- Carl Werner Dankwort
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Carl Werner Dankwort (* 13. August 1895 in Gumbinnen, Ostpreußen; † 19. Dezember 1986 in Hyannis, Massachusetts) war ein deutscher Diplomat. Er war eine treibende Kraft bei der Aufnahme des Deutschen Reiches in den Völkerbund im Jahre 1926. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges vertrat er die Bundesrepublik Deutschland in der OECD.
Leben
Dankwort wurde nach der Reifeprüfung und einem Semester Jurastudium von September 1914 bis November 1918 Soldat im Ersten Weltkrieg und schied als Oberleutnant aus. Das Studium in Berlin und Halle schloss er 1920 mit der Promotion an der Universität Würzburg ab. 1920 trat in den Auswärtigen Dienst ein und begann 1922 als Attaché an der deutschen Gesandtschaft in der Schweiz, Gesandter war dort seit 1919 der Sozialdemokrat Adolf Müller. Die nächsten Auslandsstationen waren das Konsulat in Zürich und 1927 die Gesandtschaft in Stockholm. 1931 ging er wieder nach Bern und nahm 1932 und 1933 an der Genfer Abrüstungskonferenz teil.
Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wurde der Gesandte Müller im Juli 1933 aus Altersgründen in den Ruhestand versetzt, sein Nachfolger wurde Ernst von Weizsäcker. Dankwort stellte er sich Versuchen der Partei entgegen, die Gesandtschaft zu unterwandern. Dies führte dazu, dass er 1936 an das Konsulat Triest strafversetzt wurde. Da Dankwort ausgezeichnete Kenntnisse der schwedischen Kultur und Sprache besaß, wurde er erneut in die deutsche Vertretung nach Stockholm beordert, wo er erster Sekretär wurde. Nach Kriegsende erklärte er sich bereit, als Zeuge der Anklage bei den Nürnberger Prozessen auszusagen. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Oktober 1945 wurde er jedoch von den Briten bis Februar 1947 interniert.
Dankwort trat 1950, nach Gründung der Bundesrepublik, wieder in den diplomatischen Dienst ein. Er wurde 1951 erst Generalkonsul und dann Botschafter in Kanada, wo er dazu beitrug, die Beziehungen zwischen den beiden Staaten nach dem Krieg wieder zu verbessern. Von 1956 bis 1958 vertrat er Deutschland als Botschafter in Brasilien, hiernach als Beobachter bei den Vereinten Nationen.
Seit 1919 war er Mitglied des Corps Vandalia Berlin.[1] In Schweden erhielt er das Schwedische Kreuz als Kommandant des Wasaordens.
Literatur
- Walther Killy und Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 2. K.G. Saur Verlag GmbH & Co. KG, München 1996, ISBN 3-598-23163-6, Seite 442.
- Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 1: Johannes Hürter: A–F. Schöningh, Paderborn u. a. 2000, ISBN 3-506-71840-1
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 7, 290 (8, 31)
Vorgänger Amt Nachfolger Georg von Broich-Oppert Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen
1958–1960Karl Heinrich Knappstein Kategorien:- Jurist im auswärtigen Dienst
- Deutscher Botschafter in Brasilien
- Deutscher Botschafter in Kanada
- Deutscher UN-Botschafter
- Corpsstudent (20. Jahrhundert)
- Träger des Wasaordens
- Geboren 1895
- Gestorben 1986
- Mann
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