- Sentiment
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Das Sentiment (franz. sentiment für: „Empfindung, Gefühl“) ist das deutsche Kunstwort für die Stimmungen (bullish, bearish, euphorisch, panisch) an den Investitions- und Spekulationsmärkten der Börse. Stimmungsindikatoren sind der Maßstab für das Börsensentiment.
Als bullish/bearish bezeichnet man zum Beispiel eine Markterwartung eines Anlegers, der mit tendenziell steigenden/fallenden Kursen rechnet. Es werden aber auch sonstige Anzeichen, die auf ein Steigen/Fallen der Kurse hindeuten, so bezeichnet.
Als potenzielle Indikatoren gelten dabei:
- explizite Umfragen unter Anlegern (z.B. Umfrage der American Association of Individual Investors (AAII), sentix-Umfrage)
- die Put/Call-Ratio, also das Verhältnis von gehandelten Puts zu Calls an einer Optionsbörse. Diese zeigt an, wie viele Anleger auf fallende (Puts) oder steigende Kurse setzen (Calls)
- optimistische oder pessimistische Haltung der Börsenbrief-Schreiber
- allg. Medienberichte (dazu ist auch die Häufigkeit der Berichterstattung interessant) mit Empfehlungen oder Meinungskundgebungen zu Aktien, Devisen etc.
- aktuelle Mittelzuflüsse, Cashbestand von Fonds
- Insidertrades
- der closed-end fund discount (also der Auf- oder Abschlag des Preises eines geschlossenen Investmentfonds gegenüber seinem Inventarwert (engl.: net asset value, Nettoinventarwert)
- die Anzahl IPOs und die Zeichnungsrenditen
Für einige (semi-)professionelle Marktteilnehmer ist das Börsensentiment ein Indiz, den zukünftigen Kursverlauf eines Spekulationsobjekts (Aktie, Briefmarke, Häuser, Rohstoffe) abzuleiten.
Siehe auch
Kategorien:- Markttechnische Kennzahl
- Marktpsychologie
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