Carbokation

Carbokation
Struktur des Carbokations

Als Carbokation bezeichnet man in der organischen Chemie ein positiv geladenes Kohlenstoffatom, das Bestandteil eines Kohlenwasserstoff-Moleküls ist.[1] Bei diesen Molekülen unterscheidet man zwischen den klassischen, die drei Substituenten gebunden haben, und den nichtklassischen Carbokationen, die fünf Bindungen ausbilden.

Die einen werden als Carbeniumionen (+CR3; R steht für einen organischen Rest) bezeichnet, die anderen nennt man Carboniumionen (z. B. +CR5). Der Begriff der Carbokationen wurde von George A. Olah eingeführt.

Carbeniumionen kommen in der organischen Chemie als Zwischenprodukte bei sogenannten SN1-Reaktionen und bei E1-Reaktionen vor. Reaktionen mit SN1-Mechanismus gehören zu den nucleophilen Substitutionen, Reaktionen mit E1-Mechanismus gehören zur Klasse der Eliminierungsreaktionen. Carbeniumionen sind sp2-hybridisiert und somit trigonal-planar.

Der nukleophile Angriff erfolgt auf das leere pz-Orbital des Kohlenstoffes. Dieses steht senkrecht (im rechten Winkel) zu den 3 Hybrid-Orbitalen, wodurch ein weiterer Substituent von oben oder auch von unten angreifen kann. Im allgemeinen laufen SN1-Reaktionen daher nicht stereoselektiv ab. Ein Carbeniumion ist ein dreibindiger Kohlenstoff, der ein Elektronensextett besitzt. Nach der Anzahl der organischen Reste unterscheidet man primäre (+CH2R), sekundäre (+CHR2) und tertiäre Carbeniumionen (+CR3). Die Stabilität der Carbokationen nimmt durch so genannte I-Effekte und Hyperkonjugation mit der Anzahl der Reste von primär zu tertiär zu.

Einzelnachweise

  1. Eintrag: carbocation. In: IUPAC Compendium of Chemical Terminology (the “Gold Book”). doi:10.1351/goldbook.C00817 (Version: 2.1.5).

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