CHI Donaueschingen

CHI Donaueschingen

CHI Donaueschingen, auch S.D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier, ist ein internationales Reitturnier, das zu den traditionsreichsten Turnieren Europas gehört.[1]

Das Turnier ist zumeist als CAI-A (Vierspännerfahren) und CSI 3* (Springreiten) ausgeschrieben. Seit 2008 ist das Turnier auch als CDI 4* (Dressur) ausgeschrieben. Zudem wurde das Turnier im Jahr 2006 um eine internationale Amateur-Springreitertour ergänzt, beginnend mit dem Jahr 2008 werden spezielle Dressurprüfungen für Reiter bis 25 Jahre (CDIU25-A) durchgeführt und seit 2009 sind die Prüfungen des European Youngster Cups als CSIU25-A ausgeschrieben.[2]

Donaueschingen ist jedes Jahr Schauplatz einer der renommiertesten Reitsportveranstaltungen und zieht mit dieser eine Großzahl an internationalen Spitzensportlern an. Das Turnier wird als Höhepunkt für die Nachwuchsreiter der Region gehandelt, die durch die Station der Young Masters League (European Youngster Cup, eine europaweite Turnierserie für Springreiter bis 25 Jahre) die ganz große Turnierluft schnuppern können. Es ist die Mischung aus Spitzensport und Volksfestcharakter, die das Turnier so besonders macht.

Das Turnier wird vom Reit- und Fahrverein Schwenningen e.V. in Zusammenarbeit mit der Reitsportmarketingfirma ESCON-Marketing veranstaltet.

Inhaltsverzeichnis

Turniergeschichte

Höhepunkte in der Turniergeschichte waren die Ausrichtung der Europameisterschaften der Vierspännerfahrer 1977, die Austragung des CHIO der Bundesrepublik Deutschland anstelle Aachens im Jahr 1986 (welches in diesem Jahr die letzten Weltmeisterschaften der Springreiter vor Schaffung der Weltreiterspiele austrug) und die Durchführung der Europameisterschaften der Springreiter im Jahr 2003. Ein weiterer Höhepunkt war das Weltcupfinale der Springreiter 1998 in Donaueschingen.

Die Anfänge des CHI Donaueschingen sind im Jahr 1954 zu finden, in dem erstmals ein nationales Turnier ausgetragen wurde. Ab 1959 nahmen auch Reiter aus den benachbarten Ausland teil. Im Jahr 1964 wurden hier die Baden-Württembergischen Meisterschaften im Dressur- und Springreiten ausgetragen. Ein Jahr später begann die internationale Turniergeschichte des Turniers mit der ersten Austragung als CHI Donaueschingen. Bereits 1976 war das Turnier Durchführer eines weiteren großen Championats: der deutschen Meisterschaft der Springreiterinnen und des deutschen Dressur-Berufsreiterchampionats. 1981 und 1985 wurden zwei der ersten Bundeschampionate hier ausgetragen. Die Vierspännerfahrer, die seit 1976 beim CHI vertreten sind, richteten zudem im Jahr 2000 die deutschen Meisterschaften der Vierspännerfahrer aus.

Zudem richtete das Turnier mehrfach Championate und Nationenpreisturniere in den unteren Altersklassen der Springreiter aus.[3]

Im Jahr 2011 wird das Turnier vom 22. bis 25. September zum 55. Mal ausgetragen.

Prüfungen

Springreiten

Die internationalen Springprüfungen beim CHI Donaueschingen sind im Jahr 2010 mit insgesamt über 150.000 € dotiert, hiervon entfallen auf dem Großen Preis 60.000 €.

Die Springprüfungen gliedern sich im:

  • eine kleine Tour mit drei Prüfungen
  • eine mittlere Tour mit drei Prüfungen
  • eine große Tour mit drei Prüfungen inklusive des Großen Preises
  • eine Tour für junge Springpferde mit drei Prüfungen
  • drei Prüfungen in der U-25-Tour (European Youngster Cup)
  • neun Prüfungen des ESCON Spring-Clubs (Amateurprüfungen, CSIAm-A und CSIAm-B), diese unterteilen sich nochmals in jeweils drei Prüfungen in der kleinen, mittleren und großen Amateurtour.[4]

Hinzu kommen weitere nationale Prüfungen.

Dressurreiten

Von 2003 bis 2006 fehlten die Dressurprüfungen im Programm des CHI Donaueschingen, nach dieser Pause war das Turnier zunächst 2007 als CDI-Y für Reiter zwischen 20 und 25 Jahre international und in den übrigen Prüfungen national ausgeschrieben. Im Jahr 2008 kehrte der große Dressursport nach Donaueschingen zurück, seit dem stellt sich das Programm wie folgend dar:

Gespannfahren

Das Programm des CHI wird durch die Gespannfahrer vervollständigt, die hier internationale Prüfungen für Vierspänner und Pony-Vierspänner austragen. Im Jahr 2010 sind diese insgesamt 12 Prüfungen zusammen mit 30.000 € dotiert.[4]

Sieger in den Hauptprüfungen (seit 2002)

Jahr Ausschreibung
des Turniers
Sieger im Großen Preis
(Springreiten)
Sieger im Grand Prix Spécial
(Dressurreiten)
Sieger in der kombinierten
Fahrprüfung für Vierspänner
2002 CSIO, CDI, CAI DeutschlandDeutschland Ludger Beerbaum
Gladdys S
(Wertungsprüfung Riders Tour)

Sieger im Nations Cup-Finale 2002:
ItalienItalien Italien (Bruno Chimirri, Jerry Smit, Vincenzo Chimirri, Giovanni Govoni)
DeutschlandDeutschland Ulla Salzgeber
Rusty
(Wertungsprüfung Riders Tour Dressur)
SchwedenSchweden Thomas Eriksson
Charmeur, Flanör, Rachi-Röslev, Device und Impuls
2003 aufgrund der Europameisterschaft der Springreiter nicht ausgetragen
2004 CSI 4*, CAI-A DeutschlandDeutschland Ludger Beerbaum
Goldfever
(Wertungsprüfung Riders Tour)
keine Dressurprüfungen ausgetragen NiederlandeNiederlande IJsbrand Chardon
Lando, Zidane, Pilot, Ferdinand und Lancelot
2005 CSI 4*, CAI-A NiederlandeNiederlande Leopold van Asten
Think Twice II
(Wertungsprüfung Riders Tour)
keine Dressurprüfungen ausgetragen SchweizSchweiz Werner Ulrich
Atalanta II CH, Europa V CH, Mikado N, Urban IX CH und Corado K
2006 CSI 3*, CAI-A NiederlandeNiederlande Marc Houtzager
Opium
keine Dressurprüfungen ausgetragen UngarnUngarn József Dobrovitz
Cinkos, Felhoe, Maestoso Delceg, Sagel und Neopolitano XXIV
2007 CSI 3*, CDI-Y, CAI-A DeutschlandDeutschland Ludger Beerbaum
Goldfever
Flag of Germany.svg Frank Freund
Amoucheur
AustralienAustralien Boyd Exell
Lordminster, Santana, Selleen und Striker
2008 CSI3*, CDI4*, CAI-A DeutschlandDeutschland Marcus Ehning
Vulkano FRH
(Qualifikation zum Masters League-Finale)
NiederlandeNiederlande Anky van Grunsven
Painted Black
SchwedenSchweden Fredrik Persson
Lennoc, Luma de Lux, Radazzo, Telemacos und Thunderbird
2009 CSI3*, CDI4*, CAI-A FrankreichFrankreich Kevin Staut
Silvana
(Qualifikation zum Masters League-Finale)
NiederlandeNiederlande Anky van Grunsven
Painted Black
NiederlandeNiederlande Theo Timmerman
Boy, Draco, Gregor, Mister und Boris
2010 CSI3*, CDI4*, CAI-A SchweizSchweiz Steve Guerdat
Jalisca Solier
(Qualifikation zum Masters League-Finale)
OsterreichÖsterreich Victoria Max-Theurer
Augustin OLD
UngarnUngarn József Dobrovitz
Riant, Sagel, Felhö, Szello und Vigour
2011 CSI3*, CDI4*, CAI-A DeutschlandDeutschland Johannes Ehning
Salvador V
(Qualifikation zum Masters League-Finale)
DeutschlandDeutschland Ulla Salzgeber
Herzruf's Erbe
DeutschlandDeutschland Georg von Stein
Joy, Nautilus, Nico-T, Odin und Lando

Links

Einzelnachweise

  1. www.horse-today.de (2009)
  2. Auszug aus dem Turnierkalender der FEI, Stand 16. September 2010
  3. Geschichte des CHI Donaueschingen
  4. a b c Turnierausschreibung internationale Prüfungen 2010

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