Curt von Bloedau

Curt von Bloedau

Carl Curt Gustav von Bloedau (* 30. November 1864 in Sondershausen; † 16. April 1924 ebenda) war Landrat und Mitglied des Landtags des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Curt von Bloedau war der Sohn des königlich preußischen Takonde-Leutnants (ab 1896 Oberst) Günther Ferdinand Carl von Bloedau und dessen Frau Sophie Emilie Elisa (Elise) Schneidewind. Curt von Bloedau, der evangelisch-lutherischen Glaubens war, blieb unverheiratet. Sein Onkel, der Rittergutsbesitzer Hermann Friedrich von Bloedau, gehörte dem Reichstag als fraktionsloser Abgeordneter des Wahlkreises Herzogtum Sachsen-Altenburg von 1898 bis 1903 an.

Ausbildung und Beruf

Curt von Bloedau besuchte das Gymnasium in Erfurt und legte dort 1885 das Abitur ab. Danach studierte er Rechtswissenschaften in Leipzig (1885/1886), Freiburg im Breisgau (1886), Berlin (1886/1887), Göttingen (1887) und erneut Berlin (1887/88). Am 15. März /27. September 1890 legte er die 1. juristische Staatsprüfung beim OLG Celle ab ("ausreichend"). Nach dem Referendariat (1891 bis 1896) in Osterode am Harz, in Lüneburg, Herzberg am Harz und Celle legte er 1896 (1897 ?) die 2. juristische Staatsprüfung am OLG Celle ("ausreichend ohne Wiederholung") ab. Ab 1897 war er Gerichtsassessor in Herzberg am Harz, bevor er am 1. November 1897 in den Schwarzburg-Sondershäuser Staatsdienst eintrat. Ab 5. Januar 1898 war er Gerichtsassessor am Amtsgericht Sondershausen und ab 4. April 1899 am Amtsgericht Gehren. Seit dem 24. August 1899 arbeitete er beim Landrat in Sondershausen. Am 3. Oktober 1899 wurde Curt von Bloedau aus dem preußischen Justizdienst wegen des Übertritts in die Staatsverwaltung des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen entlassen. Dort war er ab dem 1. Oktober 1899 Regierungsassessor in Sondershausen, 1900 zeitweise als Vertreter des Landrats in Sondershausen. 1901 bis 1902 war er in Ebeleben tätig. In beiden Positionen war er führend mit dem Bau der Eisenbahn Greußen-Ebeleben-Keula befasst. Am 22. Juni wurde er zum 1. Juli 1902 Regierungsrat und mit der kommissarischen Verwaltung des Landratsamtes Arnstadt betraut. Vom 27. Juni 1903 bis zum 30. September 1912 war er Landrat in Arnstadt. Am 1. Oktober 1912 wurde er vortragender Rat mit dem Prädikat Geheimer Regierungsrat im Fürstlichen Ministerium in Sondershausen, in der Abt. des Innern. Am 1. Februar 1922 wurde er in den Ruhestand versetzt.

Politik

Vom 2. Februar 1904 bis zum 31. März 1912 war er Mitglied des Schwarzburg-Sondershäuser Landtags (1904 im Wahlkreis allgemeine Wahlen 4, 1905 bis 1912 für den Wahlkreis allgemeine Wahlen 4B).

Weitere Aufgaben

Curt von Bloedau war Königlich-Preußischer Leutnant der Landwehr. Er war ab 1904 Mitglied des Aufsichtsrats der Schwarzburgischen Landesbank zu Sondershausen.

Er wirkte in verschiedenen Vereinen an führender Stelle mit. Er war Vorsitzender im Landesausschuss für das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen des Deutschen Flottenvereins, Mitglied der Museumsgesellschaft Arnstadt ab 1902, Mitglied des Vereins für deutsche Geschichts- und Altertumskunde in Sondershausen (dort Vorsitzender von 1913 bis 1920), Vorsitzender des Vereins Jung-Deutschland, Ortsgruppe Sondershausen (1913), und Schriftführer des Familienverbandes Bloedau (1910).

Werke

Curt von Bloedau war Verfasser einer Vielzahl von Beiträgen zur Schwarzburgischen Geschichte und Wappenkunde.

Ehrungen

Am 7. August 1909 wurde er zum Kammerherrn ernannt. Er erhielt eine Reihe von Orden: Fürstliches Ehrenkreuz III. Klasse (24. Mai 1904); Fürstliches Ehrenkreuz II. Klasse mit Eichenbruch 1914/15 (21. August 1918). - Ehrenritter der Balley Brandenburg des Johanniterordens (1900); Rechtsritter des Johanniterordens. Komturkreuz II. Klasse des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens (1909). Königlich preußischer Roter Adlerorden IV. Klasse (1910).

Literatur

  • Jochen Lengemann: Landtag und Gebietsvertretung von Schwarzburg-Sondershausen 1843-1923, Seite 151-152

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