Corps Erz Leoben

Corps Erz Leoben
Wappen des Corps Erz

Das Corps Erz Leoben ist eine pflichtschlagende und farbentragende Studentenverbindung an der Montanuniversität Leoben.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 16. Oktober 1881 gründete sich der Akademische Leseverein in Leoben. Er hatte die Couleur schwarz-rot-gold und stand zur unbedingten Satisfaktion. In ihm entstanden am 22. Mai 1885 die Tischgesellschaft im Gasthaus zum weißen Kreuz und am 4. Dezember 1886 die Tischgesellschaft Leder. Diese beiden Ausgliederungen wurden Burschenschaften.[1][2] Der Leseverein war vom 24. Mai 1890 bis zum 6. Juni 1891 Mitglied des Waidhofener Verbandes der akademischen wehrhaften Vereine Österreichs. Der Leseverein änderte seinen Namen am 3. Mai 1902 in Verein deutscher Studenten. Am 29. Juni 1902 wurde der Zusatz „Erz“ angenommen.

Erz war seit dem 2. März 1912 Mitglied des Kyffhäuser-Verbandes der Ostmark, ab 20. März 1919 der Deutschen Vereinigten Studentenschaft und vom 3. Dezember 1920 bis zum 23. Mai 1921 der Tagung wehrhafter Vereine.

Am 28. Mai 1925 erklärte sich Erz zum Corps und wählte die Farben schwarz-dunkelblau-gold. Der Wahlspruch ist „Durch Eintracht stark, durch Mut zum Ziel!“ Im Sommersemester 1934 renoncierte das Corps im Leobner Senioren-Convent, in den es am 24. Juni 1935 recipiert wurde. Als der Kösener SC-Verband wenig später aufgelöst wurde, blieben die österreichischen Corps bis zum 17. März 1938 in der Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Corps (AGOeC) bestehen.[3] Erz suspendierte im Sommersemester 1938 und unterstützte mit dem Corps Montania Leoben die Kameradschaft Günther Fischerauer. Fischerauer war 1934 Erzer geworden und im Österreichischen Bürgerkrieg gefallen.[4] Nach dem Zweiten Weltkrieg reaktivierte sich der Altherrenverein des Corps Erz. Der Corpsburschen-Convent rekonstituierte sich zwei Jahre später, am 10. Dezember 1947.

An der Rekonstitution des Kösener SC-Verbandes waren die österreichischen Corps nicht beteiligt; sie wurden aber am 19. Mai 1951 als Mitglieder anerkannt.[5] Im Jahre 2001 stellte Erz mit Peter Berger den Vorsitzenden des oKC.

Verhältnisse

Das Corps Erz ist kreisfrei und unterhält Verhältnisverträge:

Befreundete Corps
Posonia (1955/1967)
Rhaetia (1953/2007)
Lusatia Leipzig (1994/1997), in Fortführung des Vorstellungsverhältnisses mit Lusatia Breslau (1962)
Frankonia Prag (1995)
Borussia Clausthal (2011)

Erzer

Corpshaus des Erz
  • Hugo Drolz (1862-1950), Vorsitzender des Mährisch-Schlesischen Industriellenverbandes
  • Hans Höfer von Heimhalt (1843-1924), Montangeologe, Schöpfer des Begriffs Erdöl
  • Karl Patteisky (1891-1968), Geologe
  • Peter Paschen (* 1935), Nichteisenmetallurg, Altrektor der Montanuniversität Leoben
  • Leopold Schöggl (* 1951), österreichischer Politiker
  • Franz Schraml (1874-1946), Ordinarius für Feuerungs-, Metallhütten- und Salinenkunde, Rektor der Montanuniversität Leoben

Träger der Klinggräff-Medaille

Mit der Klinggräff-Medaille des Stiftervereins Alter Corpsstudenten wurden ausgezeichnet:

  • Rüdiger B. Richter (1993)
  • Josef Pesl (1998)
  • Alfred Tischler (2001)
  • Matthias Reisinger (2008)

Einzelnachweise

  1. Leobner akademische Burschenschaft Cruxia
  2. Leobner akademische Burschenschaft Leder
  3. Arbeitsgemeinschaft österreichischer Corps
  4. Kösener Corpslisten 1996, 31, 231
  5. Paulgerhard Gladen: Die Kösener und Weinheimer Corps. Hilden 2007

Weblinks


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