- Derfflinger (1907)
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Derfflinger (1907)
Stapellauf (Schiffstaufe): 9. November 1907 Indienststellung: 4. Mai 1908 Bauwerft: F. Schichau, Danzig Passagiere: 107 I.Klasse
113 II.Klasse
132 III.Klasse
1919 Zwischendeck (nicht als RPD)Besatzung: 190 Mann Baukosten: 4,42 Millionen Goldmark Technische Daten Vermessung: 9.060 BRT Tragfähigkeit: 9500 tdw Länge über alles: 146,75 m Breite: 17,59 m Tiefgang: 10,9 m Maschinenanlage: 2 Vierfach-Expansions-Dampfmaschinen Anzahl der Schrauben: 2 Leistung: 6.600 PSi Höchstgeschwindigkeit: 15 kn Verbleib 1932 abgebrochen Der Reichspostdampfer Derfflinger war das elfte und letzte Schiff der Feldherren-Klasse des Norddeutschen Lloyd (NDL) für den Dienst nach Ostasien und Australien.
Inhaltsverzeichnis
Namensgeber
Georg von Derfflinger (1606–1695) war kurfürstlich-brandenburgischer Feldmarschall und Statthalter von Pommern.
Einsatz
Die Derfflinger begann am 9. Mai 1908 ihre Jungfernreise nach New York, der im Juni 1908 noch eine zweite Reise folgte und im Juni 1913 noch eine dritte. Am 1. Juli 1908 erfolgte ihr erster Einsatz als Reichspostdampfer nach Ostasien.
Bei Kriegsbeginn befand sich die Derfflinger auf der Rückreise vor Port Said und wurde von den Briten aufgebracht. An Bord war der Maler Emil Nolde mit seiner Frau auf der Rückreise von einer Neuguinea-Expedition. Die Noldes gelangten auf einem niederländischen Schiff unter abenteuerlichen Wegen nach Genua und konnten von dort über die Schweiz und Berlin in ihr Haus auf Alsen zurückkehren.
Die Derfflinger wurde als Huntsgreen von den Briten, zuletzt Stelp & Leighton, weiter eingesetzt.
1923 kaufte der NDL die Derfflinger zurück. Nach Reparatur und Umbau mit 9162 BRT vermessen, verfügte die Derfflinger über Einrichtungen für 811 Passagiere nur in der II. und III. Klasse. Am 20. September 1923 trat die Derfflinger ihre erste Nachkriegsreise für den NDL nach New York an. Im Januar 1924 wurde sie auch wieder nach Ostasien eingesetzt. Im Februar 1927 wurde das Schiff umgebaut und erhielt eine Passagiereinrichtung mit einer Kabinen-, Touristen- und III.Klasse. Am 16.Juli lief die Derfflinger im Gelben Meer bei Hsian Kung Tau auf Grund, Passagiere und Besatzung mussten abgeborgen werden, Derfflinger konnte aber nach Tsingtau zur Reparatur eingeschleppt werden. Am 12. November 1931 konnte sie in der Jangtse-Mündung bei sehr schlechten Wetter die Besatzung der auf Grund gelaufenen, britischen Sloop HMS Petersfield retten. Unter den Geretteten befand sich der britische China-Oberbefehlshaber, Sir Howard Kelly, mit seiner Familie.
Im Mai 1932 wurde die Derfflinger aufgelegt und 1933 zum Abbruch verkauft.
Feldherren-Klasse
- siehe Seydlitz wegen Gesamtübersicht der elf Schiffe der Feldherren-Klasse
- nach dem Krieg setzte der NDL vier dieser Schiffe erneut ein: Seydlitz, York, Derfflinger und Lützow
Literatur
- Arnold Kludas: Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt 1850 bis 1990. 5 Bände. Ernst Kabel Verlag, Hamburg 1986, (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 18-22, ISSN 0343-3625).
- Arnold Kludas: Die Seeschiffe des Norddeutschen Lloyd 1857 bis 1919. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1991, ISBN 3-7822-0524-3.
- Christina Reinke-Kunze: Geschichte der Reichspostdampfer. Verbindung zwischen den Kontinenten 1886-1914. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1994, ISBN 3-7822-0618-5.
- Claus Rothe: Deutsche Ozean-Passagierschiffe 1896 bis 1918. Steiger Verlag, Moers 1986, ISBN 3-921564-80-8, (Deutsche Ozean-Passagierschiffe 1, Bibliothek der Schiffstypen).
- Reinhardt Schmelzkopf: Die deutsche Handelsschiffahrt 1919-1939. 2 Bände. Stalling, Oldenburg-Hamburg, 1974-1975, ISBN 3-7979-1847-X (Bd. 1), ISBN 3-7979-1859-3 (Bd. 2).
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