Rot (Kocher)

Rot (Kocher)
Rot
Fichtenberger Rot
Mäander im Bachverlauf

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Daten
Gewässerkennzahl DE: 2386
Lage Mainhardter Wald, Baden-Württemberg
Flusssystem Rhein
Abfluss über Kocher → Neckar → Rhein → Nordsee
Quelle Chausseehaus, Gemeinde Wüstenrot
49° 5′ 41″ N, 9° 27′ 13″ O49.0947222222229.4536111111111499
Quellhöhe 499 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung Unterrot, Stadt Gaildorf
48.9855555555569.7811111111111326

48° 59′ 8″ N, 9° 46′ 52″ O48.9855555555569.7811111111111326
Mündungshöhe 326 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied 173 m
Länge 37 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 137,7 km²Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Abflussmenge
am Pegel MittelrotVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
MQ: 1,94 m³/s

Die Rot ist ein Nebenfluss des Kochers im Mainhardter Wald in Baden-Württemberg. Sie verläuft fast auf ganzer Länge im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald, den sie erst kurz vor ihrer Mündung bei Unterrot verlässt. Zur Unterscheidung von anderen Flüssen gleichen Namens wird sie gelegentlich auch Fichtenberger Rot genannt.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Nach Größe und Verkehrsbedeutung kann das Tal der Rot in vier Abschnitte unterteilt werden:

„Ursprung der Rot“ beim Stollenhof
Das Rottal bei Wielandsweiler

Die Rot entsteht auf der Hochfläche nahe dem Steilabfall der Keuperstufe im Grenzgebiet zwischen Mainhardter Wald und Löwensteiner Bergen. Auf der amtlichen topographischen Karte ist die oberste Quelle auf 499 Metern Höhe bei Chausseehaus (Gemeinde Wüstenrot) nahe der B 39 zu finden. Einen Kilometer weiter, zwischen Stollenhof und Spatzenhof, weist ein Schild an dem winzigen Graben nochmals auf den „Ursprung der Rot“ hin. Die Rot fließt sodann durch wegloses Gelände unterhalb von Finsterrot in südöstliche Richtung. Hierbei durchquert sie das 13 Hektar große Naturschutzgebiet Wiesen im Rot- und Dachsbachstal bei Finsterrot, dessen Nasswiesen wegen des Vorkommens von Trollblumen und Orchideen geschützt wurden. Die naturbelassenen Uferzonen bieten hier außerdem Vögeln wie der Wasseramsel und dem Eisvogel ausreichend Nistgelegenheiten. Nach ca. 5,5 Kilometern erreicht die Rot Böhringsweiler.

Hammerschmiede im Rottal

Inzwischen durch zahlreiche kleine Bäche aus dem Wüstenroter Gemeindegebiet gestärkt, ist ihr Lauf jetzt menschlicher Nutzung zugänglich. Die Rot hat sich in diesem Abschnitt in ein 60 Meter tiefes, enges Tal eingegraben und fließt in östliche Richtung. Bei Böhringsweiler wird die Rot kurz von einer Landstraße begleitet, danach von einer Forststraße. Die Bundesstraße 14 durchquert das Rottal zwischen Großerlach und Mainhardt und bietet somit eine Zufahrt in das beliebte Wandergebiet. Ausgeschilderte Radwege begleiten den Lauf von hier bis zur Mündung. Auf längerer Strecke bildet der Bach die Gemeindegrenze zwischen Großerlach und Mainhardt. Von wirtschaftlicher Nutzung zeugen die Namen Neusägmühle, Hammerschmiede sowie das Sägewerk an der Rösersmühle. Bis heute sind die im Mittelalter errichteten Mühlen die einzigen Siedlungen im oberen Rottal. Bei der eingangs des 20. Jahrhunderts aufgegebenen Hankertsmühle überschritt der Bach einst den Limes; das Kleinkastell Hankertsmühle sicherte dort die Grenze. Bei der Taubenmühle weitet sich das Tal zusehends, und nach ca. 17 km wird bei Wielandsweiler erstmals ein kleiner Ort erreicht.

Mühlrad der Hammerschmiede bei Oberrot

Hier, zur Hälfte des Flusslaufs, ist das Tal sehr viel breiter geworden. Von jetzt an fließt die Rot wieder nach Südosten und wird von einer Landesstraße begleitet, deren Anlage erst im 19. Jahrhundert zur Gründung von Wielandsweiler führte. Die Besiedlung besteht bis Oberrot aus einzelnen Mühlen, von denen die Hammerschmiede noch ein sehenswertes großes Mühlrad aufweist. Ab Oberrot bestimmen größere Siedlungen den Flusslauf. Über den Oberroter Ortsteil Hausen erreicht die Rot nach etwa 29 Kilometern Fichtenberg.

Ab Fichtenberg fließt die Rot über Mittelrot und Unterrot in östliche Richtung dem Kocher zu. Am Pegel Mittelrot beträgt der langjährige mittlere Abfluss 1,94 m³/s (gemessen 1980–2003). Hier im Unterlauf hat das Tal größere Bedeutung für den Verkehr, da es zusammen mit dem oberen Murrtal, von dem es durch einen niedrigen Pass an der „Schanze“ getrennt ist, eine Verkehrsachse zwischen Gaildorf und Backnang bildet, die von einer verkehrsreichen Landesstraße und der Bahnstrecke Waiblingen–Schwäbisch Hall durchzogen wird. Kurz nach Unterrot mündet die Rot nach etwa 36 Kilometern auf 326 Metern Meereshöhe in den Kocher. Wie auch die Bibers und die Lein fließt die Rot entgegengesetzt zur Richtung des Kochers, was von der ehemaligen Zugehörigkeit der Flüsse zum danubischen System zeugt, die sich durch die Anzapfung des Kochers durch Rhein/Neckar veränderte.

Von der Quelle bis zur Mündung hat die Rot damit die Gemeindegebiete von Wüstenrot, Großerlach (bei Böhringsweiler), Mainhardt, Schwäbisch Hall (bei Wielandsweiler), Oberrot, Fichtenberg und Gaildorf (bei Unterrot) und damit die Landkreise Heilbronn, Schwäbisch Hall und den Rems-Murr-Kreis durchquert oder berührt.

Einzugsgebiet

Die Rot hat viele kleine, aber keine größeren Zuflüsse. Ihr 137,7 km² großes, vergleichsweise schmales Einzugsgebiet wird im Norden und Osten von anderen, nördlich bzw. südlich verlaufenden Zuflüssen des Kochers, nämlich Bibers, Brettach und Ohrn begrenzt, im Südwesten durch die Murr und die Lein.

Im Norden zählen noch Bubenorbis und die Hochfläche rund um Neuhütten zum Einzugsgebiet, dazwischen wird die Grenze zur Brettach in etwa durch den Verlauf von B 14 und B 39 auf dem Kammweg gekennzeichnet. Im Südwesten verläuft die Grenze des Einzugsgebiets entlang einer Linie über Großerlach, die Hohe Brach, die „Schanze“ zwischen Fichtenberg und Fornsbach sowie den Hagberg.

Neben den von der Rot selbst durchquerten Gemeinden zählen zum Einzugsgebiet noch Teile von Rosengarten, Spiegelberg, Murrhardt (bei Kirchenkirnberg) und Gschwend (Horlachen, Eichenkirnberg, Honkling) im Ostalbkreis.

Zuflusssystem

Der längste Nebenfluss der Rot erreicht nur 6,5 km Länge, es ist der Rauhenzainbach (Mündung von links bei Fichtenberg); nur die Längen von Rötenbach (Mündung von links bei Schwäbisch Hall-Wielandsweiler) und Glattenzainbach (Mündung zwischen Fichtenberg und Mittelrot) liegen noch über 5 km, alle anderen sind kürzer.

Ausführlicheres zum Zuflussystem im

Hauptartikel: Liste der Zuflüsse der Fichtenberger Rot

Namensgleiche Flüsse in der Umgebung

Die in den Kocher mündende Rot ist der größte unter mehreren Wasserläufen dieses Namens in den Schwäbisch-Fränkischen Waldbergen. Namensvettern sind die östlich von Welzheim durch die Vereinigung von Schwarzer Rot und Finsterer Rot entstehende Rot, die der Lein zufließt, ein Bach gleichen Namens weiter östlich, der bei Täferrot ebenfalls in die Lein mündet, sowie die Blinde Rot, die dem Kocher bei Abtsgmünd zufließt.

Quellen

  • Paul Strähle: Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. 4. Auflage. Theiss, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-2033-6.
  • Pegel Mittelrot (Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz).
  • „TK25“: Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg Nord, im Einzelblattschnitt die Karten Nr. 6922 Wüstenrot, Nr. 6923 Sulzbach an der Murr, Nr. 6824 Gaildorf, Nr. 7024 Gschwend.

Weblinks

Geoportal-Sammelserver GDI-BW des Landes Baden-Württemberg, insbesondere mit den Teilkarten/Layers aus dem Serviceangebot der LUBW (Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg):

  • „LUBW-FG10“: Fließgewässer 1:10.000
  • „LUBW-SG10“: Stehende Gewässer 1:10.000

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