Chabinas-Brücke

Chabinas-Brücke
37.93270738.608489

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Chabinas-Brücke
(Cendere-Brücke)
(Septimius-Severus-Brücke)
Chabinas-Brücke(Cendere-Brücke)(Septimius-Severus-Brücke)
Überführt Römerstraße SamosataMelitene
Querung von Chabinas (Cendere Çayı)
Ort Nähe Eski Kâhta, Provinz Adıyaman (Türkei)
Konstruktion Bogenbrücke mit Keilsteingewölbe
Gesamtlänge 123 m
Breite 7,56–8,20 m
Anzahl der Öffnungen 2 (inkl. Flutdurchlass)
Lichte Weite 34,20 m
Pfeilhöhe 17,10 m
Bauzeit Zeit des Septimius Severus (193–211 n. Chr.)
Lage
Chabinas-Brücke (Türkei)
Chabinas-Brücke

Die Chabinas-Brücke, Cendere-Brücke (türkisch: Cendere Köprüsü) oder Septimius-Severus-Brücke ist eine antike Brücke in der Nähe von Eski Kahta (Provinz Adıyaman) in der Südosttürkei. Die unter Kaiser Septimius Severus (193–211 n. Chr.) errichtete Einbogenbrücke über den Chabinas (Cendere Çayı) besitzt eine lichte Weite von 34,20 m, eine der größten Bogenöffnungen unter allen erhaltenen Römerbrücken.[1]

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Die Brücke wurde gegen Ende des zweiten Jahrhunderts durch die in Samosata stationierte Legio XVI Flavia Firma unter dem Kommando von Lucius Marius Perpetuus errichtet, als auf kaiserlichen Befehl wegen geplanter umfangreicher militärischer Operationen gegen die Parther die entsprechenden Marsch- und Nachschubwege in Ordnung gebracht werden sollten. Einer Inschrift ist zu entnehmen, dass damals eine bereits vorhandene Brücke a soli ("von Grund auf") ersetzt wurde. Aus Zeitmangel wurde das Steinmaterial für den Bau in großen Mengen dem nahe gelegenen kommagenischen Hierothesion am Karakuş entnommen und hertransportiert.[2]

Von den ursprünglichen vier Säulen, die jeweils beiderseits der Brückeneingänge standen, sind noch drei vorhanden. Die beiden an der südwestlichen Seite tragen Ehreninschriften des Kaisers und seiner Gemahlin Julia Domna. An der gegenüberliegenden Seite steht nur noch die Säule mit der Inschrift für Caracalla, den Sohn und späteren Nachfolger des Severus. Die vierte Säule, die wohl seinem Bruder Geta zugeordnet war, wurde wahrscheinlich 212 nach dessen damnatio memoriae auf Befehl Caracallas hin abgetragen.[2]

1998 wurde die Brücke renoviert und für Fahrzeuge bis 5 Tonnen zugelassen; zugleich wurde in einiger Entfernung eine neue Brücke für den Schwerlastverkehr errichtet. Im Jahr 2005 brach die Brücke vollständig zusammen, als ein türkischer Tanklastzug ordnungswidrig versuchte, sie zu überqueren. Die Quader wurden daraufhin gereinigt und teilweise ersetzt; mittlerweile steht das Bauwerk wieder an alter Stelle.

Siehe auch

Literatur

  • Colin O'Connor: Roman Bridges. Cambridge University Press, Cambridge 1993, ISBN 0-521-39326-4, S. 127–129 (Nr. E36).
  • Vittorio Galliazzo: I ponti romani. Band 2: Catalogo generale. Edizioni Canova, Treviso 1994, ISBN 88-85066-66-6, S. 390–394 (Nr. 824).
  • Friedrich Karl Dörner: Der Thron der Götter auf dem Nemrud Dağ. 2. erweiterte Auflage. Gustav Lübbe, Bergisch Gladbach 1987, ISBN 3-7857-0277-9.

Einzelnachweise

  1. O'Connor (1993), S. 127
  2. a b Dörner, S. 57f.

Weblinks

 Commons: Chabinas-Brücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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