Christian Walther

Christian Walther

Christian Walther (* 31. Juli 1655 in Norkitten; † 17. Januar 1717 in Königsberg (Preußen)) war ein deutscher Lutherischer Theologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn des Pfarrers Christian Walther († 1679) und dessen Frau Rosina Boltz hatte anfänglich Unterricht von Privatlehrern erhalten. Mit zwölf Jahren hatte er die Schule in Kneiphof besucht, wo er sechs Jahre lang seine Ausbildung fortsetzte. 1673 begann er ein Studium an der Universität Königsberg, welches er an der Universität Leipzig und an der Universität Jena fortsetzte. Hier waren Johannes Olearius (1639–1713), Johann Benedikt Carpzov, Johann Adam Schertzer, Johannes Musaeus, Johann Wilhelm Baier, Friedemann Bechmann, Johannes Frischmuth (1619-1687), Kaspar Posner (1626-1700) und Valentin Veltheim (1645-1700) seine prägenden Ausbilder gewesen. Am 11. Dezember 1677 erwarb er in Jena den akademischen Grad eines Magisters.

Zurückgekehrt nach Königsberg, erhielt er eine Hauslehrerstelle bei dem preußischen Staatsminister Johann Dietrich von Tettau (1620 – 1687), mit dessen Söhnen er sich ein halbes Jahr in Thorn aufhielt. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1680 dessen Pfarramt in Norkitten und wurde 1681 Pfarrer in Sackheim. 1701 hatte man ihm eine außerordentliche Professur der Theologie an der Universität Königsberg übertragen. Er wurde Assessor des samländischen Konsistoriums und Mitglied der Kurfürstlich-Brandenburgische Societät der Wissenschaften. Im Mai 1702 wurde er von der Universität Frankfurt (Oder) zum Doktor der Theologie promoviert und wurde zum vierten ordentlichen Professor der Theologie in Königsberg ernannt.

Nachdem man ihn 1704 zum Inspektor der jüdischen Synagoge ernannt hatte, wurde er nach dem Tod von Friedrich Deutsch 1709 dritter ordentlicher Professor und nach dem Tod von Gottfried Wegner zweiter ordentlicher Professor der theologischen Fakultät. Zudem hatte sich Walther im Wintersemester 1712/13 als Prorektor an den organisatorischen Aufgaben der Königsberger Hochschule beteiligt. Nachdem er im Wintersemester 1716/17 zum Rektor der Alma Mater gewählt worden war, verstarb er an einem Fieber. Walther hatte sich vor allem auf die orientalischen Sprachen konzentriert und vertrat als Theologe die Position der lutherischen Orthodoxie.

Aus seiner 1680 geschlossenen Ehe mit Anne Groll stammen fünf Söhne und drei Töchter. Man kennt die Söhne Dr. Johann Dietrich Walther, Christian Walther und Bernhard Benedikt Walther, die ihren Vater überlebten.

Werke

  • De primi motoris sede ex mente Philosophi. Jena 1678
  • Exercitatio De Duabus Tabulis Lapideis Mosi in monte Sinai datis : ad illustrandum locum Exod. XXXI. 18. & XXXII. 15. & 16. Königsberg 1679
  • Disp. de quatuor poenarum generibus apud Ebraeus. Königsberg 1681
  • Diss. de cultu divino Sanctuarii V. T. quem stando fieri oportebat. Königsberg 1700
  • De viro, cujus nomen est germen, ad Zach VI. 12 illustrationem. Königsberg 1711
Werke die in der Literatur erscheinen aber nicht nachgewiesen werden konnten.
  • Duae Disputationibus de precibus Judaeorum….
  • Cuius nomen est germen ex Zach. 6, 12.
  • Octo Disp. de pluralitare personarum in divinis ex Gen. I, 26.
  • Tres Disp. de ingressu sacerdotis summi solenni expiationis die in sanctum sanctorum.
  • Quinque aliae de semine Abrahae, in quo benedicuntur omnes terra gentes.
  • Progr. in quo benedicuntur omnes gentes.
  • Una, quae exhibit tractatum R. Mosis Maimonidis de circumcisione cum interpretatione Latina et annotationibus.
  • Progr. De vestimentis albis gloriosae Christi resurrectionis praecomun.

Literatur

  • Daniel Heinrich Arnoldt: Ausführliche und mit Urkunden versehene Historie der Königsbergischen Universität. Johann Heinrich Hartung, Königsberg in Preußen, 1746, 2. Teil, S. 182, 184, 188, 213
  • Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Darinne die Gelehrten aller Stände sowohl männ- als weiblichen Geschlechts, welche vom Anfange der Welt bis auf die ietzige Zeit gelebt, und sich der gelehrten Welt bekannt gemacht, Nach ihrer Geburt, Leben, merckwürdigen Geschichten, Absterben und Schrifften aus den glaubwürdigsten Scribenten in alphabetischer Ordnung beschrieben werden. Verlag Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig, 1751, Bd. 4, Sp. 1799
  • Walther, Christian. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 52, Leipzig 1747, Spalte 928–930.
  • Adolf Rogge: Schattenrisse aus dem kirchlichen Leben der Provinz Preussen. In: Altpreussische Monatsschrift. 1878, Bd. 15, S. 539 f.

Weblink


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Walther (Familienname) — Walther ist eine Schreibvariante und die ältere Form des Namens Walter. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X …   Deutsch Wikipedia

  • Walther Rathenau — (* 29. September 1867 in Berlin; † 24. Juni 1922 in Berlin Grunewald) war ein deutscher Industrieller, Schriftsteller und liberaler Politiker (DDP). Er wurde als Reichsaußenminister Opfer eines politisch motivierten Attentats der Organisation… …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Braun — Born 8 November 1920(1920 11 08) Tübingen Died 1 January 1987(1987 01 01) (aged 66) Tübingen All …   Wikipedia

  • Christian Tychsen — Born 3 December 1910 …   Wikipedia

  • Christian Tychsen — Naissance 3 décembre 1910 Flensbourg, Allemagne Décès …   Wikipédia en Français

  • Walther Hahm — Naissance 21 décembre 1894 Neudorf Sulau Décès 11 août 1951 (à 57 ans) Heide Origine Allemand Allégeance …   Wikipédia en Français

  • Walther von Hünersdorff — Naissance 28 novembre 1898 Le Caire, Égypte Décès …   Wikipédia en Français

  • Walther von Seydlitz-Kurzbach — Friedrich Paulus et Walther von Seydlitz Kurzbach …   Wikipédia en Français

  • Walther PPK — Allgemeine Information Entwickler/Hersteller: Carl Walther GmbH, Ze …   Deutsch Wikipedia

  • Walther PP — Allgemeine Information Entwickler/Hersteller: Carl Walther GmbH, Zella Mehlis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”