- Marcus Ehning
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Marcus Ehning (* 19. April 1974 in Südlohn, Westfalen) ist ein international erfolgreicher deutscher Springreiter.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Marcus Ehning lebt in Borken (Stadtteil Weseke) in Westfalen und hat dank seiner pferdebegeisterten Familie schon seit der Kindheit mit Ponys zu tun. Bereits im Pony-, Junioren- und Junge Reiter-Bereich errang er sechs Goldmedaillen in Mannschaftswettbewerben bei Europameisterschaften. 1998 bekam er das Pferd For Pleasure in Beritt, mit dem sich sein Erfolg auch im Senioren-Bereich fortsetzte. Zu seinen größten Erfolgen zählt der Olympiasieg mit der Mannschaft bei den Spielen 2000 in Sydney. Auch der Weltcupfinalsieg im Jahr 2006 in Kuala Lumpur sowie der Sieg im Großen Preis von Aachen ist dazu zu rechnen.
Marcus Ehning ist gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann und steht mit seinen Pferden auf der familieneigenen Reitanlage.
Für die Olympischen Spiele 2004 in Athen war Marcus Ehning zunächst mit For Pleasure nominiert, musste jedoch kurzfristig wegen einer Verletzung seines Pferdes seinen Start absagen. Im Jahr 2010 war er mit Plot Blue Teil der deutschen Mannschaft, die bei den Weltreiterspielen in Lexington (Kentucky) die Goldmedaille gewann. In der Einzelwertung erreichte er als 27. knapp die Runde der besten 30, in dieser verbesserte er sich noch auf Rang 16 im Endergebnis.[1]
Von Juli bis Dezember 2009 war er Führender der Weltrangliste.[2] Diese Position hatte er bereits von August 2005 bis Januar 2007 ununterbrochen inne.[3] Im Mai 2011 befindet er sich auf Rang Acht der Weltrangliste.[4]
Privates
Seit dem 24. Juni 2009 ist er mit seiner langjährigen Lebensgefährtin, der ehemaligen Voltigiererin Nadia Zülow (jetzt Ehning), verheiratet.[5] Wenige Tage danach wurde ihre gemeinsame Tochter geboren. Zwei Jahre später wurde der erste Sohn aus dieser Ehe geboren.[6]
Sein jüngerer Bruder Johannes Ehning ist ebenfalls als Springreiter aktiv.
Auszeichnungen
Im April 2008 wurde Marcus Ehning vom Verband Deutscher Sportjournalisten mit der Fair-Play-Trophäe des Verbandes ausgezeichnet. Er erhielt den Preis aus den Händen von Hans Günter Winkler für seinen freiwilligen Verzicht auf den Sieg beim Best of Champions, einer Prüfung mit Pferdewechsel im Rahmen des CHIO Aachen 2007. Nachdem sein Pferd For Germany unter allen drei Konkurrenten in der Prüfung verweigert hatte und gestiegen war, ritt er freiwillig am letzten Hindernis vorbei, was als Verweigerung und Ausscheiden gewertet wurde, was in diesem Sonderreglement zu einer Wertung von 24 Punkten führte. Da er, wie zwei weitere Starter, nur 4 weitere Strafpunkte mit anderen Pferden erritten hatte, wurde somit ein Stechen erforderlich. Ehning verzichtete auf die Teilnahme an dem Stechen und begnügte sich freiwillig mit dem dritten Platz.[7][8]
Pferde
aktuelle Pferde:
- Nolte's Küchengirl (* 1997, ursprünglicher Name: Lord’s Classics), Bayerische Warmblutstute, Vater: Lord Z, Mutter: Classics
- Vulkano FRH (* 1999), brauner Hannoveranerhengst, Vater: Voltair, Mutter: Pretoria
- Plot Blue (* 1997), brauner KWPN-Hengst, Vater: Mr. Blue, Mutter: Ilotte, Muttervater: Pilot, bis Juni 2008 von Werner Muff geritten
- Sabrina (* 1999), braune Bayerische Warmblutstute, Vater: Sandro Boy, Muttervater: Landadel[9]
ehemalige erfolgreiche Turnierpferde:
- Anka (* 1992), fuchsfarbene Oldenburgerstute, Vater: Argentinus, Mutter: Wenke von Waidmann
- For Pleasure (* 1986, † 2011), fuchsfarbener Hannoveranerhengst, Vater: Furioso II, Mutter: von Grannus
- Gitania (* 1992), weiße Holsteinerstute, Vater: Capitol, Mutter: Libertina
- Sandro Boy (* 1993), brauner Oldenburgerhengst, Vater: Sandro, Mutter: Wiadora, im April 2011 aus dem Sport verabschiedet
- Leconte (* 1996), dunkelbrauner Holsteiner Wallach, Vater: Lasino, Mutter: Gloria, Muttervater: Contender, bis zu den Olympischen Spielen 2008 von Matthew Williams geritten, 2011 aus dem Sport verabschiedet
- For Germany (* 1998), brauner Hannoveranerhengst, Vater: For Pleasure, Mutter: Cosima, zuletzt 2009 im Sport eingesetzt, im Zuchteinsatz[10]
Erfolge
- Olympische Spiele
- 2000 in Sydney: Goldmedaille Mannschaft auf For Pleasure
- Weltmeisterschaften
- 2002 in Jerez de la Frontera: 4. Rang mit der Mannschaft,15. Rang im Einzel auf For Pleasure
- 2006 in Aachen: Bronzemedaille Mannschaft auf Nolte's Küchengirl
- 2010 in Lexington: Goldmedaille Mannschaft, 16. Rang im Einzel auf Plot Blue
- Europameisterschaften
- 1999 in Hickstead: Goldmedaille Mannschaft auf For Pleasure
- 2003 in Donaueschingen: Goldmedaille Mannschaft, Bronzemedaille Einzel auf For Pleasure
- 2005 in San Patrignano: Goldmedaille Mannschaft auf Gitania
- 2007 in Mannheim: Silbermedaille Mannschaft auf Nolte's Küchengirl
- Deutsche Meisterschaften
- Weltcup
- Sieger: 2003 auf Anka, 2006 auf Sandro Boy, 2010 auf Noltes Küchengirl und Plot Blue
- Global Champions Tour
- Sieger der Gesamtwertung 2010
- weitere Siege
- 2006: Classic beim CSI 5* Zürich mit Sandro Boy, Großen Preis von Aachen (CSIO 5*) mit Nolte's Küchengirl, Großer Preis von Bordeaux (CSI-W) mit Gitania, Spangenberg (CSI 3*) mit Anka sowie mit der Mannschaft beim Samsung Super League-Finale in Barcelona mit Gitania
- 2007: Großer Preis von Braunschweig (CSI 3*) mit Nolte's Küchengirl, Großer Preis von Dortmund/der Bundesrepublik (CSI 4*) mit For Germany, Großer Preis von Bremen (Euroclassics, CSI 4*) mit Sandro Boy, Großer Preis von Hannover (Etappe der Riders Tour, CSI 4*) mit Sandro Boy sowie mit der Mannschaft in den Super League-Nationenpreisen von La Baule (CSIO 5*, mit Noltes Küchengirl), Aachen (CSIO 5*, mit Noltes Küchengirl) und beim Finale in Barcelona (CSIO 5*, mit Sandro Boy)
- 2008: Weltcup-Wertungsprüfung in s’Hertogenbosch (CSI-W) mit Sandro Boy, Großer Preis von Frankfurt (CSI 4*, Masters-League-Finale) mit Sandro Boy sowie in der Mannschaft im Super League-Nationenpreis von Rotterdam (CSIO 5*, mit Noltes Küchengirl)
- 2009: Euroclassics-Gesamtwertung (Bremen, CSI 4*) mit Leconte, Großer Preis von Lummen (CSIO 4*) mit Nolte's Küchengirl, Großer Preis von Wiesbaden (CSI 4*, Etappe der Riders Tour) mit Vulkano FRH, Großer Preis von Nördlingen (CSI 2*) mit Sandro Boy, World-Top-Ten-Finale mit Plot Blue
- 2010: Weltcup-Wertungsprüfung in Bordeaux (CSI 5*-W) mit Leconte, Großer Preis der Bundesrepublik (Dortmund, CSI 3*) mit Sabrina, Großer Preis von Paris-Grand Palais (CSI 5*) mit Sabrina, 20.000 €-Großer Preis von Münster mit Leconte, 125.000 €-Prüfung beim CSI 5* Rio de Janeiro mit Sabrina, GCT-Wertungsprüfung in Rio de Janeiro (CSI 5*) mit Noltes Küchengirl, Großer Preis von Paderborn (CSI 4*) mit Sabrina, Großer Preis von München (CSI 4*) mit Sandro Boy
- 2011: Weltcup-Wertungsprüfung in Zürich (CSI 5*-W) mit Noltes Küchengirl sowie mit der Mannschaft im Nationenpreis von Hickstead (CSIO 5*) mit Plot Blue
(Stand: 29. Juli 2011)
Weblinks
Commons: Marcus Ehning – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Ergebnislisten Weltreiterspiele 2010
- ↑ FEI-Weltrangliste Springreiten Nummer 102
- ↑ "Michaels-Beerbaum neue Nummer Eins der Weltrangliste" Artikel der Rheinischen Post vom 6. Februar 2007, abgerufen am 8. Juli 2009
- ↑ FEI-Weltrangliste Springreiten Nummer 124 (50 beste internationale Ergebnisse jedes Springreiters vom 1. Mai 2010 bis 30. April 2011)
- ↑ Artikel "Nadia Zülow heißt jetzt Ehning", abgerufen am 31. Juli 2009
- ↑ Marcus Ehning ist zum zweiten Mal Vater, 16. Juli 2011
- ↑ Fair-Play-Trophy für Marcus Ehning, Reitsport-Nachrichten, abgerufen 9. Oktober 2010
- ↑ Ergebnis Best of Champions beim CHIO Aachen 2007
- ↑ FEI-Pferdedatenbank: Sabrina 327
- ↑ Zuchthof Zilling: For Germany RD
1952–55: Hans Günter Winkler | 1959: Hans Günter Winkler | 1960: Hermann Schridde | 1961: Alwin Schockemöhle | 1962: Hermann Schridde | 1963: Alwin Schockemöhle | 1965: Peter Schmitz | 1966: Gerd Wiltfang | 1967: Alwin Schockemöhle | 1969–70: Hartwig Steenken | 1971: Gerd Wiltfang | 1973: Hartwig Steenken | 1974: Paul Schockemöhle | 1975: Alwin Schockemöhle | 1977: Hendrik Snoek | 1978: Sönke Sönksen | 1979: Gerd Wiltfang | 1980: Paul Schockemöhle | 1981: Franke Sloothaak | 1982–83: Paul Schockemöhle | 1984: Karsten Huck | 1985: Michael Rüping | 1986–87: Paul Schockemöhle | 1988: Ludger Beerbaum | 1989: Franke Sloothaak | 1990: Otto Becker | 1991: Franke Sloothaak | 1992–93: Ludger Beerbaum | 1994: Otto Becker | 1995: Lars Nieberg | 1996: Ulrich Kirchhoff | 1997–98: Ludger Beerbaum | 1999: Carsten-Otto Nagel | 2000–01: Ludger Beerbaum | 2002: Marcus Ehning | 2003: Marco Kutscher | 2004: Ludger Beerbaum | 2005–07: Rene Tebbel | 2008: Meredith Michaels-Beerbaum | 2009: Philipp Weishaupt | 2010: Meredith Michaels-Beerbaum | 2011: Ludger Beerbaum
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