- Dogado
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Dogado ist eine alte Bezeichnung für den Herrschaftsbereich des Dogen von Venedig, aber auch für seine Amtszeit. Sie entspricht dem italienischen Wort Ducato (Herzogtum) und dem engeren Herrschaftsgebiet der Republik Venedig rund um die Lagune.
Das Gebiet umfasste die Stadt Venedig und den schmalen Küstenstreifen, der sich zunächst von Loreo bis Grado erstreckte, später aber nach Goro im Süden, Polesine und Padua im Südwesten sowie die Isonzomündung im Osten ausgedehnt wurde. Der Dogado wurde mit zahlreichen Festungen und befestigten Orten ausgestattet, die die Aufgabe hatten, Venedig vor Invasionen zu schützen und zugleich die Zölle einzuziehen und den Handel zu schützen und zu überwachen.
Von der Hauptstadt Venedig abgesehen, war die Verwaltung des Dogado in neun Bezirke unterteilt. Es waren (im Uhrzeigersinn von Norden): Grado, Caorle, Torcello, Murano, Malamocco, Chioggia, Loreo, Cavarzere und Gambarare. Jeder Bezirk unterstand einem Podestà.
Die adligen Familien Venedigs besaßen schon im Frühmittelalter umfangreiche Ländereien im Dogado, ebenso die Klöster. Der Dogado lieferte daher beträchtliche Mengen an Lebensmitteln. 1648 wurden im Polesine 71.966 star (zu rund 65 kg) Weizen geerntet, weitere 15.458 star Gerste und Roggen. Von diesen über 87.000 star Getreide wurden allein 20.000 nach Venedig verfrachtet.[1].
Mit Venedigs Nachbarn kam es zu Konflikten, bei denen es um die Monopolisierung des Handels, um Stapelzwang, die Sicherung der Wege und die Rechte der venezianischen Händler ging, ebenso wie um die Abwehr von Konkurrenten, aber auch, wenn Flüsse umgeleitet wurden. Als Padua den Lauf des Brenta veränderte, kam es 1142 zum Krieg. 1303 errichtete Venedig am Unterlauf des Flusses einen Damm, der dazu diente, den Fluss als einzigen Handelszugang in die obere Adria zu sichern. Venedig wollte den Handel mit Oberitalien monopolisieren, was Padua und Bologna zu mehreren Kriegen veranlasste. 1339 wurde der Brenta Richtung Chioggia umgeleitet.[2]
Zu Venedigs Besitzungen zählten neben dem Dogado der Stato da Mar (Seestaat, Venezianische Kolonien) und auf dem Festland die Terraferma (auch Stato da Terra genannt).
Literatur
- Fabio Mutinelli: Lessico Veneto, tipografia Giambattista Andreola, Venedig 1852
Anmerkungen
- ↑ Daniele Beltrami: La penetrazione economica dei veneziani in Terra-ferma. Forze di lavoro e proprietà fondiaria nelle campagne venete dei secoli XVII e XVIII, Venedig/Rom 1961, S. 63.
- ↑ Hans-Jürgen Hübner: Die Lagune von Venedig.
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