Burgstädtel (Dohna)

Burgstädtel (Dohna)
Burgstädtel (Dohna)
Stadt Dohna
Koordinaten: 50° 58′ N, 13° 47′ O50.97083333333313.788055555556250Koordinaten: 50° 58′ 15″ N, 13° 47′ 17″ O
Höhe: 250 m ü. NN
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Eingemeindet nach: Borthen
Postleitzahl: 01809
Vorwahl: 03529

Burgstädtel ist ein Ortsteil der Stadt Dohna im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen. Er ist bekannt für sein Wahrzeichen, die alte Burgstädtler Linde. Burgstädtel gehört zur Ortschaft Röhrsdorf.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Burgstädtel aus der Vogelperspektive

Burgstädtel liegt etwa fünf Kilometer nordwestlich der Dohnaer Altstadt an der Stadtgrenze zu Dresden. Es befindet sich auf einer Hochfläche orografisch rechts über dem Lockwitzgrund am Südrand des Elbtalkessels. Von Borthen führt der von einem kleinen Bach durchflossene Borthener Grund in den Lockwitzgrund. Die Fluren um Burgstädtel gehören größtenteils zum Borthener Obstbaugebiet. Einen knappen Kilometer nördlich von Burgstädtel steht die Lockwitztalbrücke der Bundesautobahn 17; dort verläuft auch die Stadtgrenze zwischen Dohna und Dresden.

Angrenzende Dohnaer Ortsteile sind Röhrsdorf im Südosten und Borthen im Osten; Kleinborthen liegt nur 500 Meter von Burgstädtel entfernt. Nördlich bis westlich benachbart sind die Kreischaer Ortsteile Sobrigau, Babisnau und Bärenklause. Nächster Ort in südlicher Richtung, allerdings von der Gemarkung Burgstädtel durch Borthener Flur getrennt, ist Gombsen.

Das Zentrum Burgstädtels ist der Platz „Am Rundling“, dessen Name auf die ursprüngliche Siedlungsform des Dorfes hinweist. Nach Osten setzt sich die Ortslage entlang der Straße „Zur Linde“ fort. Dieser Straßenname nimmt wiederum Bezug auf die Burgstädtler Linde, in älterer Literatur auch Kronenlinde genannt.[2] Dieser mehrere hundert Jahre alte Baum mit einem enorm mächtigen Stamm und wenigen noch vitalen Ästen steht 300 Meter westlich des Rundlings, ist als Naturdenkmal geschützt und gilt als Wahrzeichen Burgstädtels. Südlich von Burgstädtel steht mit der Steinlinde ein weiteres Naturdenkmal.

Über die nach Großborthen führende Burgstädteler Straße ist Burgstädtel ans Straßennetz angeschlossen. Wanderwege führen zur Hummelmühle in den Lockwitzgrund sowie über den Blauberg nach Gombsen. Der Gerhard-Schiffel-Weg bildet die Verbindung nach Kleinborthen. Dort besteht als ÖPNV-Anbindung die Endhaltestelle der Buslinie B des Reisedienstes Dreßler nach Heidenau.

Geschichte

Burgstädtel auf einer Karte aus dem 19. Jahrhundert

Der aus dem Deutschen stammende Ortsname setzt sich zusammen aus den mittelhochdeutschen Wörtern „burc“ (für Burg) und „Stadel“ (für Standort), bedeutet also „Siedlung am/beim Standort einer Burg“. Das Vorhandensein einer Befestigungsanlage ist durch den Fund slawischer und frühdeutscher Scherben nachgewiesen.[3] Erstmals erwähnt wurde der Ortsname 1378 als Borgstadel. In den folgenden Jahrhunderten waren zahlreiche verschiedene Schreibweisen in Gebrauch, darunter „Borckstadel“ und „Burgkstädtel“. Zur Unterscheidung von „Burgstädtel b. Dresden“ hieß der Ort 1875 „Burgstädtel b. Pirna“.

Ursprünglich bildete Burgstädtel mit dem unmittelbar benachbarten Kleinborthen eine Gemeinde, so 1378 und 1547. Die Grundherrschaft über Burgstädtel übten die verschiedenen Besitzer des Borthener Rittergutes aus. Die Verwaltung oblag seit dem 16. Jahrhundert dem Amt Pirna, 1856 dann dem Gerichtsamt Pirna. Auf Grundlage der Landgemeindeordnung von 1838 erlangte Burgstädtel Selbstständigkeit als Landgemeinde, die 1875 Teil der Amtshauptmannschaft Pirna wurde und im Jahre 1900 über eine 67 Hektar große Blockflur verfügte. Am 1. Juli 1950 wurde die Gemeinde Burgstädtel nach Borthen eingemeindet[4] und wurde mit diesem 1952 dem Kreis Freital zugeschlagen. Als Teil Borthens kam Burgstädtel am 1. Januar 1993 zu Röhrsdorf und am 1. Januar 1999 schließlich zu Dohna.[5]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1547/51 8 besessene Mann, 2 Häusler, 11 Inwohner
1764 6 besessene Mann, 10 Gärtner
1834 110
1871 108
1890 155
1910 134
1925 125
1939 116
1946 135
1950 siehe Borthen

Weblinks

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. Hauptsatzung der Stadt Dohna (PDF)
  2. Heimatverein Röhrsdorf
  3. Ernst Eichler/Hans Walther: Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Bd. 1, Berlin 2001. S. 127.
  4. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999

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