- Lockwitzbach
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Lockwitzbach (Grimmsches Wasser) Lage Osterzgebirge Flusssystem Elbe Quelle bei Oberfrauendorf Quellhöhe 570 m Mündung in die Elbe in Dresden 51.01666666666713.8475117Koordinaten: 51° 1′ 0″ N, 13° 50′ 51″ O
51° 1′ 0″ N, 13° 50′ 51″ O51.01666666666713.8475117Mündungshöhe 117 m Höhenunterschied 453 m Einzugsgebiet 80 km² Rechte Nebenflüsse Langer Grundbach, Folgenbach, Hausdorfer Bach, Maltengraben Linke Nebenflüsse Hirschbach, Wilischbach, Quohrener Bach, Possendorfer Bach Großstädte Dresden Gemeinden Kreischa, Glashütte (Sachsen) Bekannte Brücken Lockwitztalbrücke (A 17) Der Lockwitzbach ist ein Mittelgebirgsbach im sächsischen unteren Osterzgebirge und linker Nebenfluss der oberen Elbe.
Inhaltsverzeichnis
Name
Lockwitzbach als Wort ist an den Dresdner Stadtteil Lockwitz angelehnt und verweist auf sich selbst: Lockwitz wurde als „Lucawicz“ erstmals erwähnt. „Luca“ (vgl. tschech. louka für Wiese oder Wiesengrund[1]) bedeutet in etwa Wiesenbach, Lockwitz daher „Dorf am Wiesenbach“ („Wicz“ bedeutet Dorf).
Im oberen Wasserlauf wird er gelegentlich Grimmsches Wasser genannt. Dieser Name nimmt auf den Ort Reinhardtsgrimma Bezug und der Bach behält ihn bis zur Einmündung des Hirschbaches südöstlich des Wilischberges.
Lauf
Er entspringt in einem bei 570 m ü. NN liegenden Quellgebiet oberhalb von Oberfrauendorf mit dem Gewässernamen Grimmsches Wasser.
Auf dem 20 km langen Weg Richtung Norden durchbricht der Bach zweimal niedrigere Höhenzüge. Dies sind:
- der Wilischgrund, Durchbruchstal durch die Karsdorfer Störung oberhalb von Lungkwitz
- der Lockwitzgrund, ein Engtalabschnitt am Südrand der Elbtalsenke unterhalb von Burgstädtel. Hier verlässt er den Bereich des Kreischaer Beckens, schneidet metamorphe Gesteine des von Südost nach Nordwest auslaufenden Elbtalschiefergebirges an und hat am südlichen Ortsausgang von Lockwitz im Bereich der ehemaligen Saftkelterei Emil Donath Kontakt mit dem kambrischen Granodiorit von Dohna (etwa 535 mya alt).[2][3]
Zwischen diesen befindet sich eine Senke in der Kreischa liegt, das Kreischaer Becken. Es handelt sich um einen Teil der Döhlener Senke mit Gesteinen aus dem Rotliegend.
In Dresden wird der Bach südlich von Großzschachwitz von einem alten Elbarm aufgenommen, dem er bis an die Gemarkungsgrenze Laubegast folgt. Hier durchbricht er mit einer fast rechtwinkligen Biegung seines Verlaufs am ehemaligen Sägewerk eine Quartär-Aufschüttung genau an der Grenze zwischen Elbschottern und pleistozänen Sanden. Nach wenigen Metern fließt er zwischen den Dresdner Stadtteilen Laubegast und Kleinzschachwitz in die Elbe.[4]
Im Hochwassersfall speist der Lockwitzbach den Niedersedlitzer Flutgraben, der mit dem westlicheren Geberbach bei Tolkewitz in die Elbe mündet.
Alte Flussverläufe
Zur Zeit des Altpleistozäns und der frühen Elster-Kaltzeit (1,8 bis etwa 0,38 mya) bildete der Lockwitzbach zusammen mit der Bahre, Seidewitz, Müglitz, Roten und Wilden Weißeritz, Triebisch sowie der Freiberger Mulde den Vereinigten Osterzgebirgsfluss, dessen Spuren als Relikte von Mischschottern bei Diera und Naundörfel noch erhalten sind. Seine Elbmündung lag bei Althirschstein.
Alte Schotterterrassen bei Kleinluga belegen, dass der Lockwitzbach zeitweilig auch in östlicher Richtung abgedrängt worden war. In der eiszeitlichen Periode schüttete er einen mächtigen Schwemmfächer aus Geröllen im Elbtal auf. Die Sande (Heidesande) in seinem Mündungsbereich werden heute als rechtselbische Einspülungen (Sander) der Schmelzwässer während der Saale-Eiszeit angesehen.[5]
Nachbarflüsse
- südwestlich: Oelsabach → Rote Weißeritz → Weißeritz → Elbe
- nordwestlich: Geberbach → Niedersedlitzer Flutgraben → Elbe
- östlich: Müglitz → Elbe
Hochwasser
Oberhalb von Reinhardtsgrimma wird er bei Hochwasser im Hochwasserrückhaltebecken Reinhardtsgrimma aufgestaut.
Im Stadtgebiet von Dresden bildet der Lockwitzbach für zahlreiche Stadtteil im Südosten ein potentielles Hochwasserrisiko.
Galerie
Siehe auch
- Liste der Gewässer in Sachsen
- Lockwitztalbahn, eine frühere Überlandstraßenbahn
Literatur
- Kathrin Lehmann: Die Lockwitz - Ein Wasser auf dem Weg zur Elbe. in: Petra Binder (Hg.): Landkalenderbuch für die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge 2009. Schütze-Engler-Weber Verlags GbR, Dresden 2008, S. 119-123, ISBN 978-3-936203-11-0
- W. Paelchen, H. Walter (Hrsg.): Geologie von Sachsen. Stuttgart (Schweizerbart), 2008, ISBN 978-3-510-65239-6.
Einzelnachweise
- ↑ Karel Kumprecht: Neubertovy slovníky "Unikum", Nový Česko-Německý Slovník Unikum. Praze (Nakladatel A. Neubert Knihkupec) 1937, S. 209
- ↑ H. Credner, R. Beck / F. Kossmat, K. Pietzsch: Geologische Spezialkarte des Königreichs Sachsen, Nr. 82 Blatt Kreischa. Königl. Finanzministerium (Hrsg.), Dresden, 1890, II. Aufl. 1912
- ↑ Paelchen, Walter: Geologie Sachsen. 2008, S. 31
- ↑ G. Klemm, F. Etzold: Geologische Spezialkarte des Königreichs Sachsen, Sektion Pillnitz-Weißig, Blatt Nr. 67. Königl. Finanz-Ministerium (Hrsg.), Dresden, 1888, 2. Aufl. 1908
- ↑ Paelchen, Walter: Geologie Sachsen. 2008, S. 434-435, 447
Weblinks
Commons: Lockwitzbach (river) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Flusssystem Elbe
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