Carl Niessen

Carl Niessen

Carl Hubert Niessen (* 7. Dezember 1890 in Köln; † 6. März 1969 in Troisdorf) war ein deutscher Theaterwissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Studium der Kunst- und Kulturgeschichte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Ludwig-Maximilians-Universität München, Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und der Universität Rostock und der Promotion zum Dr. phil. an der Universität Rostock, gründet er im Mai 1914 eine Bühne in Oberhausen und bespielt mit seinem Ensemble außerdem eine von ihm ins Leben gerufene Freilichtbühne.[1]. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 endet diese Episode und er leistet als Freiwilliger Kriegsdienst, zuletzt als Leutnant der Reserve.

1919 erfolgt seine Habilitation bei Friedrich von der Leyen mit einer Habilitationsschrift zur Theatergeschichte und wurde 1920 Leiter des Instituts für Theaterwissenschaft. Als Truppführer der SA prägte er 1929 den Begriff Thingspiel zur Begründung eines völkischen Theater während des Dritten Reiches.

1929 wurde Niessen außerplanmäßiger Professor für Theaterwissenschaft an der Universität zu Köln, an der er seit seiner Berufung zum außerordentlichen Professor 1936 bis zu seiner Emeritierung 1959 lehrte. Neben seiner Tätigkeit als Institutsleiter war er Autor zahlreicher theaterwissenschaftlicher Fachbücher. Zu seinen weiteren bedeutenden Veröffentlichungen gehören Bücher wie Die Schaubühne (1928) und An der Wiege des Hänneschen (1937).

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er auch seiner literarische Tätigkeit fort und schrieb Werke wie Der Mensch denkt ... (1947), Mimus und Logos (1952), Das Studium der Theaterwissenschaft (1957), Max Reinhardt und seine Bühnenbildner (1958), Eigenes Opernschaffen in Duisburg (1958), Brecht auf der Bühne (1959), Der Szeniker Ludwig Sievert (1959), Theaterarchitekten contra Darsteller und Zuschauer (1960), Ist Köln eine Theaterstadt? (1963), Faust als Schmutz und Schund (1964), Johannes Schröder (1964), Kleine Schriften zur Theaterwissenschaft und Theatergeschichte (1971), Rezensionen (1980) und Wissenschaftliche Abhandlungen zum Puppenspiel (1981). Sein Hauptwerk war jedoch das Handbuch der Theater-Wissenschaft, welches zwischen 1949 und 1958 erstmals in drei Bänden erschien.

Seine bedeutende theaterwissenschaftliche Sammlung[2] ist seit 1955 im Schloss Wahn untergebracht.

Literatur

Weblinks und Quellen

Einzelnachweise

  1. Lange S.8
  2. Theaterwissenschaftliche Sammlung Köln

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Niessen — oder Nießen ist der Name folgender Personen: Carl Niessen (1890–1969), deutscher Theaterwissenschaftler Charly Niessen (1923–1990), österreichischer Schlagerkomponist und liedtexter Helga Maria Niessen (* 1954), deutsche Autorin und… …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Henze — (* 14. Dezember 1872 in Berlin; † 7. Januar 1946 in Potsdam[1]) war ein deutscher Gitarrist, Komponist, Dirigent und Musikpädagoge. Neben Reinhold Vorpahl war er einflussreichster Mandolinenpädagoge in Berlin.[2] Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Niessen — Niessen,   Carl, Theaterwissenschaftler, * Köln 7. 12. 1890, ✝ Troisdorf 6. 3. 1969; ab 1929 Professor in Köln; begründete und leitete dort das Theaterwissenschaftliche Institut. Ab 1928 Mitherausgeber der Schriftenreihe »Die Schaubühne«, ab 1949 …   Universal-Lexikon

  • Charly Niessen — (* 22. August[1] 1923 in Wien; † 21. Februar 1990 in Prien am Chiemsee; eigentlich Carl Niessen) war ein österreichischer Komponist und Liedtexter. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schlagertitel (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Lutz Niessen — (* 26. März 1920 in Berlin; † 12. Mai 1982 in Eindhoven) war ein niederländischer Gitarrist, Komponist und Musikpädagoge. Leben Niessen studierte von 1938 bis 1942 Gitarre und Musiktheorie bei Carl und Bruno Henze in Berlin. Danach war er… …   Deutsch Wikipedia

  • Edmund Stadler — (* 3. April 1912 in Luzern; † 21. März 2005 in Muri bei Bern, katholisch, heimatberechtigt in Zug) war ein Schweizer Theaterwissenschaftler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften …   Deutsch Wikipedia

  • Eugen Herbert Kuchenbuch — Eugen H. Kuchenbuch bei einer Yogaübung Eugen H. Kuchenbuch, Portraitfoto Eugen Herb …   Deutsch Wikipedia

  • Theater Oberhausen — (2009) Das Theater Oberhausen ist ein Theater in Oberhausen. Bis 1945 lautete der Name Stadttheater, danach wurde die Stadttheater GmbH gegründet, aus der 1950 die Städtischen Bühnen entstanden, die ab 1970 in Theater Oberhausen[1] umbenannt… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Valentin — porträtiert von Eugen Rosenfeld Karl Valentin [ faləntin] (* 4. Juni 1882 in München; † 9. Februar 1948 in Planegg bei München) hieß mit bürgerlichem Namen …   Deutsch Wikipedia

  • Valentin Fey — Karl Valentin porträtiert von Edgar John 1937 Karl Valentin Sonderbriefmarke 2007 Karl Valentin [ …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”