- Canon PowerShot
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Den Namen PowerShot führte die Firma Canon 1996 als Bezeichnung für ihre digitalen Kompaktkameras ein. Parallel gibt es eine zweite Produktgruppe mit dem Namen Digital IXUS, die sich von Anfang an eher an Einsteiger richtete und sich durch ausgefallenes Design auszeichnete.
Inhaltsverzeichnis
Modelle
Die PowerShot-Modelle teilen sich in fünf Reihen auf:
A-Reihe
Die ersten Modelle der A-Reihe hatten Ausstattungsmerkmale, die identisch mit denen der damaligen analogen Spiegelreflexkameras waren. Im Laufe der Zeit ging der Hersteller dazu über, die Kameras für Einsteiger leichter bedienbar zu machen, jedoch wurde zunächst nicht auf die vielen Einstellmöglichkeiten verzichtet. Die Kameras verfügten bis Ende 2008 alle über Programm-, Zeit- und Blendenautomatik, konnten aber auch vollmanuell gesteuert werden. Als Speichermedium wurde von anfänglich CompactFlash-Karten auf MMC und SD bzw. SDHC gewechselt, deren Bauform platzsparender ist. Um auch ambitionierteren Ansprüchen gerecht zu werden, verzichtete Canon im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern bis Ende 2009 nicht auf den optischen Sucher, da der LCD-Monitor in hellen Umgebungen nicht gut erkennbar ist. Zudem ist der Sucher bei Serienbildaufnahmen von bewegten Objekten sehr nützlich, da auf dem LCD-Monitor während der Aufnahme kein Livebild wiedergegeben werden kann. Eine Besonderheit der A-Reihe liegt in der für die Kompaktklasse ungewöhnlichen Stromversorgung, die mit AA-Batterien oder AA-Akkus realisiert wird und aufgrund der weiten Verbreitung und der preisgünstigen Ladegeräte und Ersatzakkus von den Benutzern als großer Vorteil angesehen wird.
Heute (Stand 2010) richtet sich die A-Klasse ausschließlich an Einsteiger, da sowohl der optische Sucher als auch alle manuellen Einstellungsmöglichkeiten eingespart wurden.
G-Reihe
Die Modelle der G-Reihe richten sich eher an ambitionierte Hobbyfotografen. Die Kameras sind wegen ihres robusten Vollmetallgehäuses vergleichsweise schwer und verfügen über relativ aufwendige, lichtstarke Objektive. Eine Besonderheit stellt der Blitzschuh dar, mit dem Canon-Systemblitzgeräte mit der Kamera verwendet werden können. Bereits mit frühen Modellen wie der G3 konnten wegen der guten Objektive mit einer Sensorauflösung von 4 Megapixeln Bilder gemacht werden, die Kameras mit schlechtem Objektiv, aber nominell deutlich höherer Auflösung, in den Schatten stellten. Zwischenzeitlich folgte Canon aber auch bei dieser Baureihe dem allgemeinen Trend, Kameras mit einer so hohen Auflösung zu produzieren, dass diese aufgrund der geringen Abmessungen einer Kompaktkamera physikalisch nicht mehr sinnvoll ist. Erst bei der im Oktober 2009 erschienenen PowerShot G11 wurde von der kontinuierlichen Megapixelsteigerung abgesehen und ein 10 Megapixel großer Sensor eingebaut, das Vorgängermodell G10 hatte noch einen 14,5 Megapixel großen Sensor. Die Stromversorgung erfolgt durch Lithium-Ionen-Akkus, die zwar flacher als herkömmliche AA-Akkus sind, aber auch einen deutlich höheren Preis haben. Es ist neben umfangreichen Automatikmodi möglich, die Geräte dieser Reihe vollmanuell einzustellen. Eine Besonderheit ist zudem der in allen Modellen der G-Reihe eingebaute klassische optische Sucher geworden, der als Alternative neben dem LCD eingesetzt werden kann.
SX-Reihe
Die SX-Reihe orientiert sich optisch an Spiegelreflexkameras und bietet einen deutlich größeren Zoombereich als normale Kompakt-Modelle, dafür müssen jedoch größere Kamera-Abmessungen in Kauf genommen werden. Die Stromversorgung erfolgt meist über AA-Batterien oder AA-Akkus. Es ist neben umfangreichen Automatikmodi möglich, die Geräte dieser Reihe vollmanuell einzustellen. Einen klassischen Sucher bietet kein Gerät mehr, dafür ist bei einigen Geräten ein digitaler optischer Sucher vorhanden. Die erste Serie trug die Bezeichnungen S, gefolgt von einer einstelligen Zahl („S1“ bis „S5“); diese Serie wurde 2008 von der SX-Reihe fortgesetzt.
S-Reihe
Parallel zur S[x]-Reihe bietet Canon seit 1999 eine S[xx]-Reihe (mit einer zweistelligen Nummer) an. Die beiden ersten Kameras der Serie (S10, S20) waren preiswerte Kompaktkameras für Einsteiger, während mit dem 2001 eingeführten Modell S30 eine neue Zielgruppe anspruchsvollerer Fotografen angepeilt wurde. Von Anfang an waren die Modelle der Serie technisch weitgehend mit den anspruchsvollen Amateurmodellen der G-Serie eng verwandt, boten aber diese Features in einem deutlich kleineren und leichteren, aber weniger robusten und mehr am Design orientierten Gehäuse. Die Kameras sind zwischen den Modellen der IXUS- und der G-Serie angesiedelt, sowohl preislich als auch technisch. Sie bieten über die IXUS-Modelle hinaus manuelle Einstellmöglichkeiten, aber nicht die Fülle der G-Serie. Das aktuelle Modell S95 bietet den gleichen 10-MP-Sensor, der auch in der Canon G12 eingebaut wird, allerdings mit einem anderen Objektiv: Ein geringerer Zoomfaktor im Telebereich (35-mm-Äquivalent 105 mm statt 140 mm bei der G12) wird durch ein lichtstärkeres Objektiv (f/2,0 bei der S95, f/2,8 bei der G12) ausgeglichen. Die Stromversorgung erfolgt über Lithium-Ionen-Akkus.
D-Reihe
Die D-Reihe bietet wasserdichte und stoßfeste Kameras, die für Outdoor-Aktivitäten gedacht sind und sich vom Funktionsumfang (meist nur wenige manuelle Funktionen) an Einsteiger richten. Die Stromversorgung erfolgt über Lithium-Ionen-Akkus.
PowerShot Pro
Im März 2004 erschien mit der PowerShot Pro1 eine Kamera die sich an anspruchsvolle Amateure richtete und als Konkurrenzmodell zu vergleichbaren Kameras von Sony und Minolta auftrat. Das Modell ist erstmals bei Kompaktkameras mit einem üblicherweise im professionellen Bereich anzutreffenden „L”-Objektiv mit äquivalent 28-200 mm Brennweite und Lichtstärke 2,4-3,5 ausgestattet. Das Objektiv enthält sowohl UD- als auch asphärische Linsen und Ultraschallmotoren für Scharfstellung und Zoom. Der Sensor der Kamera löst mit 8 Megapixeln auf, die Bilder können sowohl im JPG- als auch im RAW-Format auf CompactFlash Karten gespeichert werden. Als Sucher hat die Kamera einen dreh- und schwenkbaren 2-Zoll-LCD-Bildschirm und einen elektronischen Sucher. Die Reihe wurde bislang nicht fortgesetzt.
CHDK – alternativer Firmware-Aufsatz
Findigen Programmierern ist es gelungen, einen Aufsatz auf die Original-Firmware zu entwickeln. Diese Modifikation ist als CHDK (Canon Hack Development Kit) bekannt und erlaubt neben der Benutzung des RAW-Dateiformates viele andere Funktionen, die normalerweise nur bei hochpreisigeren Kameras vorhanden sind. CHDK wird auf der SD-Karte abgelegt und nur in den flüchtigen Speicher (RAM) der Kamera geladen, die Original-Firmware bleibt dabei erhalten.
Siehe auch
- Canon PowerShot A-Reihe
- Canon PowerShot G-Reihe
- Canon Powershot SX-Reihe
- Canon Powershot S-Reihe
- Canon Ixus
- Digitalfotografie
Weblinks
Commons: Canon PowerShot – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- PowerShot-Produktpalette auf der offiziellen Website von Canon Deutschland
- CHDK inside – weiterführende Informationen
- Canon Camera Museum (englisch)
- Links zum Thema Canon Digitalkameras im Open Directory Project
Einzelnachweise
Kategorien:- Canon-Kamera
- Digitalkamera
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