- Enoch zu Guttenberg
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Enoch zu Guttenberg, vollständiger Name Georg Enoch Robert Prosper Philipp Franz Karl Theodor Maria Heinrich Johannes Luitpold Hartmann Gundeloh Freiherr von und zu Guttenberg, (* 29. Juli 1946 in Guttenberg (Oberfranken)) ist ein deutscher Dirigent.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Enoch zu Guttenberg wurde 1946 als Sohn des späteren Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundeskanzleramt Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg geboren. Er war von 1971 bis 1977 mit Christiane von und zu Eltz verheiratet. Aus der Ehe stammen die Söhne Karl-Theodor zu Guttenberg (siehe auch Familie von Guttenberg) und Philipp Franz zu Guttenberg. Seit 1997 ist Enoch zu Guttenberg mit der Chor- und Orchesterdirigentin Ljubka Biagioni verheiratet. Sie haben gemeinsam zwei Söhne (*2003, *2005).[1]
Guttenberg studierte Komposition und Dirigieren in München und Salzburg. Einer seiner Lehrer war Carl Feilitzsch. Im Alter von 21 Jahren übernahm er 1967 die Chorgemeinschaft Neubeuern. 1997 wurde Enoch zu Guttenberg die Leitung des freien und projektbezogenen Orchesters KlangVerwaltung übertragen. Zahlreiche Einspielungen auf CD dokumentieren diese Zusammenarbeit. Im Jahr 2000 übernahm Enoch zu Guttenberg die Intendanz der Internationalen Festspiele Herrenchiemsee. Seit Mai 2003 ist er Ehrendirigent der Hofer Symphoniker.
Guttenberg ist stark im Umweltschutz engagiert. So war er 1975 Mitbegründer des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Für seine Arbeit wurde Guttenberg mit einigen Auszeichnungen, darunter dem Deutschen Kulturpreis, dem ECHO Klassik, dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse sowie dem Bayerischen Verdienstorden, geehrt. Er war zunächst Mitglied der CSU, trat aber im Jahr 1992 nach einem Konflikt mit dem damaligen Bayerischen Ministerpräsidenten Max Streibl, der sich weigerte, an einer Demonstration gegen Antisemitismus teilzunehmen, aus der Partei aus.[2] Mittlerweile ist Guttenberg auf Drängen seines Sohnes Karl-Theodor wieder in die Partei eingetreten.[3]
Vermögensverhältnisse
1952 erhielt Enoch zu Guttenberg von seinem Vater das Weingut Reichsrat von Buhl in Deidesheim in der Pfalz.[4]
Im Oktober 2010 schätzte das Manager Magazin das Vermögen von Enoch zu Guttenberg in seinem Spezial Die 500 reichsten Deutschen auf 400 Millionen Euro. Ursprung des Vermögens sei neben Großgrundbesitz das Rhön-Klinikum in Bad Neustadt an der Saale gewesen.[5] Im März 2002 verkaufte die Familie des Klinikumsgründers Unternehmensanteile für 260 Millionen Euro an die bayerische HypoVereinsbank.[6][7]
Guttenberg hat sein Vermögen und Grundbesitz, inklusive Familienschloss samt Inventar und Forstbetrieben im Landkreis Kulmbach, einer Familienstiftung mit Sitz in Österreich übertragen.[8] Philipp Franz zu Guttenberg, der jüngere Sohn, hat nach der Aufteilung des Erbes das Schloss und das Familienunternehmen übernommen. Die Freiherrlich von und zu Guttenberg'sche Familienstiftung wurde am 31. Oktober 2008 im österreichischen Kurort Semmering angemeldet.[9]
Werke
- Enoch zu Guttenberg: Dirigent, Intendant, Umweltschützer.[10] Propyläen Verlag, 2011, ISBN 978-3-549-07421-3.
Dokumentation
- Deutsche Dynastien – Die Guttenbergs in: Das Erste: Mediathek vom 22. November 2010 (44 Minuten); Informationen zur Dokumentation
Weblinks
- Werke von und über Enoch zu Guttenberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website zu Guttenbergs
- Diskografie Enoch zu Guttenberg
- Constantin Magnis: „Ich habe Heimweh“ - Interview mit Enoch zu Guttenberg, im deutschsprachigen Magazin Cicero, Dezember 2009
Einzelnachweise
- ↑ "Guttenberg Biographie" -Eckart Lohse, Markus Wehner, Seite 107
- ↑ Olaf Przybilla: Neuer CSU-Generalsekretär - Freiherr und Freigeist, Süddeutsche Zeitung am 30. Oktober 2008
- ↑ Was Joseph Haydn mit der Klimaerwärmung zu tun hat - Enoch zu Guttenberg: ein Besuch beim Dirigenten, Die Zeit Online, 19. März 2009
- ↑ Seite „Historie“ auf der Homepage des Weinguts Reichsrat von Buhl
- ↑ Manager Magazin 11a|2010, 40. Jahrgang, S. 61.
- ↑ Rhön-Klinikum: 20 Rekorde in Serie in Wirtschaftswoche vom 24. Februar 2009, abgerufen am 15. November 2010.
- ↑ Anna Trömel: Hypovereinsbank engagiert sich bei Rhön Klinikum Handelsblatt 13. März 2002, abgerufen am 23. Februar 2011.
- ↑ Guttenbergs übergeben Schloss an Stiftung, Spiegel Online 14. Oktober 2009.
- ↑ Uwe Ritzer: Steuerersparnis - Familie Guttenberg geht stiften, Süddeutsche Zeitung 4. Oktober 2009, abgerufen am 23. Februar 2011.
- ↑ Familienerbe ist mehr Last als Lust. Interview in: Cicero vom 10. Juli 2011
Kategorien:- Haus Guttenberg
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