Burnettia cuneata

Burnettia cuneata
Burnettia cuneata
Systematik
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Diurideae
Untertribus: Megastylidinae
Gattung: Burnettia
Art: Burnettia cuneata
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Burnettia
Lindl.
Wissenschaftlicher Name der Art
Burnettia cuneata
Lindl.

Die Orchidee Burnettia cuneata, einzige Art der Gattung Burnettia, ist eine kleine, krautige Pflanze. Ihr Verbreitungsgebiet liegt im Südosten Australiens sowie auf Tasmanien. Sie bildet keine Laubblätter, sondern ernährt sich mykoheterotroph, bezieht ihre Nährstoffe also von einem Pilz. Blüten erscheinen hauptsächlich nach Buschbränden, wahrscheinlich stirbt die Pflanze nach einmaliger Blüte ab.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Burnettia cuneata bildet unterirdisch eine ovale, fleischige Knolle sowie einige faserige Wurzeln. Zur Blütezeit verbraucht die Knolle ihre Reservestoffe und wird nicht durch weitere Knollen ersetzt.[1] Der Spross erreicht eine Wuchshöhe von 3 bis 13 cm. Er ist von Niederblättern teilweise umhüllt, die Farbe der ganzen Pflanze ist rötlich braun. Das oberste der Niederblätter ist leicht laubblattartig vergrößert und erreicht eine Länge von 10 bis 20 mm bei einer Breite von 6 bis 8 mm.[2]

Der traubige, endständige Blütenstand besteht aus ein bis sieben Blüten. Sie sind außen bräunlich, die Innenseite ist rosa bis weiß, die Lippe ist dunkler rötlich gestreift.[2] Die Blüten sind resupiniert. Die Blütenblätter sind nicht miteinander verwachsen. Das obere Sepal ist relativ breit und formt eine Haube über der Blüte.[1] Die seitlichen Sepalen und die Petalen sind weit ausgebreitet bis leicht zurückgeschlagen. Bis auf die Lippe messen die Blütenblätter 10 bis 13 mm Länge bei 2,5 bis 4 mm Breite. Die Lippe ist kürzer und breiter, umgekehrt-eiförmig, an der Basis schwach dreilappig. Auf der Lippe befinden sich zwei längs verlaufende Schwielen.[2] Die Säule ist relativ lang und schmal, leicht gebogen, an den Seiten schmal geflügelt. Das Staubblatt enthält zwei körnige, gelbe Pollinien, die ohne Klebscheibe (Viscidium) auskommen. Die Narbe besteht aus einer kleinen, nach innen gewölbten Fläche. Die Kapselfrucht steht aufrecht, die vertrockneten Blütenreste bleiben an der Frucht haften. Die kleinen Samen sind geflügelt.[1]

Verbreitung

Burnettia cuneata ist von wenigen Vorkommen im Südosten Australiens bekannt. Sie besiedelt Standorte in den Bundesstaaten New South Wales, Victoria und in Tasmanien, von Meereshöhe bis etwa 600 Meter Höhe. Die Vorkommen liegen in Busch bestandenen Sümpfen auf anmoorigem Boden.[2]

Ökologie

Diese Orchidee ist an Populationen der Myrtenheide Melaleuca squarrosa gebunden. Sie bezieht ihre Nährstoffe wahrscheinlich von einem Mykorrhizapilz dieses Strauchs.[1] Die Pilze gehören zur Gattung Tulasnella.[3] Die Blüte erfolgt hauptsächlich nach sommerlichen Buschbränden im darauf folgenden Frühjahr (September bis Dezember). Lokal kann es dann zu großen blühenden Beständen kommen.[2] Auch in den Jahren nach einem Brand findet man noch vereinzelt blühende Pflanzen. Die Bestäubung erfolgt wahrscheinlich durch kleine Bienen, unklar ist, ob die Pflanzen Nektar anbieten. Nach der Blüte stirbt die Pflanze ab, die Populationen sind zum Erhalt auf die Vermehrung durch Samen angewiesen.[1]

Systematik und botanische Geschichte

Die Gattung Burnettia mit der einzigen Art Burnetiia cuneata wurde 1840 von Lindley aufgestellt.[4] Der Name Burnettia ehrt den Botaniker Gilbert Thomas Burnett. Gleichzeitig ordnete Lindley die Gattung in die Tribus Diurideae, eine Zuordnung, die auch heute noch vorgenommen wird. Innerhalb dieser Tribus steht Burnettia in der Subtribus Megastylidinae.[1]

Literatur

  • Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn Rasmussen (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Orchidoideae (Part one). Bd 2, Oxford University Press, New York und Oxford 2001, ISBN 0-19-850710-0.
  • David L. Jones: Native Orchids of Australia. Reed New Holland, 2006, ISBN 187706912-4.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn Rasmussen (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Bd 2, S. 157–159.
  2. a b c d e David L. Jones: Native Orchids of Australia. S. 367.
  3. Robert L. Dressler: Phylogeny and Classification of the Orchid Family. Cambridge University Press, 1993, ISBN 0-521-45058-6, S. 131.
  4. World Checklist of Burnettia. In: The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew.

Weblinks


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