- Oberrot
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Wappen Deutschlandkarte 49.0152777777789.6708333333333369Koordinaten: 49° 1′ N, 9° 40′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Schwäbisch Hall Höhe: 369 m ü. NN Fläche: 37,92 km² Einwohner: 3.680 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner je km² Postleitzahl: 74420 Vorwahl: 07977 Kfz-Kennzeichen: SHA Gemeindeschlüssel: 08 1 27 062 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Rottalstraße 44
74420 OberrotWebpräsenz: Bürgermeister: Werner Strack Lage der Gemeinde Oberrot im Landkreis Schwäbisch Hall Oberrot ist eine Gemeinde im Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg.
Die Gemeinde ist Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband „Limpurger Land“ mit Sitz in Gaildorf.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Oberrot liegt im Naturraum Schwäbisch-Fränkische Waldberge[2] an der Rot, etwa 20 km südwestlich der Kreisstadt Schwäbisch Hall.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Oberrot mit der bis zur Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg selbstständigen Gemeinde Hausen an der Rot gehören 38 Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser.
Siehe auch: Liste der Orte im Landkreis Schwäbisch Hall
Im Gemeindegebiet Oberrots liegen die abgegangenen, heute nicht mehr bestehenden Ortschaften Büchelberg, Feuchtenbrunnen, Harnersberg (auch Sumpfhof), Lunkenbrunnen, Satelege und Scheuren (im Gebiet der früheren Gemeinde Hausen an der Rot) sowie Burkey und Kayenberg (im Gebiet der Gemeinde Oberrot vor der Gemeindegebietsreform).[3]
Nachbargemeinden
Nachbarstädte und -gemeinden Oberrots sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Nordwesten): Mainhardt, Schwäbisch Hall, Rosengarten, Gaildorf, Fichtenberg (alle Landkreis Schwäbisch Hall), Murrhardt und Großerlach (beide Rems-Murr-Kreis).
Geschichte
Oberrot ist eine der ältesten Gemeinden des Limpurger Landes, die wahrscheinlich auf eine fränkische Gründung um das Jahr 650 zurückgeht. Urkundlich wurde der Ort dann erstmals 788 als "Raodhaha" erwähnt.
Mehrere Jahrhunderte lang wurde Oberrot von den mehr oder weniger ritterlichen Herren von Rot regiert. Die Adeligen residierten zunächst in einer Burg, dem sogenannten Schlossbuckel, und später standesgemäß im noch erhaltenen Wasserschloss in der Ortsmitte. Um 1370 erwarben die Schenken von Limpurg den größten Teil der Oberroter Besitzungen und Herrschaftsrechte und hatten so über eine lange Zeit großen Einfluss auf die Entscheidungen und somit die Entwicklung der Gemeinde. Dies betraf jedoch nicht den heutigen Teilort Hausen, in dem zu jener Zeit das Kloster Comburg das Sagen hatte.
Die Geschichte der einfachen Bürger beider Orte war stets durch die Wald- und Forstwirtschaft geprägt. Dennoch gab es einige Ausflüge in exotischere Wirtschaftszweige, wie zum Beispiel den Versuch vieler Oberroter und Hausener, im 15./16. Jahrhundert Weinanbau zu betreiben. Dies gelang nur bedingt, da das edle "Gesöff" mit Honig und Zucker stark nachgesüßt werden musste.
Mit der Auflösung des Deutschen Reiches 1806 endete auch die politische Selbstständigkeit der Grafschaft Limpurg, und Oberrot fiel unter die Staatshoheit Württembergs. Um 1810 tauchten in Oberrot und Hausen die ersten Vorläufer der heutigen Gemeinderäte auf, die sogenannten "Gerichte". 1819 wurde dann in der württembergischen Verfassung das Selbstverwaltungsrecht der Kommunen festgelegt, infolge dessen die Gerichte von den Gemeinderäten ersetzt wurden, die einem Schultheiß unterstanden.
Das in jener Zeit gebildete Oberamt Gaildorf wurde erst 1938 aufgelöst. Hiernach gehörte die Gemeinde bis zur Gemeindereform 1973 zum Landratsamt Backnang und seitdem zum Kreis Schwäbisch Hall. Erst im Dezember 1969 stimmten die Gemeinderäte von Oberrot und Hausen an der Rot für die Eingemeindung der bis dahin eigenständigen Gemeinde Hausen an der Rot nach Oberrot, die am 1. Januar 1970 vollzogen wurde. Ergebnis der Eingemeindung war die erste Gemeindegebietsänderung im Landkreis Backnang im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg. Als Rathaus und damit Verwaltungssitz fungiert das alte Schulhaus in der Ortsmitte von Oberrot.
Politik
Wappen
Vor der am 1. Januar 1970 erfolgten Vereinigung mit Hausen an der Rot führte Oberrot das Ortsadelswappen als rechtsgültiges Gemeindewappen. Das Wappen von Hausen an der Rot zeigte unter einer liegenden Hirschstange ein Haus und einen Wellenbalken. Bei der Eingliederung von Hausen wurde vereinbart, ein neues Wappen zu schaffen, das sowohl Oberrot als auch Hausen repräsentiert. Am 14. Oktober 1971 verlieh das baden-württembergische Innenministerium der Gemeinde das heutige gültige Wappen und die Flagge in den Farben „Weiß-Rot“.
Blasonierung: „In gespaltenem Schild vorne viermal von Rot und Silber (Weiß) geteilt, hinten in Blau ein goldener (gelber) Löwenkopf mit goldenem (gelbem) Sparren im Maul.“
Die vordere Schildhälfte zeigt das Wappen des Ortsadels, der Herren von Rot, die sowohl in Oberrot als auch im Teilort Hausen Besitz hatten. Das hintere Feld enthält das Wappen des Klosters bzw. Stifts Comburg, das nach 1248 neben den Herren von Rot als Besitzer von Hausen auftritt.
Gemeindepartnerschaften
Seit dem Jahr 1991 pflegt die Gemeinde Oberrot partnerschaftliche Beziehungen zu der Gemeinde Zweisimmen in der Schweiz.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Unterhalb des Weilers Marhördt befindet sich im Tal des Mühlbachs kurz vor dessen Mündung in die Rot eine Sägmühle, die sieben Bauern im Jahr 1856 aus den benachbarten Ortschaften Marhördt, Morbach und Ofenberg errichteten. Die Mühle war bis zum Jahre 1975 in Betrieb. Im Oktober 1981 kaufte die Gemeinde Oberrot das alte Mühlengebäude mitsamt dem Wasserrecht und richtete bis 1983 ein Museum ein. Ausgestellt werden Gerätschaften zur Holzverarbeitung sowie Wagen und Schlitten für den Holztransport.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
Bildung
In Oberrot besteht eine Grund- und Hauptschule.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Hermann Frasch (1851-1914), deutsch/US-amerikanischer Chemiker, mit einem Mausoleum in Gaildorf geehrt
- Albert Schüle (1890–1947), Politiker (NSDAP)
Weblinks
Commons: Oberrot – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienLiteratur
- Gerhard Fritz, Hans Peter Müller, Rolf Schweizer, Andreas Zieger:: 1200 Jahre Oberrot Wegra- Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 1987, ISBN 3-921546-25-7
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Naturräume Baden-Württembergs. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 2009
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 474–477
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