- Burg Fischenich
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Burg Fischenich Burgruine, Gennerstraße
Entstehungszeit: 12. bis 13. Jahrhundert Burgentyp: Ortslage Erhaltungszustand: Mauerreste Ständische Stellung: Ministeriale Ort: Hürth-Fischenich Geographische Lage 50° 51′ 17,9″ N, 6° 53′ 2,1″ O50.8549776.883919Koordinaten: 50° 51′ 17,9″ N, 6° 53′ 2,1″ O Die Burg Fischenich ist eine Burgruine an einem Hang im Hürther Stadtteil Fischenich zwischen der Genner-, Augustiner- und Jakobstraße im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen.
Die Ruine gilt als die älteste erhaltene Rest-Burganlage unter den zahlreichen Wehranlagen des Vorgebirges zwischen Köln und Bonn.[1] Sie stellt eines der wichtigsten Zeugnisse hochmittelalterlichen Burgenbaus im Rheinland dar.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Burg wurde von den Herren von Vischenich erbaut, die dem Kölner Erzbischof im 12. bis 13. Jahrhundert als Ministeriale dienten.
In den Regesten des Kölner historischen Archives finden sich zu den Herren von Fischenich einige Hinweise. So wird 1276 „Winrich von Vischenich“ anlässlich der Hochzeit eines „Theoderich Roitz“ erwähnt. 1309 machte Ritter Contze (Conrad) von Vischenich Fischenich zum Lehen des Erzstiftes Cöln. Um 1320 war er mit dem Erzbischof Heinrich II. von Virneburg wegen Brühl in Fehde. 1339 wird der Ritter Wilhelm von Vischenich erwähnt, er besaß mehrere Häuser am „Ehrenthore zu Cöln“.
Um 1460 wird als Burgherr ein „Daem von Vischenich“ angeführt, er wurde auch von Bell genannt, da er ebenfalls Herr des Rittergutes Horbell war. Die Herren der Burg Fischenich waren trotz ihrer Zugehörigkeit zum Herzogtum Jülich qualifizierte Vertreter der Kölner Ritterschaft und als solche neben dem Domkapitel im Kurkölnischen Landtag stimmberechtigt.
Zur Burg gehörte der Burghof mit einem freien Grundbesitz von 250 Morgen Land. Außerdem besaßen die Ritter oder Junker von Fischenich nachweislich schon im 13. Jahrhundert mehrere Landgüter vom Stift St. Maria im Capitol.
Die Burg wurde bereits im Truchsessischen Krieg 1584 zerstört und ist seitdem eine Ruine.[1]
1906 kaufte der Orden der Cellitinnen in Köln das Burggelände, um dort eine weitere Niederlassung zu gründen.
Beschreibung
Die Burg, ehemals ein ovaler Rundbau mit vier Türmen, war teilweise aus Gussbetonblöcken der römischen Wasserleitung errichtet worden. Heute wird die Burgruine karreeartig und fast vollständig von aneinandergereihten Häusern umschlossen. Die Anordnung der zwei- bis dreigeschossigen, in rotem Backstein errichteten Häuser ermöglicht nur an zwei Stellen einen Blick auf die Reste der Fischenicher Burg.
Heutiger Bestand
Der Burgrest stellt eine ringförmige mit Graben umgebene Anlage dar, deren umgebende Ringmauer in einer Höhe von sechs bis zehn Metern erhalten ist. Die Burgmauer wurde zumindest teilweise aus Gussbetonblöcken der römischen Wasserleitung erstellt,[1] die in der Nähe am Fuße des Vorgebirges verlief. Der Römerkanal war im Mittelalter ein beliebter Steinbruch, dessen Material sich bei vielen alten Bauwerken entlang seines Verlaufes wiederfindet. Vor allem auf der Nordseite zur Augustinerstraße hin, von wo aus die Ruine zugänglich ist, sind die Gussbetonblöcke aus opus caementium deutlich zu sehen, denen auch noch der beim Bau der Wasserleitung verwendete rötliche Wasserputz mitsamt einer Kalksinterschicht anhaftet.
Literatur
- Clemens Klug: Hürth - wie es war, wie es wurde. Köln.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Stadtgeschichte von Huerth, Zugriff am 30. September 2011.
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