Abenberg (Adelsgeschlecht)

Abenberg (Adelsgeschlecht)
Wappen der Grafen von Abenberg

Die Familie von Abenberg war ein altes fränkisches Grafengeschlecht.

Inhaltsverzeichnis

Vom Ursprung bis zur Grafschaft Abenberg

Um 1040 wurde das Geschlecht der Abenberger erstmalig erwähnt. Namensgebend war die Burg Abenberg in Abenberg. Unter Graf Adalbert II. (vor 1040 bis nach 1059) wurde die erste Burg, weitgehend aus Holz, erbaut. Unter Graf Rapoto (1122–1172) wurde diese zwischen 1130 und 1140 durch eine der imposantesten Steinburgen Bayerns (40×40m) ersetzt. Ein Abenberger, Friedrich I., kam am 26. Juli 1184 beim Erfurter Latrinensturz auf elende Weise ums Leben. Das Abenberger Adelsgeschlecht, dessen letzter Spross Friedrich II. noch im 13. Jahrhundert von Tannhäuser wegen seiner Förderung der Dichtkunst gelobt wurde, starb um 1200 aus.[1]

Heutige Ansicht der Stammburg Abenberg

1236 kamen Stadt und Burg durch Heirat an die Hohenzollern, die damaligen Burggrafen von Nürnberg, nachdem die männliche Linie der Abenberger mit Graf Friedrich II. erloschen war. 1230–1250 ersetzten die Nürnberger den salierzeitlichen Bau durch einen teilweisen Neubau, den sie aber kaum benutzten. Dazu wurde die Ringmauer abgebrochen und die Hauptburg auf die doppelte Größe erweitert. Die Frontseite wurde verstärkt und am Südosteck das wehrhafte Burgtor errichtet. Die dabei errichtete Ringmauer ist der älteste erhaltene Teil der Burg.

Die Grafschaft Abenberg entstand unter den Ottonen zwischen 1002 und 1024; der Ort wurde um 1040 von Wolfram von Abenberg gegründet. Innerhalb der nächsten 150 Jahre stellten die Abenberger als Grafen im Radenzgau und im Rangau Hochstiftsvögte von Bamberg, Vögte verschiedener Klöster (u. a. Banz), einen Bischof von Würzburg, eine Äbtissin zu Kitzingen und andere hohe Würdenträger. Stilla von Abenberg († um 1140) wurde 1927 selig gesprochen.

Die Güter des Geschlechts fielen 1189 zum Teil an das Hochstift Bamberg. An der Wende zum 13. Jahrhundert erlosch die männliche Linie der Abenberger, durch Heirat kam Abenberg um 1236 an die Burggrafen von Nürnberg und damit an die Hohenzollern und ging später (teilweise?) an das Bistum Eichstätt über. [2]

Kloster Heilsbronn

Stiftung des Klosters Heilsbronn durch Rapoto von Abenberg

Das Münster Heilsbronn ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster. Es wurde 1132 von den Grafen von Abenberg gegründet und war deren Grablege, anschließend auch Hohenzollerngrablege von 1297 bis 1625.

Kloster Marienburg

Das St. Peter und Paul geweihte Kloster Marienburg der Augustinerchorfrauen wurde 1142 gegründet durch Wolfram von Abenberg; es wurde 1806 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Die Bürger von Abenberg erwarben 1826 die Kirche, die Filialkirche wurde. Die Klostergebäude wurden versteigert und 1830 zum großen Teil abgebrochen.

Persönlichkeiten

Wappen

Auf blauem Grund ein gekrönter silberner Löwe. [3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Jörg von Forster: Dank Parzival berühmt - Teil des Eschenbach-Epos auf Burg Abenberg verfasst. In: Trutziges Franken, Fürther Nachrichten vom 24. März 2007, Seite 22.
  2. http://www.koeblergerhard.de/laenderl.html
  3. http://www.oocities.com/wappenrolle/a/a048.html

Weblinks

 Commons: Abenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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