- Cass Sunstein
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Cass R. Sunstein (* 21. September 1954) ist ein US-amerikanischer Professor für Rechtswissenschaft an der Harvard University und zur Zeit Berater des Präsidenten Barack Obama. Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Umweltrecht, sowie eine verhaltensökonomische Analyse des Rechts.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Cass Sunstein legte er seinen Bachelor of Arts 1975 am Harvard College ab. 1978 schloss er den J.D. mit magna cum laude an der Harvard Law School ab, wo er auch die Harvard Civil Rights-Civil Liberties Law Review herausgab. Danach war er als Clerk bei dem Richter Benjamin Kaplan am Massachusetts Supreme Judicial Court (1978–1979) und bei Thurgood Marshall am Supreme Court (1979–1980) beschäftigt. 1980 bis 1981 arbeitete er als Berater für das US-Justizministerium.
Anschließend lehrte er mehr als 20 Jahre an der University of Chicago, sowohl an der Law School als auch am Fachbereich Politikwissenschaft. 2008 ging er an die Harvard Law School, wo er Direktor eines Forschungsprojekts über Risikoregulierung wurde. Seit 2009 leitet er im Weißen Haus das Office of Information and Regulatory Affairs, eine Behörde des Office of Management and Budget.
Werk
Sunstein gilt als der wohl produktivste und meist zitierte rechtswissenschaftliche Autor der USA.[1] Bekannt wurde er für Thesen zu unterschiedlichen Themen, die oft auf verhaltensökonomischen Analysen von irrationalem Verhalten beruhen. So publizierte er zur Risikowahrnehmung und zum Vorsorgeprinzip, wobei er die Position vertritt, dass aktuell öffentlich diskutierte Gefahren von der Bevölkerung systematisch überschätzt werden (Cass R. Sunstein: Gesetze der Angst : Jenseits des Vorsorgeprinzips / aus dem Amerikanischen von Robin Celikates und Eva Engels, Frankfurt, M.: Suhrkamp, 2007). Zusammen mit Richard Thaler arbeitete er eine Theorie des libertären Paternalismus aus (Nudge : wie man kluge Entscheidungen anstößt / aus dem Amerikanischen von Christoph Bausum, Berlin: Econ 2009). Darin wird argumentiert, dass der Einzelne zwar frei über seine Zukunft entscheiden solle, dass aber die Rahmenbedingungen vom Staat so gesetzt werden sollten, dass irrationale Entscheidungen möglichst vermieden werden.
Weiterhin hat sich Cass Sunstein in Infotopia: wie viele Köpfe Wissen produzieren (Frankfurt, M.: Suhrkamp 2009) mit Regeln für eine Kommunikation in offenen Wissensnetzwerken (wie Wikipedia) beschäftigt, „mit denen sich diese Diskussionsprozesse so gestalten lassen, daß wir zu mehr und vor allem exakterem Wissen kommen, an dem wir im infotopischen Idealfall alle partizipieren können“.[2]
Einzelnachweise
- ↑ FAZ vom 6. November 2008, Obamas Berater Cass Sunstein: Ein Knoten im Netzwerk
- ↑ Klappentext des Suhrkamp Verlags
Weblinks
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