- Carl Zarniko
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Carl Zarniko (* 1863; † 11. Juli 1933 in Hamburg) war ein deutscher HNO-Arzt.
Leben
Zarniko stammte aus einer alten, angesehenen Familie in Königsberg (Preußen). Nach dem Abitur am Gymnasium in Gumbinnen diente er als Einjährig-Freiwilliger in Köln. 1883 begann er sein Medizinstudium in Würzburg, ging aber schon zum 2. Semester an die Albertina (Königsberg). Dort wurde er 1884 (nach Robert Wollenberg) beim Corps Normannia aktiv.[1] Nach dem Physikum 1885 ging er an die Ludwig-Maximilians-Universität München, an der er 1887 das Staatsexamen machte.
1888 ging er für ein Jahr nach Kiel. Als Assistent von Geheimrat Quincke arbeitete er im Bakteriologischen Laboratorium an seiner Dissertation.[2]
1889 ging er als junger Ehemann nach München, als Privatassistent von M. I. Oertel. In Wien hörte er bei Politzer, Urbantschitsch, Leopold Schrötter von Kristelli, Störk, Schnitzler und Hajek.
1890 ging er nach Berlin und machte Kurse bei Hartmann, Fränkel und Krause. Als Assistent von Hartmann beschäftigte er sich bei Prof. Benda mit Histologie.
1893 ließ er sich in Hamburg nieder.
Sein erstes Lehrbuch Die Krankheiten der Nase, ihrer Nebenhöhlen und des Nasenrachenraumes ist in Abteilungen, Kapitel und Unterabteilungen mit 1.001 Paragraphen unterteilt und wirkt wie ein Gesetzbuch. Es erlebte vier Auflagen.
Ohne Entgelt betreute er die stark besuchte Poliklinik eines Frauenvereins an zwei Nachmittagen.
1917 ernannte ihn die preußische Staatsregierung zum Professor. Lange gehörte er dem Vorstand der Deutschen Otologischen Gesellschaft an. 1914 leitete er ihren Kongreß in Kiel.
Da damals schon „die Hamburger aus Hamburg“ kamen, wurde er als eigentlich idealer Kandidat bei allen Chefarztwahlen in Hamburg übergangen.
Kunstsinnig und gebildet, war er unter anderem mit Alfred Lichtwark befreundet.
Nach einem Schlaganfall starb er an einer Lungenentzündung.
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Korps-Listen 1910, 142, 179
- ↑ Beitrag zur Kenntnis des Diphtheriebazillus
Literatur
- Arthur Thost: In memoriam Carl Zarniko. Archiv für Ohren-, Nasen- und Kehlkopfheilkunde, 132 (1933), S. 105-108
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