- Nations Cup (Springreiten)
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Der Nations Cup ist eine Turnierserie im Springreiten, deren Ursprünge im Jahr 1909 liegen. Die Turnierserie besteht aus mehreren Nationenpreisen, die im Rahmen von CSIO-Turnieren ausgetragen werden.
Die Geschichte
Die ersten Nationenpreise: 1909 - 1928
Im Jahr 1909 wurden unabhängig voneinander die ersten beiden Nationenpreise im Springreiten, noch über ein Jahrzehnt vor Gründung der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) durchgeführt. Diese fanden folglich nach den Regeln der jeweiligen nationalen Verbände bzw. nach den Regeln des Veranstalters statt.
Der erste Nationenpreis in der Geschichte der Springreiterei fand im Juni 1909 im Rahmen der noch heute stattfindenden London International Horse Show in London statt. An ihm nahmen sechs Reitermannschaften mit jeweils drei Teilnehmern teil, hierbei gewann die französische Mannschaft vor Italien und Großbritannien.
Der zweite Nationenpreis fand im spanischen San Sebastian am 17. September 1909 statt. Hierbei nahmen sieben Mannschaften mit jeweils fünf Reitern teil. Lediglich vier Reiter, die bereits am ersten Nationenpreis in London angetreten waren, nahmen auch in San Sebastian teil. Hier gewann das italienische Team vor Spanien und Argentinien. San Sebastian war danach nie wieder Austragungsort eines Nationenpreises im Springreiten.
Im Jahr 1910 wurden Nationenpreise in London-Olympia und in Brüssel ausgetragen. Ab dem Jahr 1911 gab es erstmals ein einheitliches Regelwerk für die Nationenpreise. In diesem Jahr fanden diese in Rom, Turin, Brüssel, London und im New Yorker Madison Square Garden statt. Der Erfolg der verschiedenen Nationenmannschaften führte zu Wahrnehmung und Anerkennung der zu diesem Zeitpunkt noch relativ jungen Sportart in diversen Ländern, was zur Folge hatte, dass Springreiten erstmals 1912 olympische Disziplin wurde. In den folgenden Jahren wurden mehr und mehr Nationenpreise in Springreiten organisiert.[1]
Die frühen Jahre der FEI: 1929 - 1939
Die FEI, die im Jahr 1921 gegründet wurde, lenkte ab dem Jahr 1929 neben den Olympischen Spielen (Reitsportdisziplinen) auch die großen internationalen Turniere, wozu auch die Nationenpreise im Springreiten gehörten. Im Jahr 1930 stellte die FEI erstmals einen internationalen Turnierkalender auf. Im Rahmen dieses Kalenders wurde auch der erste Kalender der Nationenpreisturniere aufgestellt, der aus vierzehn Nationenpreisturnieren bestand: Berlin, Aachen, Nizza, Rom, Brüssel, Lissabon, Warschau, London, Luzern, Genf, Dublin, Boston, New York und Toronto. Würde man das heutige Reglement des Nations Cups für die Punktvergabe anlegen, hätte in diesem Jahr Italien (mit 34 Punkten) vor Deutschland (27 Punkte) und der Schweiz (24 Punkte) gewonnen.
In den dreißiger Jahren gewannen Länder, die bisher bei den Nationenpreisen im Springreiten kaum eine Rolle gespielt hatten, zunehmend mehr Bedeutung. Während die Nationenmannschaften von Frankreich, Italien und der Schweiz die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts eine dominierende Rolle spielten, übernahmen Deutschland und Irland in den dreißiger Jahren zunehmend eine führende Rolle. Von 1931 bis 1938/1939 gewann die deutsche Mannschaft 29 Nationenpreise, Irland gewann 22 Nationenpreise im selben Zeitraum.[1][2][3]
Nach dem Zweiten Weltkrieg: 1945 - 1964
Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden langsam wieder die ersten internationalen Reitturniere statt. Im Jahr 1946 konnten erstmals wieder Nationenpreise ausgetragen werden – in Dublin, New York und Toronto. Im Jahr 1947 konnten wieder 10 Nationenpreise ausgetragen werden. In den Folgejahren nahm die Anzahl an Nationenpreisen weiter zu. Ab 1952 konnte auch (West-)Deutschland, welches wieder in die FEI aufgenommen wurde, an Bedeutung bei den Nationenpreisen gewinnen.[1]
Der President’s Cup 1965 - 1984
Der auf einer FEI-Generalversammlung als Präsident der FEI gewählte Philip Mountbatten, Duke of Edinburgh regte die Schaffung einer Meisterschaft anhand der Ergebnisse der Nationenpreise an. Als Preis für das Siegerteam bot er einen Pokal - die „Queen’s trophy“ - der seine Gattin, Queen Elisabeth II. reitend darstellt, aus. Dieser erste Nations-Cup in der Geschichte des Springreitens wurde im Jahr 1965 von der britischen Mannschaft gewonnen. Von den 16 in diesem Jahr ausgetragenen Nationenpreisen gewann Großbritannien sechs (Madrid, Olsztyn, Dublin, Kopenhagen, Oostende und Rotterdam) und erreichte damit 34 Wertungspunkte (vor Italien mit 30 Punkten und der BR Deutschland mit 28 Punkten).
Die Vereinigten Staaten von Amerika gewannen den President’s Cup in den Jahren 1966 und 1968. Von 1969 bis 1979 gewann Großbritannien sieben Mal den President’s Cup, die BR Deutschland gewann diesen im selben Zeitraum vier Mal. 1980 gewann Frankreich den President’s Cup.[1]
Die Prince Phillip Trophy und die Gucci Trophy: 1985 - 1989
Im Jahr 1985 wurde der President’s Cup und die Queen’s trophy durch eine neue, jährlich stattfindende Meisterschaft ersetzt. Diese sich an einem Punktsystem orientierende Wertung wurde in den Jahren 1985 und 1986 als „Prince Phillip Trophy“ bezeichnet. Von 1987 an hatte die Nations-Cup-Serie für die Dauer von drei Jahren Ihren ersten Titelsponsor: Gucci. Im Jahr 1987 wurden 17 Nationenpreise im Rahmen der „Gucci Trophy“ ausgetragen, Frankreich gewann in diesem und dem folgenden Jahr den Titel.[1]
Der HCS Nations Cup und die Nations Trophy: 1990 - 1996
Im Jahr 1990 übernahm das niederländische Technologieunternehmen HCS die Rolle als Titelsponsor des Nations Cups. Die Sponsorschaft endete jedoch nach etwas mehr als einem Jahr in Folge der damaligen Wirtschaftskrise. Außerdem kam es in dieser Zeit zum ersten Nations-Cup-Finale. Dieses fand im September 1991 auf dem Gestüt Zangersheide bei Lanaken statt und wurde von der Mannschaft der Vereinigten Staaten von Amerika gewonnen.[1]
Nach dem Ausstieg von HCS als Titelsponsor wurde auch das Nations-Cup-Finale wieder abgeschafft. Von 1992 bis 1996 entschied wieder ein Punktesystem über den Seriensieg, in dieser Zeit wurde die Serie als „Nations Trophy“ bezeichnet.[1]
Der Samsung Nations Cup: 1997 - 2003
Der koreanische Konzern Samsung begann im Herbst 1995, sich für eine Sponsorschaft im internationalen Reitsport zu interessieren. Nach langwierigen Verhandlungen konnte Samsung überzeugt werden, Titelsponsor des Nations Cups zu werden. Hierfür wurde ein Budget von 3 Mio. Schweizer Franken vereinbart. Der erste Samsung Nations Cup startete am 11. Mai 1997 im französischen La Baule. Der erste Samsung Nations Cup bestand aus 17 Nationenpreisen, am Ende der Saison stand wieder ein Nations-Cup-Finale, diesmal beim kanadischen Nationenpreisturnier in Spruce Meadows (Calgary). Dieses Finale war Teil der regulären Nations-Cup-Serie einschließlich Punktevergabe, lediglich die Höhe der Punktevergabe unterschied sich (doppelte Punkte). Nach dem Finale stand fest: die Vereinigten Staaten von Amerika hatten den Samsung Nations Cup 1997 mit 39,5 Wertungspunkten gewonnen, zweite wurden die Niederlande mit 34 Punkten. In diesem Jahr wurde auch zum ersten Mal der Preis für den erfolgreichsten Reiter der Nations-Cup-Saison ausgegeben. Hierbei werden alle fehlerfreien Umläufe eines Reiters bei den Nationenpreisen addiert (bei einem Nationenpreis einmal fehlerfrei: 1 Punkt; bei einem Nationenpreis zweimal fehlerfrei: 3 Punkte). Siegerin in dieser Wertung wurde die US-Amerikanerin Alison Firestone.
Die zweite Saison des Samsung Nations Cups bestand bereits aus 30 Nationenpreisen, das Finale (nach demselben Reglement wie im Vorjahr) fand am 20. September 1998 in Donaueschingen statt. Der Sieg im Nations Cups ging in diesem Jahr an Frankreich.
Trotz spannender Finals in den Jahren 1997 und 1998 wurde für die nachfolgende Saison das Reglement geändert. Es gab wieder (wie im Jahr 1991) ein separates Nations-Cup-Finale, das im Jahr 1999 in Gijon stattfand. Die niederländische Mannschaft gewann zwar die reguläre Saison, der Finalsieg und damit der Titel des Nations-Cup-Siegers 1999 ging an Frankreich. Dieses System wurde in den folgenden drei Jahren (2000 bis 2003) beibehalten, Irland gewann einmal und Deutschland zweimal die reguläre Serie. Der Finalsieg ging 2000 an Deutschland, 2001 an die Niederlande, 2002 an Italien und 2003 an Italien.[1][4]
Die Samsung Super League with FEI: 2003 - 2008
Im Jahr 2003 wurde die Struktur der Nationenpreisserie vollständig umstrukturiert. Für die acht besten Nationenmannschaften der Welt wurde die „Samsung Super League“ geschaffen. Diese traten in acht Nationenpreisen in Europa – La Baule, Rom, St. Gallen bzw. Luzern, Rotterdam, Aachen, Hickstead, Dublin und Barcelona – an. Barcelona wurde hierbei stets als Super-League-Finale ausgetragen, das (wie bereits die Finals 1997 und 1998) Teil der regulären Turnierserie einschließlich Punktevergabe war, der einzige Unterschied war die Vergabe doppelter Punkte beim Finale.
Aus den restlichen Nationenpreisen (in Europa, Nord- und Südamerika) wurde eine Art zweite Liga der Nationenpreise geschaffen, die von 2003 bis 2008 als Nations Cup bezeichnet wurde. Innerhalb dieser Serie konnten bei den einzelnen Nationenpreisen Wertungspunkte gesammelt werden, die Nation mit den meisten Punkten war am Ende der Saison Nations-Cup-Sieger und damit berechtigt, ab dem folgenden Jahr an der Samsung Super League teilzunehmen. Im Gegenzug dazu stieg jeweils die Mannschaft mit den wenigsten Punkten in einer Super-League-Saison in den Nations Cup ab.[1]
Sieger in der Samsung Super League
Jahr siegende Nationenmannschaft weiteres 2003[5] Frankreich Deutschland: 2. Platz
Schweden abgestiegen2004[6] Frankreich Deutschland: 2. Platz
Italien abgestiegen2005 Vereinigte Staaten Deutschland: 2. Platz
Schweiz: 4. Platz
Belgien abgestiegen2006 Deutschland Schweiz: 5. Platz
Irland abgestiegen2007 Deutschland Schweiz: 3. Platz
Frankreich abgestiegen2008 Deutschland Schweiz: 7. Platz
Schweden abgestiegenNations-Cup-Sieger (Aufsteiger in die Samsung Super League)
- 2003: Vereinigte Staaten von Amerika
- 2004: Schweiz
- 2005: Schweden
- 2006: Belgien
- 2007: Irland[7]
- 2008: Frankreich[8]
Meydan FEI Nations Cup / FEI Nations Cup: seit 2009
Nachdem sich Samsung aus der Förderung der Nationenpreiswettbewerbe im Springreiten zurückgezogen hatte, begann die FEI mit der Suche nach einem neuen Sponsor. Gleichzeitig wurde damit begonnen, das Reglement der bisherigen Samsung Super League zu überarbeiten. Am 1. Februar 2009, rund einhundert Jahre nach Austragung des ersten Nationenpreises, wurde ein neuer Sponsor präsentiert: die Meydan Group[9], Erbauer der Meydan City einschließlich der neuen Galopprennbahn Dubais. Die neugeschaffene Nationenpreisserie, die sich an der bisherigen Samsung Super League orientiert, wird als „Meydan FEI Nations Cup“ bezeichnet. Anstelle von bisher acht dürfen nun zehn Nationenmannschaften an dieser Serie teilnehmen. Auch der Kalender der Serie bleibt weitgehend unverändert, lediglich das bisherige Finale in Barcelona wurde gestrichen, dafür kam als normale Serienstation das schwedische Falsterbo hinzu.[2]
Anstelle des bisherigen Nations Cup als Untergliederung der Super League wurden nun die „Promotional League Europa“ und die „Promotional League Nord- und Südamerika“ geschaffen.[10] Zusätzlich wurde im Jahr 2010 eine „Promotional League Naher Osten“ durchgeführt.[11] Im Jahr 2011 wurde die Struktur erneut geändert, die bisherige „Promotional League Europa“ wird eine westeuropäische „Europaliga“ und eine osteuropäische „Herausfordererliga“ („Challengers League“) getrennt. Die „Promotional League Nord- und Südamerika“ wird in „Nord- und Südamerikaliga“ umbenannt. Am Ende der jeweiligen Saison findet das Promotional-League-Finale in Barcelona statt. Hiernach entscheidet sich, welche beiden Nationen in den Meydan FEI Nations Cup aufsteigen. Umgekehrt steigen jährlich zwei Nationen in die jeweilige Promotional League ab.
Der ursprüngliche Modus des „Meydan FEI Nations Cup“ wurde jedoch nur ein Jahr beibehalten. Nachdem Belgien und Großbritannien am Ende der Saison 2009 punktgleich auf dem Vorletzten Platz lagen, wurde beschlossen, die Anzahl der teilnehmenden Nationen bis 2011 wieder auf acht abzusenken.[12] Gegen ihren Abstieg legte Großbritannien Widerspruch ein, dieser wurde jedoch vom FEI-Tribunal abgelehnt.[13] In Folge zog der Britischer Reitsportverband vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS). Dieser entschied, dass Großbritannien im Meydan FEI Nations Cup verbleiben darf. Somit nahmen 2010 abermals zehn Mannschaften an der Nationenpreisserie teil.[14]
Im April 2011 wurde bekannt, dass Meydan ab der Saison 2011 nicht mehr Sponsor der Serie ist. Die FEI befindet sich jedoch in Verhandlung mit möglichen neuen Sponsoren.[15]
Sieger im Meydan FEI Nations Cup
Vor Beginn der Saison 2009 wurde die Anzahl der teilnehmenden Nationen auf zehn erhöht. Somit konnten nach dem Abstieg Schwedens drei Nationenstartplätze neu vergeben werden. Dies geschah anhand der Platzierungen der drei jeweils erstplatzierten Springreiter einer jeden Nation in der Weltrangliste. Die aufsteigenden Nationen waren demnach Schweden, Frankreich und Kanada. Da der nationale Reiterverband Kanadas jedoch verzichtete, rückte Italien in die Nations Cup-Saison 2009 nach.[16]
Jahr siegende Nationenmannschaft weiteres 2009 Frankreich Deutschland: 3. Platz
Schweiz: 4. Platz
Italien und Belgien abgestiegen
Großbritannien verbleibt nach CAS-Beschluss im Meydan FEI Nations Cup2010 Frankreich Deutschland: 5. Platz
Spanien, Schweden, die Schweiz und Polen abgestiegen2011 Deutschland Dänemark und die Vereinigten Staaten abgestiegen Sieger der Promotional League Europa
Jahr siegende Nationenmannschaft
(seit 2010: Aufsteiger)2009 Norwegen 2010 Belgien Sieger des Promotional League-Finals
Jahr siegende Nationenmannschaft
(Aufsteiger)zweitplatzierte Mannschaft
(2009: zweiter Aufsteiger)weiteres 2009 Spanien Kanada Kanada tritt auch 2010 nicht im Meydan FEI Nations Cup an, dafür rückt Polen nach[14] 2010 Dänemark Spanien° ° Gastgebende Nation ohne Möglichkeit des Aufstiegs in den Nations Cup.
Serienmodus
Serienmodus von 2003 bis 2008
Samsung Super League
In der Samsung Super League traten acht Nationenmannschaften (jeweils dieselben Nationen innerhalb einer Saison, Reiter und Pferde können jedoch wechseln) bei acht Nationenpreisen gegeneinander an. Diese Nationenpreise wurden als Springprüfungen mit zwei Umläufen und Stechen ausgetragen. Hierbei bildeten sowohl im ersten als auch im zweiten Umlauf jeweils vier (im ersten und zweiten Umlauf identische) Pferd-Reiter-Paare eine Nationenmannschaft. Sowohl im ersten als auch im zweiten Umlauf konnte das Ergebnis eines Reiters gestrichen werden und ging damit nicht in die Wertung ein. Am Ende der Prüfung werden die Mannschaften anhand der von ihnen kassierten Strafpunkte (unabhängig von der Zeit) platziert. Im Falle des Gleichstandes auf dem ersten Platz nahm von den erstplatzierten Nationenmannschaften jeweils noch ein (vom Teamchef bestimmter) Teilnehmer an einem Stechen teil.
Soweit der Nationenpreis in einem Land stattfand, das in dieser Saison nicht in der Super League vertreten war, durfte bei diesem Nationenpreis auch die heimische Nationenmannschaft antreten. Diese wurden im Wertungssystem jedoch außer Acht gelassen. Die Wertungspunkte wurden nach folgendem System vergeben:
- 1. Platz: 10 Wertungspunkte
- 2. Platz: 7 Wertungspunkte
- 3. Platz: 5 Wertungspunkte
- 4. Platz: 4 Wertungspunkte
- 5. Platz: 3 Wertungspunkte
- 6. Platz: 2 Wertungspunkte
- 7. Platz: 1 Wertungspunkt
- 8. Platz: 0,5 Wertungspunkte
Beim Finale in Barcelona wurde die doppelte Punktanzahl vergeben. Soweit bei einem Nationenpreis ein Platz aufgrund des Gleichstandes von zwei Mannschaften doppelt belegt war (außer erster Platz), wurde die Anzahl der Wertungspunkte von diesem und dem nachfolgenden Platz addiert. Dieser Wert wurde dann durch zwei (Anzahl der gleich platzierten Nationenmannschaften) geteilt. Die damit errechnete Anzahl an Wertungspunkten wurde jeweils an beide Mannschaften vergeben.
Nations Cup
An den Nationenpreisen des Nations Cups konnten alle Nationen teilnehmen. Die Ergebnisse der Mannschaften, die (in diesem Jahr) berechtigt waren, an der Samsung Super League teilzunehmen, wurden jedoch in der Gesamtabrechnung herausgenommen. Auch diese Prüfungen wurden als Springprüfungen mit zwei Umläufen und Stechen ausgetragen. Jedoch gab es, insbesondere im Bezug auf den zweiten Umlauf, zwei unterschiedliche Reglements:
- bei CSIO 5*-Turnieren: Im ersten Umlauf starteten alle Nationenmannschaften mit jeweils vier Pferd-Reiter-Paaren. Den zweiten Umlauf erreichten die besten sechs Nationenmannschaften nach dem ersten Umlauf. Die Strafpunkte wurden in den zweiten Umlauf mitgenommen, in dem (dieselben) vier Reiter je Nation starten durften. Sowohl im ersten als auch im zweiten Umlauf konnte das Ergebnis eines Reiters gestrichen werden.
- bei CSIO 2*- bis CSIO 4*-Turnieren: Im ersten Umlauf starteten auch hier alle Nationenmannschaften mit jeweils vier Pferd-Reiter-Paaren. Den zweiten Umlauf erreichten die besten acht Nationenmannschaften nach dem ersten Umlauf. Die Strafpunkte wurden in den zweiten Umlauf mitgenommen, in dem noch drei der vier Reiter einer jeden teilnehmenden Nation starten durften. Daher konnte nur im ersten Umlauf ein Ergebnis eines Reiters gestrichen werden.
Bei beiden Reglements wurden am Ende der Prüfung die Mannschaften anhand der von ihnen kassierten Strafpunkte (unabhängig von der Zeit) platziert. Im Falle des Gleichstandes auf dem ersten Platz nahm von den erstplatzierten Nationenmannschaften jeweils noch ein (vom Teamchef) bestimmter Teilnehmer an einem Stechen teil. Die Punktevergabe hing im Nations Cup von der Anzahl der teilnehmenden Nationen und dem Schwierigkeitsgrad des CSIOs ab.[17]
Serienmodus ab 2009
Meydan FEI Nations Cup
Im Meydan FEI Nations Cup treten zehn Nationenmannschaften (jeweils dieselben Nationen innerhalb einer Saison, Reiter und Pferde können jedoch wechseln) bei acht Nationenpreisen gegeneinander an. Diese Nationenpreise werden als Springprüfungen mit zwei Umläufen und Stechen ausgetragen. Hierbei bilden sowohl im ersten als auch im zweiten Umlauf jeweils vier (im ersten und zweiten Umlauf identische) Pferd-Reiter-Paare eine Nationenmannschaft. Den zweiten Umlauf erreichen die besten acht Nationenmannschaften nach dem ersten Umlauf.
Sowohl im ersten als auch im zweiten Umlauf kann das Ergebnis eines Reiters gestrichen werden und geht damit nicht in die Wertung ein. Am Ende der Prüfung werden die Mannschaften anhand der von ihnen kassierten Strafpunkte (unabhängig von der Zeit) platziert. Im Falle des Gleichstandes auf dem ersten Platz darf noch ein (vom Teamchef bestimmter) Teilnehmer pro erstplatzierter Mannschaften an einem Stechen teilnehmen.
Soweit der Nationenpreis in einem Land stattfand, das in dieser Saison nicht im Nations Cup vertreten ist, darf bei diesem auch die heimische Nationenmannschaft antreten. Diese wird im Wertungssystem jedoch außer Acht gelassen. Sie darf am zweiten Umlauf teilnehmen, soweit ihr Ergebnis des ersten Umlaufs nicht schlechter ist als das der achtplatzierten regulär teilnehmenden Mannschaft. Die Wertungspunkte werden nach folgendem System vergeben:
- 1. Platz: 10 Wertungspunkte
- 2. Platz: 7 Wertungspunkte
- 3. Platz: 6 Wertungspunkte
- 4. Platz: 5 Wertungspunkte
- 5. Platz: 4 Wertungspunkte
- 6. Platz: 3 Wertungspunkte
- 7. Platz: 2 Wertungspunkte
- 8. Platz: 1 Wertungspunkt
- 9. und 10. Platz: keine Wertungspunkte[18]
Promotional League
Das Reglement für die „Promotional League“ ist mit dem für den Nations Cup von 2003 bis 2008 identisch. Jedoch werden die Turniere je nach Kontinent in verschiedene Promotional League-Serien unterteilt.
Derzeitige Promotional League-Serien (Stand Dezember 2010):
- Europaliga - seit 2009, ab 2011 nur Westeuropa
- Nord- und Südamerikaliga - seit 2009
- Herausfordererliga - ab 2011, zuvor Teil der europäischen Liga
- Nahost-Liga - ab 2010; 2011 nicht ausgetragen
Am Ende der Saison wird ein Promotional League-Finale veranstaltet. An diesem dürfen die sechs besten Mannschaften der Promotional League Europa sowie die beste Mannschaft einer jeden anderen Promotional League teilnehmen. Soweit eines der Teams nicht teilnimmt, rückt das jeweils in der betreffenden Promotional League nächstplatzierte Team nach. Die zwei bestplatzierten Nationenmannschaften dieses Finales steigen in den Meydan FEI Nations Cup der nächsten Saison auf[19]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i Geschichte des Nations Cup auf der Seite des bulgarischen Nationenpreisturniers in Albena
- ↑ a b Geschichte des Nations Cup auf der Seite des italienischen Nationenpreisturniers in Rom
- ↑ „Wie man ein ‚Weltfest des Pferdesports’ erfindet – Das Aachener Spring-, Reit- und Fahrturnier von 1924 bis 1939“, Dissertation Seite 55, Fußnote 255
- ↑ Ergebnisliste SAMSUNG NATIONS CUP WORLD FINAL 2002 Donaueschingen
- ↑ Endergebnis Samsung Super League 2003
- ↑ Endergebnisse Samsung Super League 2004 bis 2008
- ↑ Endergebnis Nations Cup 2007
- ↑ Endergebnis Nations Cup 2008
- ↑ Pressemeldung der FEI vom 1. Februar 2009
- ↑ Promotional League – Übersichtsseite auf der FEI-Webpräsenz
- ↑ Kalender Meydan FEI Nations Cup und Promotional League 2010 (pdf-Dokument)
- ↑ Pressemeldung der FEI vom 17. September 2009
- ↑ Meldung "FEI Tribunal Dismisses BEF’s Demand to Reverse GB Team Relegation", abgerufen am 13. Februar 2010 (englisch)
- ↑ a b Meldung "CAS hat FEI-Urteil aufgehoben: Groß-Britannien verbleibt im Nationenpreis" vom 6. April 2010, abgerufen am 7. April 2010
- ↑ Nationen Preis Serie ohne Titelsponsor, 21. April 2011
- ↑ FEI-Pressemitteilung vom 7. Mai 2009 - „New Era Dawns as 2009 Meydan FEI Nations Cup™ Opens at La Baule“
- ↑ Ergebnisse der Nations Cup-Saison 2008
- ↑ Reglement des Meydan FEI Nations Cups, Stand 2009, Artikel 1 bis 20
- ↑ Reglement des Meydan FEI Nations Cups, Stand 2009, Artikel 21 bis 27
Weblinks
Kategorie:- Wettbewerb (Springreiten)
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