giganteum). [3]
Wurzeln, Rinde und Holz
Das Wurzelsystem ist weitverzweigt und macht den Baum sturmfest und dürreresistent. Die Wurzeln bleiben im ersten Jahr jedoch kürzer als bei der Gelb-Kiefer (Pinus ponderosa) oder der Zucker-Kiefer (Pinus lambertiana), war einen Konkurrenznachteil darstellt, der aber schon im zweiten und dritten Jahr ausgeglichen wird. [4]
Der Stamm älterer Bäume wird von einer etwa 15 Zentimeter starken, orange- bis zimtfarbenen und längsgefurchten Borke bedeckt, die sich in dünnen Platten ablösen kann. Die Farbe ähnelt der des Riesenmammutbaums (Sequoiadendron giganteum), hat aber nicht dessen schwammartige Struktur.
Das Holz ist leicht und dauerhaft, hat ein rötlichbraunes Kernholz, und einen schmalen, cremig-weißen bis gelblichen Splint. Die Jahresringe sind gut erkennbar und verlaufen oft wellig. [5]
Blätter und Zweige
Wie andere Zypressengewächse, bildet die Weihrauchzeder keine Winterknospen, die Sprossspitze wird stattdessen durch dicht anliegende Blätter geschützt. Die schuppenförmigen Blattorgane stehen in vierzähligen Wirteln aus zwei seitlichen Kantenblättern und zwei frontalen Flächenblättern. Die Kantenblätter sind gekielt und lanzettförmig, die Flächenblätter sind breit spatelförmig und haben an der Unterseite eine undeutlich ausgeprägte Drüse. Die Spitzen der Kanten- und Flächenblätter liegen dabei immer auf gleicher Höhe, was ein Kennzeichen der Art ist. Die Blätter bleiben zwei bis drei Jahre am Baum. Sie riechen beim Zerreiben aromatisch. Die jungen Zweige sind fächerförmig angeordnet und ihre Rinde wird nach zwei Jahren rötlich.[6]
Blüten, Zapfen und Samen
Die Weihrauchzeder ist einhäusig getrenntgeschlechtig (momözisch). Die männlichen Zapfen sind elliptisch, hellgelb etwa 6 Millimeter lang und stehen einzeln an den Enden kurzer Zweige. Sie besitzen zehn bis zwölf Staubblätter mit je vier Pollensäcken. Die Pollen werden im Winter abgegeben und können Heuschnupfen verursachen. Durch die große Zahl an männlichen Zapfen wirken die Bäume im Winter gelblich.
Die weiblichen Blütenzapfen sind ebenfalls endständig, länglich eiförmig und mit sechs gelbgrünen, etwas abstehenden Samenschuppen versehen. Bis zum Sommer entwickeln sie sich zu hängenden, reifen Zapfen von 2 bis 4 Zentimeter Länge, die aus drei Paaren gegenüber stehenden ledrigen Schuppen von 1,5 bis 2,5 Zentimeter Länge bestehen. Nur das mittlere Schuppenpaar ist fruchtbar und trägt ein bis zwei Samenanlagen. Die Samen sind länglich, 2 bis 2,5 Zentimeter lang und mit zwei ungleichen Flügeln versehen. Sie werden vom Wind verbreitet. Das Tausendkorngewicht beträgt im Mittel 30 Gramm und variiert von 16 bis 70 Gramm. Die Abgabe der Samen beginnt Ende August in tiefen Lagen und im Oktober für höhere Lagen. Sie dauert bis in den Winter an. Die Fruchtbarkeit beginnt etwa mit 25 Jahren, alle drei bis sechs Jahre wird eine größere Zahl an Zapfen gebildet.[7]
Verbreitung und Standortansprüche
Das natürliche Verbreitungsgebiet ist auf den pazifischen Westteil der Vereinigten Staaten und Mexikos beschränkt und erstreckt sich vom Mt. Hood in Oregon entlang der Kaskadenkette über die Siskiyou Mountains, der Sierra Nevada bis zur Sierra San Pedro Mártir im mexikanischen Bundesstaat Baja California. Hauptverbreitungsgebiet ist der zentrale Bereich der Sierra Nevada in Höhenlagen von 1000 bis 2000 Metern. Im Nordteil des Verbreitungsgebiets kommt sie hauptsächlich in Höhenlagen zwischen 300 und 2000 Metern vor, im Südteil in Höhenlagen zwischen 900 und 3000 Metern.[1][8]
Die Jahresniederschlagsmenge im natürlichen Verbreitungsgebiet variiert zwischen 500 und 2000 Millimeter, die zum Teil als Schnee fallen. In extremen Jahren fällt die Niederschlagsmenge auf unter 400 Millimeter und auf Monatswerte unter 25 Millimeter. Trockene Sommer mit weniger als 25 Millimeter im Monat sind die Regel [8]. Extremtemperaturen sind -34° Celsius und +48° Celsius. Optimale Lagen in der Sierra Nevada haben eine mittlere August-Temperatur von 21,3° Celsius, durchschnittlich 158 frostfreie Tage im Jahr und eine Vegetationsperiode von 180 Tagen im Jahr. Die Weihrauchzeder toleriert neutrale bis stark saure Böden, grobe Sande wie schwere Tone. Auf kalkreichen Böden ist sie selten. Staunasse Lagen werden gemieden.[9]
Ökologie
Weihrauchzedern treten einzeln oder in kleinen Gruppen in artenreichen Mischwäldern auf. Im nördlichen Teil des Verbreitungsgebiets findet man sie typischerweise zusammen mit der Gelb-Kiefer (Pinus ponderosa), der Zucker-Kiefer (Pinus lambertiana), der Westlichen Weymouths-Kiefer (Pinus monticola), der Küsten-Tanne (Abies grandis), mit der Sierra-Form der Kolorado-Tanne (Abies concolor var. Iowiana), der Westamerikanischen Hemlocktanne (Tsuga heterophylla), dem Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata) und der Oregon-Eiche (Quercus garryana). Im mittleren und südlichen Teil des Verbreitungsgebiets bildet sie Gemeinschaften mit Pracht-Tanne (Abies magnifica), Küsten-Kiefer (Pinus contorta), Coulter-Kiefer (Pinus coulteri), mit der Großzapfigen Douglasie (Pseudotsuga macrocarpa) und der Kalifornischen Schwarzeiche (Quercus kelloggii). Daneben gedeihen als Sträucher die Bärentraube Arctostaphylos patula, Chrysolepis sempervirens und verschiedene Ceanothus-Arten.[10]
Systematik
Die Art Calocedrus decurrens bildet mit Calocedrus formosa und Calocedrus macrolepis die Gattung der Weihrauchzedern (Calocedrus). Sie ist die einzige Art der Gattung, die in Amerika vorkommt, das Verbreitungsgebiet der beiden anderen Arten ist Ostasien[11].
Neben der Art selbst werden nur gärtnerische Zierformen unterschieden, darunter die Sorten:
- 'Compacta'
- 'Nana'
- 'Glauca' mit blaugrünen Schuppenblättern
- 'Aureovariegata' mit goldgelben Zweigen
- 'Horizontalis' mit waagrecht abstehenden Ästen.
Artbastarde der Weihrauchzeder sind nicht bekannt.[5]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[2]
Verwendung
Das Holz steht im Mittelpunkt der Nutzung. Im Vordergrund steht dabei die Herstellung von Bleistiften (in den Vereinigten Staaten ist die Weihrauchzeder die Hauptquelle[2]), denn das Holz ist weich, geradfaserig und neigt nicht zum Splittern. Es lässt sich in jeder Richtung gut spitzen. Das Holz wird dabei durch Fällen einer geringen Zahl einzelner Bäume gewonnen.
Das trockene, verbaute Holz ist resistent gegen Fäule, auch bei Bodenkontakt und in feuchten Lagen. Es wird daher für Fenster, Zäune, Masten, Schindeln, Eisenbahnschwellen oder auch Gewächshaustische eingesetzt. Aufgrund des angenehmen Geruchs wird es im Innenausbau und zur Herstellung von Truhen verwendet.[12] Die Art wird auch häufig als Zierpflanze verwendet.[2] Weihrauchzedern wurden gelegentlich auch in Mitteleuropa als Parkbäume verwendet, sie können aber in strengen Wintern Schaden nehmen.[1]
Früher diente die Borke den Indianern als Material zum Bau ihrer Hütten, auch die ersten weißen Siedler verwendeten die Borke für Hüttendächer.[12]
Nachweise
- Schütt, Weisgerber, Schuck, Lang, Stimm, Roloff: Lexikon der Nadelbäume. Nikol, Hamburg 2004, ISBN 3933203805
- Beschreibung bei USDA Forest Service (englisch, Zugriff am 1. November 2008)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 100
- ↑ a b c d Beschreibung in der Flora of North America (engl., Zugriff am 1. November 2008)
- ↑ Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 100, 101
- ↑ Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 102
- ↑ a b Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 103
- ↑ Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 101
- ↑ Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 101, 102
- ↑ a b Beschreibung bei USDA Forest Service
- ↑ Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 103, 104
- ↑ Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 104
- ↑ Schütt, Schuck, Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol, Hamburg 2002, S. 93-94, ISBN 3-933203-53-8
- ↑ a b Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 106
Weblinks
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