Bundesgartenschau 1975

Bundesgartenschau 1975
Logo der Bundesgartenschau
Kutzerweiher mit Gondolettas im Luisenpark (2005)
Der Aerobus überquert den Neckar, hinten der Fernmeldeturm (1975)
Parksee mit Fontäne im Herzogenriedpark (2010)

Die Bundesgartenschau 1975 fand vom 18. April bis 19. Oktober in Mannheim statt. Mit 8,1 Millionen Besuchern war sie die bis dahin erfolgreichste Bundesgartenschau.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Im Jubiläumsjahr 1907, Mannheim feierte den 300. Jahrestag der Verleihung der Stadtrechte, wurde die sehr erfolgreiche Internationale Kunst- und Große Gartenbau-Ausstellung durchgeführt. Im Hinblick auf das 350-jährige Jubiläum 1957 gründeten die Stadt und der Gemeinderat 1954 einen Ausschuss, der die Bewerbung um eine Bundesgartenschau untersuchen sollte. Im Jahr darauf verzichtete die Stadt dann, aber das grundsätzliche Interesse war geweckt worden.

1961 verzichtete der Gemeinderat aus finanziellen Gründen auf die Bundesgartenschau 1967. Im Folgejahr aber beauftragte er die Stadtverwaltung, Verhandlungen mit dem Zentralverband des Deutschen Gemüse-, Obst- und Gartenbaus für die Bundesgartenschau 1977 aufzunehmen. Die Pläne zerschlugen sich allerdings im Sommer 1968, weil Stuttgart seine Option wahrnahm. Im Dezember desselben Jahres verzichtete Karlsruhe auf seine Bundesgartenschau 1975, so dass der Zentralverband die Stadt Mannheim bat, einzuspringen.

Bundesgartenschau

Das 68 Hektar große Gartenschaugelände war auf zwei getrennt voneinander liegende Parks verteilt, den Luisenpark südlich des Neckars und den Herzogenriedpark nördlich des Flusses. Zur Verbindung war zunächst ein Ausbau der Straßenbahn geplant gewesen, dann aber wurde als innovatives Verkehrsmittel der Aerobus eingesetzt, für den eigens für die Bundesgartenschau eine Strecke zwischen den beiden Arealen gebaut wurde. Beide Parks hatten bereits zuvor existiert, wurden aber bis 1975 großzügig erweitert und von Landschaftsarchitekten vollkommen neu gestaltet.

Neben den für eine Bundesgartenschau üblichen Gartenausstellungen und Blumenschauen wurden zahlreiche Attraktionen geschaffen. Zu den wichtigsten zählen der Kutzerweiher mit den Gondolettas, ein Gebirgsbach, die Vergrößerung des Pflanzenschauhauses und die Seebühne im Luisenpark. Im Herzogenriedpark wurde die Multihalle erbaut und ein Streichelzoo eröffnet. Darüber hinaus gab es dort eine von Heinz Haber konzipierte Weltraumausstellung.

Städtebauliche Begleitprojekte

Im Hinblick auf die Bundesgartenschau wurden mehrere städtebauliche Maßnahmen begleitend umgesetzt. Zu den wichtigsten zählen der Bau der Herzogenried-Siedlung unter dem Motto „Wohnen im Grünen“, der Bau des Fernmeldeturms, die Erweiterung des Veranstaltungszentrums Rosengarten, das Collini-Center und die Einrichtung der Fußgängerzone.

Nachwirkungen

Ursprünglich sollten die Parks nach der Bundesgartenschau geöffnet werden und den Besuchern unentgeltlich zur Verfügung stehen. Die Bevölkerung setzte sich aber für den Erhalt der Umzäunungen und weiterhin kostenpflichtigen Eintritt ein, was dann auch vom Mannheimer Gemeinderat beschlossen wurde. Seitdem haben Herzogenried- und Luisenpark jährlich rund zwei Millionen Besucher.

Im Hinblick auf das 400-jährige Stadtjubiläum 2007 gab es Überlegungen, erneut in Mannheim eine Bundesgartenschau auszurichten. Aus finanziellen Gründen wurde davon aber Abstand genommen.[1]

Literatur

  • Klaus E. R. Lindemann: Ein Fest verändert die Stadt. Mannheim 1975.
  • Bundesgartenschau Mannheim GmbH (Hrsg.): Bundesgartenschau Mannheim 1975: Offizieller Ausstellungskatalog. Mannheim 1975.
  • Stadt Mannheim, Michael Caroli, Ulrich Nieß (Hrsg.): Geschichte der Stadt Mannheim: Bd 3 1914–2007. Ubstadt-Weiher 2009, ISBN 978-3-89735-472-2.
  • Ludwig Ratzel, Walter Spannagel: Erinnerungen. Sigmaringen 1993, ISBN 3-7995-0900-3.

Einzelnachweise

  1. Mannheimer Morgen 16. April 2005

Weblinks

 Commons: Bundesgartenschau 1975 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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