- Deutschland (1904)
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Die Deutschland war das Schiff der zweiten deutschen Südpolarexpedition (1911-1912) unter der Leitung von Wilhelm Filchner. Obwohl die Expedition ihr Ziel der Antarktiküberquerung nicht erreichte, wurden wichtige Entdeckungen wie das Filchner-Ronne-Schelfeis und das Prinzregent-Luitpold-Land gemacht.
Die Deutschland wurde unter dem Namen Björn im Jahr 1904 bei E.K. Lindstol in Risør, Norwegen als Frachtschiff vom Stapel gelassen. Sie war ein Dreimaster von 46,7 Meter Länge zwischen den Loten (LPP) und 9,1 Meter Breite, vermessen auf 527 Tonnen. Sie hatte einen Notfallmotor von ungefähr 220kW, der auch den Propeller antrieb. Die maximale Geschwindigkeit wurde mit 8 Knoten beziffert. Das Schiff war verstärkt, um dem Eis standzuhalten, und für den Einsatz in polaren Regionen geeignet. Nachdem es Filchner mit Hilfe der Entdecker Shackleton, Nordenskjöld und Nansen 1910 gelang, die Björn für die Expedition zu erwerben, wurde sie in Deutschland umbenannt.
Die Deutschland verließ Bremerhaven am 4. Mai 1911. Nach einem Zwischenstopp zur Ergänzung der Vorräte in Buenos Aires nahm die Deutschland am 4. Oktober 1911 Kurs auf Südgeorgien, das sie am 18. Oktober 1911 erreichte. Nach einem Forschungsaufenthalt von 48 Tagen in Grytviken brach sie am 1. Dezember 1911 ins Weddell-Meer auf. Am 30. Januar 1912 entdeckte die Deutschland das Prinzregent-Luitpold-Land und erreichte den südlichsten Punkt ihrer Fahrt. Einige Tage später landete Filchner in der Vahsel-Bucht am Rande des Filchner-Ronne-Schelfs, das er nach Kaiser Wilhelm benannte, der den Namen später in "Filchner-Schelfeis" änderte. Am 9. Februar wurde mit dem Bau eines Stationshauses begonnen, das jedoch kurz vor seiner Fertigstellung am 17. Februar zerstört wurde, als ein Teil des Schelfs abbrach und ins Meer stürzte. Die Deutschland musste auf sichere Distanz gehen und die Ausrüstung aus der Station mit Hilfe der Beiboote retten.
Schließlich wurden noch zwei Depots für eine spätere Rückkehr angelegt, aber auf dem Rückweg nach Südgeorgien wurde die Deutschland vom 6. März 1912 bis zum 26. November 1912 im Packeis eingeschlossen, so dass die Expedition endgültig scheiterte. Die Deutschland erreichte Südgeorgien erst am 19. Dezember 1912.
Nach dem Ende der Expedition wurde die Deutschland zunächst 1914 nach Österreich, dann 1920 nach San Rocco in Italien verkauft. Am 22. Januar 1926 ging es schließlich auf Position 42° 43′ 0″ N, 16° 20′ 0″ O42.71666666666716.333333333333 im Adriatischen Meer verloren.
Siehe auch
Weblinks
- www.south-pole.com. Abgerufen am 10. Juni 2009.
- www.ispol.de. Abgerufen am 10. Juni 2009.
- www.seemotive.de. Abgerufen am 10. Juni 2009.
- www.jamescairdsociety.com. Abgerufen am 10. Juni 2009.
- miramarshipindex.org. Abgerufen am 29. Dezember 2009.
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