Friedrich von der Leyen

Friedrich von der Leyen
Friedrich von der Leyen, 1950

Friedrich von der Leyen (* 19. August 1873 in Bremen; † 6. Juni 1966 in Kirchseeon bei München) war ein deutscher germanistischer Mediävist und Volkskundler.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Von der Leyen studierte bis 1894 an der Universität Marburg, der Universität Leipzig und an der Universität in Berlin. Nach seinem Studium wurde er 1894 bei Karl Weinhold mit einer Arbeit über die frühmittelhochdeutsche Rede vom Glauben des Armen Hartmann promoviert. Die Münchner Habilitationsschrift (1899) war dem Märchen in den Göttersagen der Edda gewidmet.

Von 1920 bis zu seiner Emeritierung 1937 hatte er einen Lehrstuhl für Deutsche Philologie an der Universität zu Köln inne. 1937 wurde er von den nationalsozialistischen Machthabern zum Senator der Deutschen Akademie der Dichtung, einer Sparte der gleichgeschalteten Preußischen Akademie der Künste ernannt. Im Jahr darauf publizierte er eine Untersuchung über Die Götter der Germanen.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg war er von 1947 bis 1953 als Honorarprofessor in Köln und München tätig.

Seine wissenschaftliche Tätigkeit suchte immer auch die volkspädagogische Annäherung an die Gesellschaft. In seiner umfangreichen Sammler- und Herausgebertätigkeit vermittelte er „altdeutsche Dichtung“ auch an breitere Kreise. Die Märchenforschung und die Volkskunde nehmen eine zentrale Stellung in seinem Werk ein. Neben der eigentlich philologischen und volkskundlichen Arbeit bezog von der Leyen auch zur Kultur- und Bildungspolitik Stellung.

Er war Begründer und Herausgeber der Buchreihe Die Märchen der Weltliteratur.

Seine Ehefrau war die Malerin Helene von der Leyen (1874-1950)

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

  1. Zu von der Leyen im nationalsozialismus vgl. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 364–365.

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