- Caspar Tobias Zollikofer
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Caspar Tobias Zollikofer (Kaspar Zollikofer von Altenklingen) (* 16. Mai 1774 auf Schloss Bürglen; † 6. Dezember 1843 in St. Gallen) war ein Schweizer Pharmazeut und Naturforscher.[1][2]
Sein Vater, Johann Georg Zollikofer war der letzte Obervogt der der Stadt St. Gallen gehörenden Herrschaft Bürglen.
Caspar Tobias Zollikofer studierte Arzneiwissenschaft in Zürich bei Rahn,[3] Ustri und Römer sowie in Halle bei Meckel, Sprengel und Reil. Mit der Dissertation Sensus Externus erwarb er hier am 28. Juni 1794 die medizinische Doktorwürde und wurde Mitglied der Schweizerischen Gesellschaft correspondierender Aerzte und Wundärzte. Er setzte seine Ausbildung in Edinburgh fort.
1797 kehrt er zurück nach St. Gallen und machte sich in der Zeit des Umsturzes der Alten Eidgenossenschaft beim Aufbau des neuen Kantons Säntis verdient, und wurde zum Obersekretär dessen Verwaltungskammer berufen. Nach Auflösung der Verwaltungskammer im Jahr 1802 widmete er sich seinem Beruf als Arzt. 1803 eröffnete er mit Daniel Meyer[4] die Apotheke zum blauen Himmel in St. Gallen, die Meyer ab 1808 allein weiterführte.
Er bekleidete auch die Ämter des Sanitätsrat, Präsident der Sanitätskommission, Distrikts- und Appellationsrichter, Kantonsrat und Ortsschulrat.
In seiner Freizeit widmete er sich den Naturwissenschaften. 1816 trat er in Bern der im Vorjahr in Genf gegründeten naturforschenden Gesellschaft bei. Am 29. Januar 1819 war er Mitbegründer der Stiftung der St. Gallische Naturwissenschaftliche Kantonalgesellschaft, der er als Präsident vorstand. Ab 1830 liessen die Besuche der Sitzungen jedoch nach.
1815-1837 fertigte er, in der Absicht eine illustrierte schweizerische Alpenflora herauszugeben, mehr als 950 Aquarelle und Bleistiftzeichnungen von Pflanzen seiner näheren Umgebung und Alpenpflanzen aus dem Säntisgebiet, sowie über 200 Zeichnungen von Insekten, wobei er von seinem 1810 eingestellten Diener Johann Ulrich Fitzi[5] unterstützt wurde. Er befasste sich auch mit dem Obstanbau in der Ostschweiz und fertigte 1831-1834 Aquarelle von 200 Apfel- und Birnensorten. Er übernahm dabei die Methodik der Sortenbeschreibung von Adrian Diel. Nees von Esenbeck und andere botanische Freunde benannte einige Pflanzen nach ihm.
Am 14. Mai 1822 heiratete er seine Jugendfreundin Charlotte Wilhelmine Johanna Elisabeth, verwitwete Gradmann († 1829).
Von einer Fussreise im Herbst 1837 aus Italien bei ungünstigem Wetter war er krank zurückgekehrt. 1841 trat er als ältester Zollikofer der Georgischen Linie in die Familieninstitutsrechte ein. 1843 wurde er korrespondierendes Mitglied des Nationalinstituts zur Beförderung der Wissenschaften in Washington. Nach seinem apoplektischen Anfall verheizten seine Hinterbliebenen über acht Tage seinen schriftlichen Nachlass. Dadurch blieb wohl unbekannt, dass er auch Mitglied der Leopoldina war. Da seinem Testament die nötige Rechtsform fehlte, wurde seine Bibliothek zerstreut und seine Naturaliensammlung für das Naturhistorische Museum angekauft.
Veröffentlichungen, Literatur
- Versuch einer Alpen-Flora der Schweiz; (Tentamen florae Alpinae Helvetiae, iconibus lapide incisis et descriptionibus illustratae, Huber in Komm.) 1828
- Pomologische Studien des frühen 19. Jahrhunderts; Fructus Verlag, Wädenswil 2005, ISBN 3952304700
Quellen
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