Diesbach (Patrizierfamilie)

Diesbach (Patrizierfamilie)
Wappen derer von Diesbach

Ein älteres Geschlecht von Diesbach im Raum Bern ist mit Johann von Diesbach um 1390 ausgestorben. Die in Bern 1950 mit Matilda von Diesbach (1870-1950), Ehefrau von Olivier Le Roy Amigny, ausgestorbene, in Freiburg noch blühende Patrizierfamilie stammt von Clewi (Niklaus) genannt Goldschmied ab, dessen gleichnamiger Sohn sich nach der Herrschaft Diessbach, deren Hälfte er ab 1427 besass, Niklaus von Diesbach nannte. Dieser erhielt 1434 von König Sigmund einen Adelsbrief.

Inhaltsverzeichnis

Familienwappen

Es bestehen zwei verschiedene Wappen:[1]

  • Blasonierung des ersten Wappens: Gespalten von Rot und Silber, belegt mit einem steigenden Mond in gewechselten Farben.
  • Blasonierung des zweiten Wappens: In Schwarz ein goldener, schräger Zickzackbalken begleitet von zwei goldenen Löwen.[2]

Das zweite Wappen ist belegt mit Wappenscheiben, so eine in Worb[3] und eine in Utzenstorf.[4]

Geschichte

Der Familienname stammt von der Herrschaft Diessbach (oder Diessenberg), dem heutigen Oberdiessbach. Personen mit den Namen Diezbach, Diezebach, Dyesbach, Dyespach mit Burgrecht in Bern wurden seit dem 13. Jahrhundert in Aarberg und Thun erwähnt. Ab dem 15. Jahrhundert war die jüngere Familie von Diesbach eine der reichsten und einflussreichsten Familien der Stadt Bern. Als Bern 1528 die Reformation einführte, zog ein Zweig der Familie nach Freiburg. Die Freiburgerlinie besetze bis zum Ende des Ancien Régimes viele wichtige Positionen im Freiburger Staat und besteht bis heute. 20 von Diesbach waren Kleinräte der Stadt Bern und ebenso viele begannen einen militärische Laufbahn, viele davon im Ausland.

Bekannte Familienmitglieder

Berner und Liebistorfer Zweig

  • Niklaus von Diesbach (1430-1475).
  • Wilhelm von Diesbach (1442-28. Dezember 1517) Schultheiss der Stadt Bern
  • Ludwig von Diesbach (1452-10. Februar 1527) Vogt in Thun, Baden, Neuenburg und Aigle.
  • Niklaus von Diesbach (1478-1550) liess 1546 das Schloss Oberdiessbach erbauen.
  • Sebastian von Diesbach (16. Februar 1481-20. Oktober 1537) 1534 wurde er wegen Bestechungsvorwürfen seiner Ämter enthoben und zog danach nach Freiburg.
  • Ludwig von Diesbach (28. Oktober 1484-23. November 1539) Vogt von Lugano.
  • Christoph von Diesbach (1519-77) kaufte Güter bei Liebistorf.
  • Hans Jakob von Diesbach (30. Juli 1559-1627) Oberst eines Schweizer Regiments in Frankreich.
  • Imbert von Diesbach (1560-1632) Vogts von Romainmôtier, Chillon und Morges.
  • Gottlieb von Diesbach (14.Juli 1671-2. Mai 1735) Offizier in Frankreich und Brandenburg.
  • Heinrich Gottlieb von Diesbach (1727-87) war der letzte Vertreter des Familienzweigs Liebistorf.
  • Niklaus von Diesbach (24. Oktober 1645 Bern-16. Januar 1721) während des Toggenburgerkriegs war er General der Berner Truppen *Niklaus Albert von Diesbach (25. Februar 1732-22. Dezember 1798) Priester
  • Rudolf von Diesbach (27. Juli 1734-30. März 1797) Oberst der Schweizergarden des französischen Königs.
  • Bernhard Gottlieb Isaak von Diesbach (von Carrouge) (24. Juli 1750-6. Juni 1807)
  • Gabriel Gottlieb von Diesbach (20. August 1776-2. Mai 1861) Offizier.
  • Niklaus Bernhard von Diesbach (4. November 1779-16. Oktober 1842) als Leutnant nahm er an der Schlacht am Grauholz und an der Erlacherhofverschwörung teil.
  • Robert von Diesbach (1858-1917) Fürsprecher.

Freiburger Zweig

  • Sebastian und Johann Rochus von Diesbach (1501-1546) begründeten die kath. Freiburger Linien Sebastian verlor wegen Korruptionsverdacht seine Ämter in Bern.
  • Georges von Diesbach (1535-1582) Schultheiss von Freiburg
  • Georges von Diesbach (1575-1648) die Zweige von Torny und Belleroche.
  • François Augustin de Diesbach Torny (21. November 1656-31. Juli 1707) Schultheiss von Freiburg
  • François Romain de Diesbach (1659-13. Januar 1738) Diente in französischen Armee
  • Georges Hubert de Diesbach de Belleroche (10. Dezember 1669-10. Diente in der französische Armee
  • Fridéric de Diesbach-Steinbrugg (7. Mai 1677-22. August 1751) Diente in französischen Armee
  • François Philippe de Diesbach-Steinbrugg (1682 - 7. April 1764) Diente in französischen Armee.
  • Romain de Diesbach de Belleroche (30. März 1716-9. März 1786) Diente in der sächsischen Armee.
  • François de Diesbach Torny (7. Oktober 1739 - 11. September 1811) Freiburger Grossrat.
  • Frédéric de Diesbach Torny (1741-1815), Kommandant des Schweizer Garderegiments.
  • Philippe de Diesbach Torny (11. Juli 1742-1805) Generalmajor der österreichischen Armee .
  • Ladislas de Diesbach de Belleroche (5. Oktober 1747-10. März 1822) Generalleutnant in Frankreich.
  • Joseph de Diesbach Torny (28. März 1772-24. November 1838) Schultheiss von Freiburg .
  • François Romain von Diesbach-Steinbrugg (1773-1792) wird als Offizier der Schweizergarde in Paris getötet.
  • Philippe de Diesbach de Belleroche (6. September 1775-20. August 1851) Mitgründer und des Freiburgischen landwirtschaftlichen Vereins.
  • Philippe de Diesbach Torny (2. April 1778-10. April 1842) Diente in österreichischen und französischen Armee .
  • Alphonse de Diesbach de Belleroche 13. September 1809 - 4. Februar 1888 1828 Unterleutnant in der Schweizergarde und Mitgründer des Freiburgischen landwirtschaftlichen Vereins.
  • Max de Diesbach Torny (30. Mai 1851-8. März 1916) Nationalrat.
  • Louis de Diesbach Belleroche (20. Mai 1843- 11. Oktober 1921) Nationalrat.
  • Roger de Diesbach (7. Dezember 1876-22. November 1938) Offizier der Schweizerarmee.
  • Henri de Diesbach (Torny) (15. Mai 1880-31. Mai 1970) Prof. für anorganische und organische Chemie.
  • Louis de Diesbach de Belleroche (1893-1982). Diente in französischen Armee.
  • Roch de Diesbach (30. Juni 1909 - 11. Juli 1990) 1943–54 Korpskommandant.
  • Roger de Diesbach (27. April 1944 – 21. September 2009).

Französischer Zweig

Xavier Eugène de Diesbach Belleroche (1817-1905)

Ein franz. Zweig wurde von Xavier Eugène de Diesbach Belleroche (1817-1905) begründet. Der französische Familienzweig besteht bis heute.

Siehe auch

Belege

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bernhard von Rodt und Paul Boesch; Burgergemeinde Bern (Hrsg.): Wappenbuch der burgerlichen Geschlechter der Stadt Bern. Benteli AG, Bern 1932 (mit erläuterndem Text von Hans Bloesch).
  2. Nach einem Wappenbrief von 1434.
  3. Gewendete Wappenscheibe eines Ritters Wilhelm von Diesbach aus Worb, datiert 1521: Ellen J. Beer u. a. (Hrsg.): Berns grosse Zeit. Das 15. Jahrhundert neu entdeckt. Berner Lehrmittel- und Medienverlag, Bern 1999, S. 399.
  4. Heute im Bernischen Historischen Museum: Hans Lehmann: Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts. Berichthaus, Zürich 1916, S. 308 (http://doc.rero.ch/lm.php?url=1000,10,25,20091201082450-WE/14_1912.pdf, abgerufen am 6. März 2010).

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