- Burg Guttenberg (Oberfranken)
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Das Schloss Neuguttenberg Blick auf das Hauptgebäude der Burg
Alternativname(n): Burg Guttenberg Entstehungszeit: Neuguttenberg: 1482-92 Altguttenberg: um 1318
Burgentyp: Ortslage Erhaltungszustand: Neuguttenberg: Heutige Anlage weist keinerlei Merkmale der mittelalterlichen Burg auf Altguttenberg: Ruine verfallen, keine Reste erkennbar
Ständische Stellung: Adelsherrschaft Ort: Guttenberg Geographische Lage 50° 9′ 7″ N, 11° 33′ 57,5″ O50.15194173888911.565960206389560Koordinaten: 50° 9′ 7″ N, 11° 33′ 57,5″ O Höhe: 560 m Das Schloss Neuguttenberg und seine Vorgängerbauten Burg Alt- und Neuguttenberg sind Anlagen in der Gemeinde Guttenberg (Oberfranken).
Inhaltsverzeichnis
Die Geschichte der Familie Guttenberg
Der Name Guttenberg rührt vom Walpotennamen Cotto her. Der 1148 erstmals erwähnte Gundeloh von Plassenberg, ein Ministerialer des Grafen Bertholt von Andechs auf der Plassenburg bei Kulmbach, gilt als erstes genanntes Familienmitglied der von Guttenberg. Die Guttenberg, einst eines der mächtigsten Adelsgeschlechter im oberfränkischen Raum, versuchten im frühen 14. Jahrhundert hartnäckig ihr Machtzentrum nach Untersteinach zu erweitern. Dieser Flecken war allerdings schon damals als wichtiger Knotenpunkt bei den Mächtigeren beliebt. Im Jahre 1315 wurde der bis dahin geführte Name Plassenberg abgelegt und die Familie nannte sich von nun an nach ihrem Hauptsitz Guttenberg. Die Ortschaft dürfte zu dieser Zeit aus nicht mehr als zwei Höfen bestanden haben. In diese Zeit wird auch der Bau der Burganlage Alt-Guttenberg datiert (siehe unten), die bis 1342 mit einem Öffnungsrecht für den Bamberger Bischof und später für die Markgrafen von Kulmbach belastet war.
Das Neuguttenberger Schloss und seine Vorgängerbauten
Als Erbauer der Burg Altguttenberg gilt Heinrich von Plassenberg, der erstmals den zerstreuten Besitz der Familie auf sich vereinigen konnte. Er gilt daher auch als Stammvater aller von Guttenberg zu Guttenberg.
In der Guttenberger Fehde wurde der Familienstammsitz von Markgraf Friedrich belagert und musste ihm am Ende der Auseinandersetzung als Lehen aufgetragen werden.
Vorgeschichte zu 1523
In der Mitte des 16. Jahrhunderts entführte der Raubritter Hans Thomas von Absberg Kaufleute aus Reichsstädten in Franken und Schwaben auf ihren Handelsreisen und verlangte ein hohes Lösegeld für ihre Freilassung. Er hatte dabei Verbündete, die ihn bei seinen Raubzügen unterstützten und ihn bei Gefahr der Gefangennahme auf ihren Burgen versteckten. Auch die Herren von Guttenberg, seinerzeit Besitzer der Guttenberger Burganlage, unterstützten ihn, da sie sich dadurch erhofften, ihre schwindenden Reichtümer wieder ein wenig aufstocken zu können. 1523 sandte der Schwäbische Bund schließlich seine Truppen aus, um 23 „Raubnester“ dem Erdboden gleichzumachen, darunter auch die Burgen in Guttenberg. Am 8. Juli erreichten sie die Anlage und sprengten sie, um so die Rückkehr derer von Guttenberg zu verhindern.
Es existiert noch ein zweiter Schnitt, der eine Burganlage in Guttenberg zeigt. Auch Altguttenberg gehörte der Familie von Guttenberg an. In den meisten Aufzeichnungen wird die Lage der beiden Burgen so beschrieben, dass beim Bau des Schlosses Neuguttenberg ein Teil der Anlage in den Hof der Burg Altguttenberg gebaut wurde. Diese Aktion führte im Jahr 1482 zu Streitigkeiten zwischen den Guttenbergern und den mindestens 12 Mitbesitzern der Burg Altguttenberg. 1490 wurde Altguttenberg vom Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach besetzt, weil ihm der Bau der Burg Neuguttenberg bedrohlich schien. Da allerdings Philipp von Guttenberg seinen Besitz schon vorher von seinem Ministerialen Georg von Bayern besetzen ließ, enteignete der Markgraf die Guttenberger, die ihren Besitz erst um 1503 wiederbekamen. Im Gegensatz zu Neuguttenberg wurde die ältere Anlage nach 1523 nicht wieder aufgebaut und verfiel.
Der Holzschnitt des Hans Wandereisen
Hauptartikel: Wandereisen-Holzschnitte von 1523
Die im Vergleich zu Neuguttenberg relativ kleine Anlage Altguttenberg dominiert den Holzschnitt des Hans Wandereisen. Auf einem flachen Hügel gelegen wird die Burg von Felsformationen eingerahmt. Die Anlage an sich besteht aus einem Palas, einem Torhaus, einer Pechnase an der linken Seite und einem bereits zerstörten Bergfried. Das Haus am rechten Rand gehörte anscheinend nicht zur eigentlichen Anlage, da es ansonsten von den Truppen zerstört worden wäre. (Siehe dazu Burg Sparneck). Im Bildmittelpunkt sind Mauerreste und Balken erkennbar, die von der Burg Neuguttenberg stammen könnten. Die Truppen des Bundes bestehen auf diesem Schnitt aus einem Hauptmann und drei höheren Offizieren am rechten Bildrand, zwei Reitern in der Bildmitte und einer Abordnung von Fußknechten in der linken Bildhälfte.
Auf dem Holzschnitt des Hans Wandereisen zu Neuguttenberg sind neben der Burg keine anderen Gebäude zu sehen. Die verhältnismäßig große Anlage liegt auf einem Bergsporn, auf dessen Spitze der Bergfried thront. Fünf der insgesamt neun Hauptgebäude der Burg stehen bereits in Flammen, als sich die Truppen des Heeres, hier nur vier Mann, der Burg nähern. Ein Turm in der Burgmitte wird bereits gesprengt, was an den spitzen Flammen erkennbar ist.
Die Burg danach
Auch wenn die Anlage nach der Zerstörung durch die bündischen Truppen wieder aufgebaut wurde, zogen mehrere Kriege in den folgenden Jahrhunderten nicht spurlos an ihr vorüber, so dass die Anlage, die nach einem Brand im Jahr 1908 vollständig erneuert werden musste, nur wenige Hinweise auf den mittelalterlichen Bau bietet. Heute befindet sich der Bau im Besitz einer österreichischen Familienstiftung, die Philipp Franz zu Guttenberg gegründet hat. Als Grund für diesen im Jahr 2008 vollzogenen Schritt gab der im österreichischen Radmer Lebende an, man wolle den Besitz samt Inventar vor eventuellen Erbstreitigkeiten schützen. [1] Noch heute wird das Schloss von der Familie des Enoch zu Guttenberg bewohnt. Im Dezember des Jahres 2010 wurde es schließlich als Reaktion auf die steigende Popularität Karl Theodor zu Guttenbergs unter anderem durch ein Eisentor gesichert, das Betreten der Privatgrundstücke wurde verboten. Trotz allem wolle man auch weiterhin den seit Jahrhunderten engen Kontakt zu den Bewohnern der gleichnamigen Gemeinde pflegen, unter anderem, indem Bewohnern Guttenbergs der Zugang zu der in Familienbesitz befindlichen katholischen Kapelle auch in Zukunft ermöglicht wird. [2]
Literatur
- Unterlagen von Karl Dietel im Stadtarchiv Münchberg
- Burgenbuch der Staatsbibliothek Bamberg, Hienach stont Form vnd gestallt abbossiert die 23 Schlos So der schwebisch Bunndt hat eingenomen Vnd verprant Jm Jar 1523 Der zweier Monat Juny vnd July Auch derselbige(n) heuser name(n), an welcher gege(n)t yedes gelege(n), vn(d) wer sie d(er) zeit ingehabt hat, Auch der vo(n) Adel so durch bemelte(n) Bund zu solchem zug versolt sein. Handschriftlicher Titel auf dem Pergamenteinband: CONTRFECT ETLICHER KRIGSHANDLVNG VOM 1523. BIS IN DAS 1527. IAR., Signatur: RB.H.bell.f.1 - Insgesamt 66 Blatt, 23,5 x 30 cm
Referenzen
- ↑ http://nachrichten.t-online.de/guttenbergs-uebergeben-schloss-an-stiftung/id_20150198/index
- ↑ http://www.abendzeitung.de/nuernberg/lokales/234558
Weblinks
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