Daniel Lipstorp

Daniel Lipstorp

Daniel Lipstorp (* 10. Mai 1631 in Lübeck; † 1. September 1684 in Lübeck) war ein deutscher Jurist, Astronom und Gelehrter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Daniel Lipstorp wurde als Sohn eines lutherischen Pastors gleichen Namens in Lübeck geboren. Er studierte in Rostock und erwarb 1651 den Grad eines Magisters. Im darauffolgenden Jahr immatrikulierte er sich an der Universität Leiden. Dort veröffentlichte er zwei Bücher, die sich mit der Philosophie Descartes' und dem Copernikanische Weltbild auseinandersetzen.

1653 wurde Lipstorp zum „Hofmathematikus“ in Weimar ernannt und wurde Erzieher der Prinzen Bernhard und Friedrich, die er zusammen mit Otto Wilhelm von Königsmarck auf die Universität Jena begleitete. 1656 begab sich Lipstorp wieder nach Leiden um dort zum Doktor beider Rechte promoviert zu werden. Von 1662 bis 1672 war Lipstorp Professor für Jura an der Universität Uppsala ernannt. 1672 wurde er Advocatus Curiae in Holland. 1675 kehrte er nach Lübeck zurück, wo er 1684 starb.

Lipstorp war zweimal verheitatet und hatte 4 Söhne. Sein Sohn Daniel (* 1664 in Uppsala) war später Rektor der Domschule in Bremen.[1]

Werke

Lipsdorp verfasste in 1653 Leiden zwei Werke. Das erste Specimina philosophiae Cartesianae befasst sich aufgrund der Theorie von René Descartes mit der Pneumatik. Es enthält außerdem eine kurze Einführung in dessen Philosophie und eine Lebensbeschreibung. Das zweite Werk, Copernicus redivivus ist eine Verteidigung des heliozentrischen Weltbildes. Es beruht auf einer Reihe von Disputationen die Lipstorp 1652 in Rostock gehalten hatte. Beide Themen waren zu dieser Zeit in den Niederlanden Thema heftiger akademischer Diskussion und Publikationstätigkeit. Auch Lipstorps Bücher lösten eine Gegenschrift des Leidener Predigers Jacob Du Bois aus.[2] In Jena verfasste Lipstorp zwei Schriften zur Herrschaft der Päpste.

  • Honori Et Virtuti Celsissimi, Atque Illustrissimi Principis Ac Domini, Domini Bernhardi, Senioris Ducis Saxoniae, Glückwunschschrift zur Ernennung von Bernhard zum Rektor der Universität Jena.
  • Specimina philosophiae Cartesianae, Leiden 1653 Digital bei der Universität Utrecht
  • Copernicus redivivus, seu De vero mundi systemate, liber singularis, Leiden 1653, Digital bei der Universität Utrecht
  • Formationis Et Exclusionis Infrunitae Monarchiae Papalis Pars Alter, Jena 1656
  • De Monarchiae Ecclesiasticae Incrementis Ac Decrementis, Tractatus Historico-Politicus, Jena 1558

Nachweise

  1. Von Friedrich Georg Buek: Notizen über die seit der Reformation verstorbenen hamburgischen Bürgermeister. S. 220 Hamburg 1840.
  2. Rienk Vermij, : The Calvinist Copernicans. S. 144.

Literatur

  • Siegmund Günther: Lipstorp, Daniel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 746.
  • Rienk Vermij, : The Calvinist Copernicans, The reception of the new astronomy in the Dutch Republic, 1575-1750, Amsterdam 2002. S. 142-146.



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