- Trauzenbach
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Trauzenbach
Dentelbach[1]Gewässerkennzahl DE: 2383814 Lage Rems-Murr-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland Flusssystem Rhein Abfluss über Murr → Neckar → Rhein → Nordsee Quelle Etwa 0,8 km südwestlich von Großerlach-Grab, bei der Knappshöhle
49° 2′ 7″ N, 9° 34′ 13″ O49.0352805555569.57025533Quellhöhe ca. 533 m ü. NN[2] Mündung in Murrhardt von rechts in die Murr 48.9810472222229.5788444444445287Koordinaten: 48° 58′ 52″ N, 9° 34′ 44″ O
48° 58′ 52″ N, 9° 34′ 44″ O48.9810472222229.5788444444445287Mündungshöhe ca. 287 m ü. NN[2] Höhenunterschied ca. 246 m Länge 7,6 km[3] Einzugsgebiet 16,6 km²[4] Linke Nebenflüsse Katzenbach, Siegelsbach Kleinstädte Murrhardt Gemeinden Großerlach; Oberrot[5] Der Trauzenbach ist ein Fließgewässer im nordöstlichen Baden-Württemberg von 7,6 km Länge, das in Murrhardt von rechts in die Murr fließt. Sein Unterlauf wird Dentelbach genannt.[6]
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Quelle und Verlauf
Das Quellgebiet des Trauzenbachs liegt am Ostabhang der Hohen Brach, etwa 0,8 km südwestlich von Großerlach-Grab bei der Knappshöhle; die höchste Quelle entspringt auf etwa 533 m ü. NN. Er fließt die ersten 500 m seines Laufs in einem Kerbtal steil hinab nach Südwesten, dabei überquert ihn die K 1902 Grab–Murrhardt in einer Klingenserpentine von links. Danach wendet er sich vor dem Graber Heidenbuckel in südliche Richtung und durchfließt die vergleichsweise weite Eichelesklinge und nimmt an deren Ende von rechts einen nicht viel kürzeren Zufluss vom Katzenbuckel her auf. Vor dem Großerlacher Weiler Trauzenbach auf dem rechten Hang wendet sich die Straße von ihm ab und er tritt wieder in ein enges Waldtal ein, in dem er in kurzem Abstand nacheinander von links den Fröschlochbach, den Steinberger Bach und den Wacholderbach aufnimmt. Am nächsten Zufluss von rechts von Großerlach-Frankenweiler her führt ein Wanderweg ins Tal, der forthin den Bach nah begleitet.
Gegenüber dem nun erstmals zu Murrhardt gehörenden Hördthof auf dem Hügel oben erreicht ihn von links sein größter Nebenfluss am Oberlauf, der über zwei Kilometer lange Katzenbach, der am südlichen Hohbühl entspringt. Gleich darauf zieht er an der einzigen kleinen Ansiedlung an seinem Ober- und Mittellauf vorbei, der Hördter Mühle. Hier mündet von rechts die Mühlklinge ins Trauzenbachtal, wenig danach von links ein weiterer Klingenzufluss vom Taubenhof her. Es folgen noch etliche weitere Zuflüsse aus kurzen Klingen, ehe nach dem Altberg rechts ein etwas längerer Bach von dieser Seite mündet. Hier trifft der unbefestigte Wanderpfad von der Hördter Mühle her auf die Schlussschlinge eines von seinem Ausgang unten her das Tal erschließenden, beidseitigen Schotterwegs. In dessen Verlauf abwärts folgt ein Talabschnitt mit stärker auseinandertretenden unruhigen Hängen; die Waldwege beidseits des Baches erklimmen hier bald halb den Hang. Weitere anderthalb Kilometer talabwärts tritt der Bach endgültig in die freie Flur ein und fließt in breiter Aue am Murrhardter Bad und Sportgelände vorbei. Wenig später vereint sich sein Tal mit dem offeneren und breiteren seines linken Nebenflusses Siegelsbach und zieht dann in dessen Richtung nach Südsüdwesten gegen den Murrhardter Stadtkern. Trauzenbach und Siegelsbach selbst vereinen sich an der Talmündung noch nicht. Der Siegelsbach fließt zuletzt auf einem Damm etwa 2 m über dem gemeinsamen Auengrund und führt das Wasser zur Murrhardter Rümelinsmühle, in der heute noch wie früher mit Mühlradantrieb gemahlen wird. Unterhalb dieser, nach etwa einen Kilometer Gleichlaufs in der gemeinsamen Aue, vereinigen sich die zwei Bäche wenige Schritte vom Bahndamm der Bahnstrecke Waiblingen–Schwäbisch Hall. Diesen unterquert der vereinte Bach und mündet dann unmittelbar jenseits nach 7,6 km Laufs auf etwa 287 m ü. NN von rechts in die Murr.
Einzugsgebiet
Der Trauzenbach hat ein Einzugsgebiet von 16,6 km² Größe, zu dem sein größter Zufluss Siegelsbach fast die Hälfte beiträgt. Er entwässert einen Abschnitt des Murrhardter Waldes nach Süden hin zur hier Ost–West ziehenden Murr.[7] Dieser reicht im Nordwesten bis an die Hohe Brach und im Nordosten bis wenig östlich der Hochfläche um Großerlach-Mannenweiler, Erhebungen, die beide in der Kette der Lias-Berge vom Flinsberg bei Oberrot bis zum Horkenberg bei Löwenstein liegen.
Im Norden grenzt an sein Einzugsgebiet das der Fichtenberger Rot, die Hauptkonkurrenten sind hier deren rechte Nebenflüsse Ochsenbächle,[8] Schöntaler Bach,[9] Mühlbach, und Maßlesbach[10] mit ihren Zuflüssen. Im Osten, jenseits des Bergrückens von Wolfenbrück im Norden bis nach Murrhardt-Karnsberg im Süden hinunter, konkurriert erst der Fornsbach, dann auf längerer Strecke der Beilsbach, die in ähnlicher Orientierung wie der Trauzenbach weiter oben zur Murr ziehen. Im Süden endet das Einzugsgebiet an der oberen Hangkante des Murrtales. Im Westen ist der im Abstand von ein bis zwei Kilometern parallel zum Trauzenbach zur Murr fließende Harbach mit seinen kurzen linken Zuflüssen der einzige Konkurrent.
Vom Einzugsgebiet gehören etwa 2,4 km²[11] im Norden um den Weiler Trauzenbach zu Großerlach, dazu noch einige winzige Zwickel im Norden. Ein 1,4 km² großes Gebiet im Nordwesten links des oberen Siegelsbachs um Wolfenbrück gehört zur Gemeinde Oberrot und damit auch zum Landkreis Schwäbisch Hall. Der übrige und also überwiegende Teil des Einzugsgebietes liegt auf dem Gebiet der Stadt Murrhardt.
Geologie
Das Quellgebiet des Trauzenbachs liegt im Knollenmergel, zum Einzugsgebiet gehört noch ein Sektor der Liashochfläche der Hohen Brach. In geologisch analoger Lage am Hang der Liashochfläche um Großerlach-Mannenweiler entspringt sein größter Zufluss Siegelsbach. Der Trauzenbach erreicht sehr schnell den Stubensandstein. Östlich des gleichnamigen Weilers läuft er dann in den Oberen Bunten Mergeln und ganz kurz auch im Kieselsandstein, ehe er nordöstlich des Hördthofs die nördliche Muldengrenze der Neckar-Jagst-Furche erreicht und er durch die lokale tektonische Tieflage des Schichtenpakets wiederum ein kleines Stück im Stubensandstein läuft. Auf dem rechten begleitenden Bergrücken hat sich im Gewann Hart aus demselben Grund eine Liasfläche erhalten auf untypisch niedriger Höhe von nicht mehr als 509,5 m ü. NN, links über dem Tal ebenfalls eine deutlich kleinere beim Mainhardter Junghof im Gewann Gemeinde um den dortigen Wasserturm herum auf bis höchstens 513 m ü. NN. Ab dem Zulauf des Katzenbachs liegt der Talgrund wieder in den Oberen Bunten Mergeln und schon bald im Kieselsandstein. Danach verlässt der Bach die Zone der tektonischen Mulde, auf einiger Strecke danach sind großflächig Hangschollen zu Tale gerutscht. Mit dem Ende dieses Bereich tritt der Bach unmittelbar in den Gipskeuper ein, in dem er bis zur Mündung bleibt.[12]
Landschaftsbild
Das Trauzenbachtal ist in seinem obersten Lauf vor dem Eindrehen auf seine Hauptrichtung nach Süden eine steile Waldklinge, bis vor dem Weiler Trauzenbach rechtsseitig ein flaches Wiesental, dann wird es zum engen und steilen Waldtal, in das sich erst an der Hördter Mühle wieder ein schmaler Wiesenhang bis auf den Grund hinabzieht. Es hat in diesem Abschnitt bis zum Altberg etliche oft unbenannte Zuflüsse von den beidseitig begleitenden, keine zwei Kilometer breiten Bergrücken, von denen einige eigene enge Klingen gegraben haben. Später weitet sich das Tal ein wenig und die Zuflüsse sind meist bloße Hangbäche ohne ausgeprägtes Tal.
Das obere und mittlere Tal ist, von der nahe von Bäumen umstandenen, kleinen Hördter Mühle abgesehen, völlig unbesiedelt, seine Hänge sind, sofern frei, Wiesen, Streuobstwiesen oder Weiden. Teile der flachen, gerodeten Hochlagen auf den begleitenden Bergrücken rechts und links dagegen stehen unterm Pflug. Die Siedlungen dort oben sind Weiler und Gehöfte, die längs erschließender Höhenstraßen aufgereiht sind.
Weniger als einen halben Kilometer nach dem Waldaustritt bei Murrhardt erreicht der Bach die Siedlungsgrenze der Stadt. In der Aue des mit dem Siegelsbach geteilten Tals liegt zwischen den beiden Bächen unbesiedeltes Grünland. Der Talgrund im zufließenden Siegelsbachtal oberhalb ist breiter als beim Trauzenbach, die Hänge lichter. Der dort liegende Weiler Siegelsberg ist denn auch die größte Ansiedlung im Einzugsbereich außerhalb des geschlossenen Stadtgebietes von Murrhardt. Von der Stadt Murrhardt grenzt der nördliche Siedlungsplatz Hohenstein ans rechte Ufer des unteren Trauzenbachs, ein weiterer liegt gegenüber auf dem Hang links des Siegelsbachs.
Zuflüsse
Quellgebiet des Trauzenbachs am Ostabhang der Hohen Brach auf etwa 533 m ü. NN[2] um die Knappshöhle herum auf der Gemarkung Grab der Gemeinde Großerlach.
- Anderer Oberlauf vom Katzenbuckel her, mündet von rechts, 0,8 km.
- Fröschlochbach,[13] mündet auf 440,7 m ü. NN[14] von links gegenüber Großerlach-Trauzenbach, 0,8 km. Entsteht am Südhang des Graber Heidenbuckels.
- Steinberger Bach, mündet von links etwa 0,4 km westnordwestlich von Murrhardt-Wacholderhof, 0,4 km.
- Wacholderbach, mündet von links etwa 0,3 km südwestlich des Wacholderhofs, 0,3 km.
- Unbenannter Zufluss vom Härtfeld, mündet auf 395,9 m ü. NN[14] von rechts etwa 0,3 km nordöstlich von Murrhardt-Hördthof, 0,4 km.
- Katzenbach, mündet von links etwa 0,1 km oberhalb der Hördter Mühle (zu Murrhardt), 2,1 km.[15]
- Bach aus der Mühlklinge, mündet von rechts an der Hördter Mühle, 0,5 km.
- Bach vom Taubenhof her, mündet von links nach der Hördter Mühle, 0,6 km. Der Waldklingenbach ist Abfluss eines Teiches von unter 0,1 ha Fläche auf der linken Höhe.
- Hangbach, mündet von links, 0,3 km.
- Klingenbach vom südlichen Murrhardt-Steinberg her, mündet gegenüber dem Altberg von links, 0,5 km.
- Klingenbach vom Gehrn her, mündet auf 355,5 m ü. NN[14] von rechts unter dem Sporn des Altbergs, 0,7 km.
- Bach vom Rand des Murrhardter Kieselhofes, mündet von rechts, 0,9 km.
- Klingenbach vom Nordwesten von Murrhardt-Spechtshof her, mündet von links, 0,4 km.
- Hangbach von Murrhardt-Hintermurrhärle her, mündet von rechts, 0,3 km.
- Hangbach in Trog vom Süden von Murrhardt-Hintermurrhärle her, mündet an einer kleinen Tallichtung von rechts, 0,4 km.
- Hangbach vom Rollenberg herab, mündet zwischen Waldaustritt und Murrhardter Sportgelände, 0,6 km.
- Hangbach am Eugensbrunnen, mündet am Sportgelände, 0,6 km.
Die Täler von Trauzenbach und Siegelsbach vereinen sich am Fuß der Talsteige der K 1901 Steinberg–Murrhardt, die Bäche kommen sich dabei bis auf 20 m nahe, ohne sich jedoch zunächst zu vereinen.
- Siegelsbach, mündet von links wenige Schritte vor der Unterführung der K 1901 durch den Bahndamm des Murrhardter Bahnhofs, 5,6 km.
Mündung des Trauzenbachs nach 7,6 km Laufs beim Murrhardter Bahnhof auf 287 m ü. NN von rechts in die Murr.
Einzelnachweise
- ↑ Am Unterlauf.
- ↑ a b c Nach Höhenlinienbild auf der TK25 interpoliert.
- ↑ LUBW-FG10, siehe unter Literatur.
- ↑ LUBW-GEZG, siehe bei den Weblinks.
- ↑ Nur ein 1,4 km² großes Gebiet links des oberen Siegelsbachs um Wolfenbrück gehört zur Gemeinde Oberrot und damit auch zum Landkreis Schwäbisch Hall.
- ↑ Die TK25 beschriftet den Trauzenbach-Unterlauf als Dentelbach in der gemeinsamen Aue mit dem Siegelsbach schon deutlich vor dem Zusammenfluss der beiden.
- ↑ Je nach Auffassung über die Abgrenzung der beiden Landschaften gehören auch noch südliche Teilen des Mainhardter Wald zum Einzugsgebiet.
- ↑ Mündung in Mainhardt-Hammerschmiede.
- ↑ Mündung unterhalb der ehemaligen Hankertsmühle.
- ↑ Mündung an der Ebersberger Sägmühle.
- ↑ Grob abgemessen auf LUBW-GEZG mit überlagerten Gemeindegrenzen der Grundkarte.
- ↑ Nach GK50, siehe unter Literatur.
- ↑ Name nach LUBW-FG10, fehlt in der TK25 ganz.
- ↑ a b c Texteintrag in Schwarz auf der TK25 an der Mündung.
- ↑ Auf LUBW-FG10 teilen sich in der Auflösung 1:5.000 beide Bäche wenige Schritte vor dem Zusammenfluss in zwei Teile, von denen sich die dem Mündungssporn näheren dann abflusslos (!) vereinigen. Offenbar ein Karten-Artefakt.
Literatur
- „TK25“: Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg Nord, als Einzelblatt Nr. 6923 Sulzbach a. d. Murr, 7023 Murrhardt
- „GK50“: Geologische Karte des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald 1:50.000, herausgegeben vom Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg, Freiburg i. Br. 2001
Weblinks
Geodatenviewer des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg, insbesondere mit den Teilkarten/Layers
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- „LUBW-FG10“: Fließgewässer 1:10.000
- „LUBW-SG10“: Stehende Gewässer 1:10.000
- „LUBW-GEZG“: Gewässereinzugsgebiete
- „LUBW-LANDSAT2000“: Landnutzung nach LS2000
- des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau des Landes Baden-Württemberg (LGRB)
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- „LGRB-GTP“: Geotopkataster
- „LGRB-GÜK300“: Geologische Übersichtskarte 1:300.000
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