- Bundesgartenschau 1975
-
Die Bundesgartenschau 1975 fand vom 18. April bis 19. Oktober in Mannheim statt. Mit 8,1 Millionen Besuchern war sie die bis dahin erfolgreichste Bundesgartenschau.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Im Jubiläumsjahr 1907, Mannheim feierte den 300. Jahrestag der Verleihung der Stadtrechte, wurde die sehr erfolgreiche Internationale Kunst- und Große Gartenbau-Ausstellung durchgeführt. Im Hinblick auf das 350-jährige Jubiläum 1957 gründeten die Stadt und der Gemeinderat 1954 einen Ausschuss, der die Bewerbung um eine Bundesgartenschau untersuchen sollte. Im Jahr darauf verzichtete die Stadt dann, aber das grundsätzliche Interesse war geweckt worden.
1961 verzichtete der Gemeinderat aus finanziellen Gründen auf die Bundesgartenschau 1967. Im Folgejahr aber beauftragte er die Stadtverwaltung, Verhandlungen mit dem Zentralverband des Deutschen Gemüse-, Obst- und Gartenbaus für die Bundesgartenschau 1977 aufzunehmen. Die Pläne zerschlugen sich allerdings im Sommer 1968, weil Stuttgart seine Option wahrnahm. Im Dezember desselben Jahres verzichtete Karlsruhe auf seine Bundesgartenschau 1975, so dass der Zentralverband die Stadt Mannheim bat, einzuspringen.
Bundesgartenschau
Das 68 Hektar große Gartenschaugelände war auf zwei getrennt voneinander liegende Parks verteilt, den Luisenpark südlich des Neckars und den Herzogenriedpark nördlich des Flusses. Zur Verbindung war zunächst ein Ausbau der Straßenbahn geplant gewesen, dann aber wurde als innovatives Verkehrsmittel der Aerobus eingesetzt, für den eigens für die Bundesgartenschau eine Strecke zwischen den beiden Arealen gebaut wurde. Beide Parks hatten bereits zuvor existiert, wurden aber bis 1975 großzügig erweitert und von Landschaftsarchitekten vollkommen neu gestaltet.
Neben den für eine Bundesgartenschau üblichen Gartenausstellungen und Blumenschauen wurden zahlreiche Attraktionen geschaffen. Zu den wichtigsten zählen der Kutzerweiher mit den Gondolettas, ein Gebirgsbach, die Vergrößerung des Pflanzenschauhauses und die Seebühne im Luisenpark. Im Herzogenriedpark wurde die Multihalle erbaut und ein Streichelzoo eröffnet. Darüber hinaus gab es dort eine von Heinz Haber konzipierte Weltraumausstellung.
Städtebauliche Begleitprojekte
Im Hinblick auf die Bundesgartenschau wurden mehrere städtebauliche Maßnahmen begleitend umgesetzt. Zu den wichtigsten zählen der Bau der Herzogenried-Siedlung unter dem Motto „Wohnen im Grünen“, der Bau des Fernmeldeturms, die Erweiterung des Veranstaltungszentrums Rosengarten, das Collini-Center und die Einrichtung der Fußgängerzone.
Nachwirkungen
Ursprünglich sollten die Parks nach der Bundesgartenschau geöffnet werden und den Besuchern unentgeltlich zur Verfügung stehen. Die Bevölkerung setzte sich aber für den Erhalt der Umzäunungen und weiterhin kostenpflichtigen Eintritt ein, was dann auch vom Mannheimer Gemeinderat beschlossen wurde. Seitdem haben Herzogenried- und Luisenpark jährlich rund zwei Millionen Besucher.
Im Hinblick auf das 400-jährige Stadtjubiläum 2007 gab es Überlegungen, erneut in Mannheim eine Bundesgartenschau auszurichten. Aus finanziellen Gründen wurde davon aber Abstand genommen.[1]
Literatur
- Klaus E. R. Lindemann: Ein Fest verändert die Stadt. Mannheim 1975.
- Bundesgartenschau Mannheim GmbH (Hrsg.): Bundesgartenschau Mannheim 1975: Offizieller Ausstellungskatalog. Mannheim 1975.
- Stadt Mannheim, Michael Caroli, Ulrich Nieß (Hrsg.): Geschichte der Stadt Mannheim: Bd 3 1914–2007. Ubstadt-Weiher 2009, ISBN 978-3-89735-472-2.
- Ludwig Ratzel, Walter Spannagel: Erinnerungen. Sigmaringen 1993, ISBN 3-7995-0900-3.
Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Bundesgartenschau 1975 – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienHannover 1951 | Hamburg 1953 (IGA) | Kassel 1955 | Köln 1957 | Dortmund 1959 | Stuttgart 1961 | Hamburg 1963 (IGA) | Essen 1965 | Karlsruhe 1967 | Dortmund 1969 | Köln 1971 | Hamburg 1973 (IGA) | Mannheim 1975 | Stuttgart 1977 | Bonn 1979 | Kassel 1981 | München 1983 (IGA) | Berlin 1985 | Düsseldorf 1987 | Frankfurt 1989 | Dortmund 1991 | Stuttgart 1993 (IGA) | Cottbus 1995 | Gelsenkirchen 1997 | Magdeburg 1999 | Potsdam 2001 | Rostock 2003 (IGA) | München 2005 | Gera/Ronneburg 2007 | Schwerin 2009 | Koblenz 2011 | Hamburg 2013 (IGS) | Havelregion 2015 | Berlin 2017 (IGA) | Heilbronn 2019
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Bundesgartenschau — BUGA 2011: Landschaftspark vor der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz mit Blick auf die Bergstation der Rheinseilbahn … Deutsch Wikipedia
Bundesgartenschau 1979 — in Bonn Die Bundesgartenschau 1979 fand in der Bonner Rheinaue statt. Inhaltsverzeichnis … Deutsch Wikipedia
Bundesgartenschau — Saltar a navegación, búsqueda BUGA 2009: Castillo de Schwerin 3 dias antes de la apertura del BUGA El Bundesgartenschau (abrv. BUGA) es la exhibición hortícola bianual Federal de Alemania. También cubre temas como el ajardinamiento … Wikipedia Español
Bundesgartenschau 2011 — Logo der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz Übersicht über … Deutsch Wikipedia
Bundesgartenschau 2007 — Offizielles Logo Blick über den Hofwiesenpark in Gera … Deutsch Wikipedia
Bundesgartenschau Schwerin — Logo der Bundesgartenschau 2009 Datei:Schwerin Schlossgarten 2009.jpg Schweriner Schlossgarten mit Kreuzkanal Die Bundesgartenschau 2009 findet vom 23. April bis 11. Oktober 2009 in der mecklenburg vorpommerschen Landeshauptstadt Schwerin statt.… … Deutsch Wikipedia
Bundesgartenschau 2009 — Logo der Bundesgartenschau 2009 Schweri … Deutsch Wikipedia
Bundesgartenschau 1957 — Der Rheinpark von der Rheinseilbahn aus gesehen (2006) Die Bundesgartenschau 1957 fand vom 29. April bis 24. Oktober 1957 in Köln statt und war die erste Bundesgartenschau in Nordrhein Westfalen. Dazu entstand auf der rechten Rheinseite zwischen… … Deutsch Wikipedia
Bundesgartenschau 1951 — Skulptur in der Anlage des Stadtparks … Deutsch Wikipedia
Bundesgartenschau 2015 — Die Bundesgartenschau 2015 Havelregion findet in der Havelregion mit den Standorten Brandenburg an der Havel, Rathenow, Premnitz, Amt Rhinow und Hansestadt Havelberg statt. Fünf Standorte werden zu einem Ereignis. Erstmals in der Geschichte der… … Deutsch Wikipedia